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 Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)

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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:40

Kapitel 19 – Abkühlung mit inbegriffen


Andy wünschte sich Sophie herbei. Ganz in der Hoffnung, dass sie ihn vor der ultimativen Blamage bewahren konnte. Es hatte schon damit angefangen, dass er seine Schlittschuhe falsch angezogen hatte. Meg hatte ihn dezent darauf hingewiesen, dass die Schuhe nicht eingegangen seien, sondern er nur die Schuhe vertauscht hätte. Perfekt. Es war wirklich die perfekte Methode, sich von Grund auf zu blamieren. Und er war noch nicht einmal auf dem Eis angekommen, wo er mit gar nichts mehr auftrumpfen konnte. Zumindest hatte Meg wieder lachen können, nachdem Samantha alles tat, um sich zwischen sie zu drängen.

Er spürte den Blick der beiden auf sich als er sich den Schlittschuh zuschnürte. Den er inzwischen am richtigen Fuß hatte. Samantha wartete eher ungeduldig und nutzte die Zeit dazu, sich Meg näher zu betrachten, die deswegen eher unbehaglich von einem Fuß auf den anderen trat. Irgendwie hatte er sich den Tag anders vorgestellt. Mehr als eine angenehme Art die bislang wichtigste Person in seinem Leben der hoffentlich bald ebenso wichtigsten Person vorstellen zu können. Vielleicht hätte er aber auch besser einen neutralen Ort für dieses Zusammentreffen wählen sollen. Oder zumindest einen Ort, an dem er sich wohl fühlte und sich nicht bis auf die Knochen blamieren würde.

Als er endlich fertig mit den Schuhen war, stand er unsicher auf und war froh, dass Meg geistesgegenwärtig ihren Arm um ihn legte, damit er nicht schon vor der Eisfläche auf die Nase fiel. Eher verlegen nickte er ihr dankend zu.

„Und du bist schon mal gelaufen?“ Fragte Melanie mit einem breiten Lächeln nach während sie dafür sorgte, dass er halbwegs sicher zur Eislauffläche kam.

„Eigentlich schon. Ist aber schon eine Weile her. In diesem Winter ist Sophie immer mit Sam gelaufen.“ Er lehnte sich etwas gegen sie, um so wenigstens etwas Grazie in seinen Gang zu bekommen, der mehr einer verletzten Ente ähnlich sah. „Vielleicht hätte die auch besser mitkommen sollen.“ Murmelte abwesend vor sich hin.

„Nichts gegen deine Schwester, aber was hätte ich davon gehabt?“ Sie hob amüsiert eine Augenbraue als er ruckartig zum Stehen kam und sie verwundert ansah. Ganz so als ob sein letzter Satz nicht für ihre Ohren bestimmt war. „Wäre sie zusätzlich hier, dann gäbe es nichts dagegen einzuwenden. Aber ich würde sie niemals gegen dich eintauschen wollen.“

„Gegen meinen Charme kommt eben keiner an.“ Er zuckte leicht mit der Schulter, was er aber schnell bereute, weil er so fast die Balance verloren hatte. Lediglich Megs Arme bewahrten ihn vor einem Sturz.

„Eigentlich war es mehr wegen deinen Künsten auf dem Eis. Ich bin mir sicher, dass deine Schwester im Gegensatz zu dir laufen kann.“ Sie keuchte etwas, da sie für einen Moment sein ganzes Gewicht abstützen musste. Als sie seinen Blick auf sich spürte, konnte sie sich ihr Grinsen nicht mehr unterdrücken. „Mit dir werde ich also etwas zu lachen haben.“

„Und da geht er dahin.“ Er verdrehte mit einem gespielt enttäuschten Gesichtsausdruck die Augen. „Dein Charme.” Fügte er dann mit einem ernsten Gesicht hinzu als sie ihn fragend ansah.

Melanie begann leise zu lachen. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter und sah ihn dann mit leuchtenden Augen an. „Keine Angst. Ich weiß, dass du mich magst.“

„Sehr sogar.“ Bestätigte er sie sofort und küsste dabei ihre Schläfe. „Auch wenn du nicht gerade nett zu mir bist.“ Was er ihr allerdings nicht wirklich Übel nahm. Immerhin hatte sie es geschafft, ihm das letzte bisschen Würde zu erhalten, da er es Dank ihrer Hilfe ohne Sturz auf die Eisfläche geschafft hatte. Er hangelte sich eher umständlich an der Bande entlang, um anderen den Weg nicht weiter zu versperren. Außerdem bot ihm die Bande die Möglichkeit, sich lässig dagegen lehnen zu können. Mit einem jetzt entspannten Gesichtsausdruck beobachtet er, wie Melanie sich elegant auf dem Eis bewegte. Da er ganz in Gedanken war, bemerkte er gar nicht das harte Abstoppen von Kufen.

„Daddy?“ Samantha rüttelte an Andys Jacke, um wenigstens so seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Oder auch von der anderen Frau weg. Sie deutete mit ihrem kleinen Zeigefinger auf die Mitte der Eisfläche als ihr Vater endlich nach unten sah. „Können wir jetzt endlich los?“

„Am besten nehmt ihr beide mich in die Mitte.“ Schlug Andy grinsend vor. Es erschien ihm die einfachste Methode gleich zwei Wünsche zu erfüllen. So konnte er Sam den Gefallen bereiten, mit ihr Schlittschuhe zu laufen. Und seinen, dass er Meg besonders nahe kommen könnte. Immerhin hatte er eine gelungene Entschuldigung, wenn er sich fest an sie klammerte.

„Nein. Ich will nur mit dir fahren.“ Schmollend ließ sich Sam etwa nach hinten gleiten. Ihre Unterlippe weit nach vorne gestreckt, verengten sich zusätzlich ihre Augen zu dünnen Schlitzen. Um ihr grimmiges Erscheinungsbild zu verstärken verschränkte sie die Arme vor der Brust. Lediglich das Aufstapfen mit ihrem Fuß vermied sie dieses Mal, aber sie ließ keinen Zweifel daran, dass sie aufgebracht war.

„Sam, Meg ist unser Gast und Gäste behandelt man höflich.“ Versuchte Andy seine Tochter zu beschwichtigen und auf der anderen Seite auch Meg die Sache angenehmer zu machen.

„Ich will aber nur mit dir fahren.“ Sam schüttelte den Kopf. Um ihren Unmut gegen den neuen Eindringling zu verdeutlichen, kehrte sie Melanie den Rücken zu und begann an Andys Armen zu ziehen.

„Andy, ist schon in Ordnung. Du hattest es ihr doch versprochen.“ Melanie wagte es, auf die beiden zu zugehen, auch wenn Sam sie eher argwöhnisch beäugte. „Ich warte so lange hier und sehe euch beiden zu.“

„Meg.“ Andy löste einer seiner Hände aus Samanthas Umklammerung und griff damit nach Melanies Hand, die er leicht drückte. Er wollte sie nicht am Rand stehen lassen, sondern sie von jetzt an mit einbeziehen.

„Wirklich. Es macht mir nichts aus.“ Melanie unterdrückte den Drang, ihm zur Beruhigung einen Kuss auf die Wange zu geben. Eigentlich hätte sie damit auch eher sich beruhigen wollen, doch Sam sah sie noch immer verärgert an und sie wollte seine Tochter nicht noch mehr reizen.

„Daddy, können wir jetzt?“ Samantha zog kräftig an Andys Arm, so dass er ein Stück von Melanie weggezogen wurde.

„Also schön.“ Andy wusste, dass er vorerst nachgeben musste, wenn er das größere von ihr verlangen wollte. Deswegen lächelte er Meg noch einmal zu bevor er ihre Hand los ließ und von seiner Tochter zur Eismitte gezogen wurde. Als die beiden außerhalb von Melanies Hörweite waren, drückte er die Hand seiner Tochter, so dass diese zu ihm aufblickte. „Und wir beide werden jetzt ein ernsthaftes Gespräch über dein derzeitiges Verhalten führen.“

Melanie verfolgte die beiden mit einem unguten Gefühl in der Magengrube. Zwar hatte sie nicht erwartet, dass seine Tochter sie mit offenen Armen empfangen würde, doch ihre Ablehnung machte ihr jetzt doch irgendwie zu schaffen. Sie beobachtete wie Andy auf seine Tochter einredete und diese dann zu nicken begann. Gefolgt von einem heftigen Kopfschütteln und einem halben Fluchtversuch, der aber schnell wieder von Andy gestoppt wurde. Seufzend wandte Melanie ihren Blick ab. Stattdessen beobachtete sie die Eltern ihrem Sohn die ersten Schritte auf dem Eis beibrachten. Sie konnte sich daran erinnern, dass ihre Eltern das auch bei ihr gemacht haben und sie lächelte bei dem Gedanken daran. Als sie ihre Augen wieder von der kleinen Familie löste, musste sie nach Andy und Samantha suchen. Zu ihrer Überraschung konnte sie Andy ganz ohne die Hilfe seiner Tochter über das Eis gleiten sehen. Zwar nicht so elegant wie Samantha, aber dennoch stabiler als seine ersten Sekunden auf dem Eis.

Als er auf sie zukam, schüttelte Melanie den Kopf. Sie stieß sich von der Bande ab, um ihm entgegen zu laufen. „Du hast gelogen. Du kannst doch laufen.“

„Laufen schon. Nur bremsen kann ich nicht.“ Andy fing an zu schmunzeln als er ihren geschockten Gesichtsausdruck sah. Da die Bande aber immer schneller näher kam, fing er an wild mit den Armen zu wedeln, während sich ein panischer Ausdruck auf seinem Gesicht breit machte. „Meg, zur Seite.“

Melanie bemerkte zu spät, dass Andy tatsächlich nicht bremsen konnte. Hektisch wich sie zur Seite aus, die sich unglücklicherweise auch er ausgesucht hatte, um doch noch an ihr vorbei zu kommen. Eher unsanft prallten die beiden aufeinander und Andy war es nicht mehr möglich, sie beide doch noch abzufangen. Stattdessen milderte ihr weicher Körper seinen Aufprall auf das Eis.

„Au.“ Stöhnte Melanie nachdem sie wieder zu Luft gekommen war. Ein stechender Schmerz zeigte ihr an, dass sie mal wieder von Andy umgeworfen war. Immerhin wurde ihr Sturz dieses Mal dadurch versüßt, dass er noch immer auf ihr lag. Allerdings verspürte sie so langsam auch eine eher unangenehme Kälte auf ihrem Rücken. „Zumindest wird mein Hintern heute gleich gekühlt.“

Andy versuchte sich aufzurichten, um wenigstens sein Gewicht von ihr zu nehmen. Allerdings rutschte er sofort wieder aus und landete erneut auf ihr. Von seinem Missgeschick peinlich berührt, sah er ihr in die Augen. „Das tut mir so schrecklich Leid. Ist alles klar bei dir?“

„Mal abgesehen davon, dass ich wieder Probleme beim Sitzen haben werde. Ja.“ Mit einem aufmunternden Lächeln hoffte sie, ihn wieder etwas beruhigen zu können. Gleichzeitig begann sie einen ernsthaften Konflikt mit sich selber zu führen. Entweder auf dem kalten Eis liegen bleiben. Die verlockende Alternative war es aber, ihn weiterhin so nah bei sich zu spüren, was trotz der Kälte nicht wirklich unangenehm erschien.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:41

„Ich wollte nur meinen Standpunkt erneuern.“ Er zuckte mit der Schulter, da er sich jetzt sicher war, dass er ihr keinen größeren Schaden zugefügt hatte.

„Das du mich umwerfend findest?“ Lachend legte sich Melanie auf das Eis zurück. Ihr lief bereits eine Träne die Wange hinunter. Sie legte ihre Arme um ihn herum und schüttelte dann den Kopf. „Könntest du mir deine Zuneigung vielleicht auch anders zeigen?“ Gerade als sie einen Vorschlag machen wollte, hatte er sich bereits zu ihr nach unten gebeugt und presste seine Lippen auf ihre. Schlagartig spürte sie keine Kälte mehr. Vielmehr hingegen wie seine Haare durch ihre Finger glitten. Oder auch umgekehrt. Das laute Stimmengewirr um sie herum wurde immer leiser und sie fühlte sich an einen anderen Ort versetzt, wo es nur sie und Andy gab.

„Meinst du etwa so?“ Lächelnd sah er auf sie hinunter und strich ihr dabei eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Mmh.“ Seufzend lehnte sich Melanie in seine Berührung. Ihr Gehirn war noch immer nicht fähig, einen vollständigen und zugleich sinnvollen Satz zu formulieren. Ihr schossen nur beiläufige Wörter wie ‚mehr’ oder ‚noch mal’ durch den Kopf. Da sie aber ihre Lippen nicht mehr zur Verwendung von Wörtern benutzen wollte, wartete sie lieber darauf, dass er sie noch mal küssen würde und vor allem mehr und länger.

„Daddy? Was macht ihr da?“ Durchbrach Sams aufgeregte Stimme den Moment von Andy und Melanie, die beide erschrocken aufsahen.

„Nichts. Meg hat sich nur freundlicherweise zur Verfügung gestellt, mich aufzufangen.“ Andy räusperte sich verlegen als er wieder versuchte aufzustehen. Dieses Mal half Melanie, ihn zu stabilisieren, so dass er zumindest von ihr herunterrutschen konnte.

„Du solltest wirklich mal lernen wie man bremst.“ Bemerkte Sam, die dabei dramatisch mit ihren Augen rollte. Allerdings hatte sie weitaus mehr Probleme damit, dass ihr Vater die Neue so merkwürdig ansah und die auch noch diesen Blick erwiderte. Schmollend verschränkte sie wieder die Arme vor der Brust.

Andy startete den Versuch, ganz aufzustehen, rutschte aber schnell weg und lediglich Melanies schnelles Reaktionsvermögen verhinderte schlimmeres. Mit einem breiten Lächeln sah er ihr in die Augen. „Ich weiß nicht.“

„Doch. Solltest du.“ Bestätigte Melanie Sams Vorschlag als sie mal wieder sein Gewicht tragen musste.

„Aber wenn ich immer so aufgefangen werde, dann sehe ich keinen Sinn darin, es zu lernen.“ Grinsend hatte er seine Arme um sie geschlungen. Dieses Mal mehr, weil er sie nahe bei sich spüren wollte und weniger, weil er wieder kurz davor war, hinzufallen.

„Du fährst also regelmäßig Frauen um.“ Melanie hob kopfschüttelnd eine Augenbraue an. Sie schob eine Hand von ihm von ihrer Taille und versuchte ihn an einem Stück vom Eis zu bekommen.

„Nein, sonst knalle ich mit den Knien voran gegen die Bande.“ Dankbar, dass er sich wieder in Sicherheit befand, gab er ihr als Belohnung einen Kuss auf die Wange. Er hangelte sich mit unsicheren Beinen zum Ausgang während Melanie neben ihm herlief. Fasziniert beobachtete er ihre eleganten Bewegungen. Allerdings fiel ihm auch auf, dass ihr Gesicht leicht Schmerz verzerrt wirkte. Besorgt stoppte er sie ab und hielt sie dann an den Händen fest. „Ist wirklich alles in Ordnung?“

„Ja, er wurde heute gleich gekühlt.“ Sie ließ sich von ihm näher an ihn heran ziehen. Als ihr jedoch auffiel, dass er wieder an ihrer Seite vorbei schielte, schlug sie ihm lachend gegen die Schulter. „Und würdest du aufhören auf meinen Hintern zu starren?“

„Dann erwähne ihn doch nicht dauernd.“ Er zuckte ungerührt seine Schultern. Als sie noch immer mit einer leichten Empörung ansah, wagte er es, sich wieder von der Bande weg zu bewegen und somit auf sie zu. „Also schön. Das schreit nach einer Wiedergutmachung.“

„Und was schwebt dir vor?“ Sie schob ihn vorsichtshalber wieder zurück zur Bande, da sie es nicht riskieren wollte, erneut unter ihm begraben zu werden. Zumindest nicht, so lange der Untergrund eher hart und vor allem kalt war. Ansonsten sah sie keinen Grund, der dagegen sprechen könnte.

„Wie wäre es mit einem Abendessen bei mir?“ Schlug er mit hoffnungsvoller Stimme vor. Dabei pochte sein Herz wieder schneller, da sich nicht sicher war, ob sie ja sagen würde. Immerhin konnte er sich nach Sams Auftritt von eben vorstellen, dass sie nicht unbedingt in die Höhle des Löwen oder in diesem Fall der Löwin wollte.

„Du kochst?“ Fragte Melanie überrascht nach. Kam sich dann aber schnell töricht vor. Schließlich sah eine gesunde Küche für ein Kind nicht vor, jeden Tag eine Pizza ins Haus kommen zu lassen.

„Es wird eher ein Essen, was sechsjährige bevorzugen, aber es dürfte dennoch auch für uns Erwachsene geeignet sein.“ Noch immer schwang eine gewisse Unsicherheit in seiner Stimme mit, obwohl Melanie bei weitem nicht Anschein machte, ablehnen zu wollen.

„Und was wird Sam dazu sagen?“ Hakte sie nach als sie einen Blick auf die noch immer schmollende Samantha warf, die in einem gewissen Abstand zu den beiden kleinere Kreise auf dem Eis zog.

Andy war ihrem Blick gefolgt und zuckte lächelnd mit den Schultern.„Sie wird toben, mich verächtlich ansehen und vermutlich alles versuchen, um den Abend so unangenehm wie nur möglich zu machen.“

„Klingt verlockend.“ Seufzend wandte sich Melanie wieder von seiner Tochter ab und ihm zu. Sie wollte mit ihm mitgehen, aber nicht, wenn es zu noch mehr Konflikten mit Sam führen würde. Schließlich würde er sich irgendwann entscheiden müssen und seine Wahl würde natürlich auf seine Tochter fallen.

„Vielleicht kann ich damit auftrumpfen, dass Sam irgendwann ins Bett muss.“ Gab er ihr mit einem verspielten Unterton zu bedenken. Dabei hatte er sich wieder zu ihr nach vorne gebeugt, so dass seine Lippen ihre schon fast berührten.

„Das kannst du wirklich.“ Hauchte sie atemlos zurück. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und schloss dann die noch bestehende Lücke zu seinen warmen Lippen. Gerade als sie den Kuss weiter vertiefen wollte, wurden sie von einem kleinen Körper unsanft in der Seite getroffen.

„Daddy?“ Sam ließ sich wieder ein Stück zurück gleiten, nachdem sie mit einem gewissen Anlauf die beiden angerempelt hatte. Mit einem fragenden Blick sah sie zu ihrem Vater hoch.

„Sam.“ Andy rang noch mit der Luft als er sich seiner Tochter zuwandte. Räuspernd versuchte er Zeit zu gewinnen, um sich wenigstens halbwegs wieder zu sammeln. „Meg wird zum Essen bleiben.“ Platzte es dennoch aus ihm heraus. Zumal er auch nicht wusste, wie er es seiner Tochter klar machen sollte, dass er Meg bei sich haben wollte.

„Warum?“ Fragte Sam mit verschränkten Armen nach. Sie hatte gehofft, dass sie wenigstens zuhause wieder alleine wären und sah es deswegen nicht ein, fröhlich darauf zu reagieren.

„Weil ich sie eingeladen habe.“ Antwortete Andy trocken. So langsam war er wirklich über das Verhalten von Sam sauer und er sah es nicht ein, sich ihr gegenüber zu rechtfertigen.

„Ich aber nicht.“ Trotzig senkte Sam ihren Blick ab, allerdings nicht bevor sie Melanie wütend angefunkelt hatte.

„Sam, mach weiter so und du bekommst heute Abend noch Ärger mit mir.“ Das einzige was ihn davon abhielt, seine Tochter vom Eis zu zerren war, dass sie etwas weiter von der Bande entfernt stand. Wobei er andererseits auch ganz froh darüber war, da er vermutlich nur einen größeren Tobsuchtsanfall ausgelöst hätte. „Dann sei eben bockig. Meg wird trotzdem mit uns essen.“

„Ich weiß nicht, ob das wirklich eine gute Idee ist.“ Melanie drückte dabei seine Hand, damit er sie wieder ansah. Es war jetzt genau das eingetreten, was sie befürchtet hatte und was sie unter keinen Umständen wollte. Nervös biss sie auf der Unterlippe herum und wartete darauf, wieder ausgeladen zu werden.

„Sie muss sich an dich gewöhnen. Wenn ich jetzt nachgebe, wird sie mir irgendwann auf der Nase herum tanzen.“ Er hob mit dem Zeigfinger langsam ihr Kinn an, so dass er ihr in die Augen sehen konnte. Unter keinen Umständen wollte er Meg das Gefühl geben, dass sie gegen seine Tochter keine Chance hatte. Zumal Sam bis jetzt nur die kleinen Kaliber aufgeboten hatte, was er als Berufsoptimist als gutes Zeichen sah. Deswegen fiel es ihm auch nicht schwer, Meg dabei anzulächeln. „Außerdem muss ich doch meine Ungeschicktheit wieder gut machen.“

„Du bist der mit der Erfahrung.“ Seufzend schüttelte sie den Kopf, vertraute aber in diesem Fall auf sein Urteilsvermögen. Sie wollte zum Ausgang gleiten als sie ihn schon wieder vorm Hinfallen bewahren musste. Lachend half sie ihm dabei, stehen zu bleiben. „Auch wenn du auf dem Eis keine zu haben scheinst.“

„Wer weiß? Vielleicht habe ich mich auch nur so ungeschickt angestellt, um mich besser an dich ran machen zu können.“ Er küsste sie auf die Wange und begab sich dann ohne größere Probleme vom Eis. Grinsend streckte er seine Hand nach ihr aus. Melanie stemmte kurz ihre Fäuste in die Seite und schüttelte fassungslos den Kopf. Entschied sich dann aber schnell dafür, ihm zu folgen. Sie befürchtete, dass sein Übermut noch dazu führte, dass sie den Abend im Krankenhaus verbrachten, weil sie auf die Röntgenbilder seiner gebrochenen Arme warten mussten.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:41

Kapitel 20 – Keine Aufklärung erwünscht


Melanie lehnte sich gemütlich auf der Couch zurück. Mal abgesehen von kleineren Wutausbrüchen, knallenden Türen und einer rausgestreckten Zunge war das Abendessen ganz gut verlaufen. Zumindest hoffte sie es. Doch da Andy ihr die meiste Zeit ein Lächeln geschenkt hatte, nahm sie an, dass sie nicht kurz vor einem Rauswurf stand. Dabei hatte sie ihm sogar mehrere Gelegenheiten geboten, sie aus der Wohnung zu bekommen. Doch er hatte alle Angebote ausgeschlagen. Stattdessen hatte er jede Gelegenheit genutzt, um in irgendeiner Form Körperkontakt herzustellen.

Seufzend schloss sie die Augen, da sie nach dem anstrengenden Tag eine gewisse Müdigkeit verspürte. Als ihr Kopf zur Seite rollte, schreckte sie sofort wieder auf. Das letzte was sie wollte, war von ihm schnarchend auf der Couch gefunden zu werden. Sie richtete sich daher auf und sah sich in dem Wohnzimmer um. Ihr Blick fiel schnell auf die Fotos, die auf einem Regal aufgereiht waren. Neugierig stand sie auf, um sich die Bilder näher zu betrachten. Sie zeigten allesamt nur Sam. Angefangen als sie vermutlich gerade das Licht der Welt erblickt hatte, bis hin zu welchen mit neuerem Datum. Auf einigen war auch Andy mit abgelichtet, aber sonst niemand. Wie zum Beispiel die Mutter. Verwundert setzte sie sich wieder auf die Couch zurück.

Als sie Schritte hörte, blickte sie sich um und sah in die leuchtenden Augen von Andy, der eine Weinflasche und zwei Gläser mitgebracht hatte. „Und jetzt willst du mich mit Alkohol gefügig machen?“ Sie nahm ihm die Gläser ab und stellte sie für ihn auf den kleinen Wohnzimmertisch ab.

„Ich dachte, dass ich das schon längst geschafft hatte.“ Er zwinkerte ihr lächelnd zu als er aus seiner Hosentasche den Korkenzieher hervorzog. „Dann muss das jetzt eben der Wein übernehmen.“

„Was ist mit Sam?“ Sie sah zunächst ihn unsicher an, dann drehte sie ungestüm um, ganz so als ob sie seine Tochter bereits im Zimmer wähnte und sich ertappt fühlte.

„Die wird uns heute nicht mehr stören.“ Kopfschüttelnd schmunzelte er über ihr Verhalten. Da er sich aber sicher fühlte, öffnete er unbeeindruckt die Flasche Wein. „Sie weiß wie weit sie gehen kann und mit ihrem letzten Wutausbruch hat sie die Grenze erreicht.“

Melanie wandte sich wieder zu Andy, der dabei war, ihre Gläser zu füllen. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe. „Ich will…“

„Hör auf damit.“ Er hob mahnend eine Hand. Erneut schüttelte er den Kopf. „Sam ist mir wichtig und ich leugne auch nicht, dass ihretwegen die ein oder andere Beziehung beendet worden ist. Aber bei dir ist es etwas anderes.“ Andy griff nach ihrer Hand und drückte diese leicht, um seine Worte zu unterstützen.

„Sie ist nicht gerade angetan von mir.“ Seufzend lehnte sich Melanie auf der Couch zurück.

„Sie kennt dich ein paar Stunden. Es missfällt ihr, dass nach fast einem halben Jahr eine Frau versucht in ihr Revier einzudringen. Sie ist trotzig, weil sie ohnehin ihre Grenzen austesten will.“ Auch Andy lehnte sich zurück. Er drückte mitfühlend Meg’s Hand. Am liebsten hätte er ihre Unsicherheit weggewünscht. Da das nicht möglich war, wusste er, dass er selber dafür sorgen musste. „Und ich habe immer noch ein kleines Wort mitzureden. Du störst nicht, du treibst keinen Keil in meine Beziehung mit Sam und du hast heute nichts falsch gemacht.“ Andy strich dabei mit dem Daumen sanft an ihrem Kinn entlang.

„Ich wollte es nur noch einmal klarstellen.“ Erneut seufzte Melanie auf. Dieses Mal zufrieden während sie seine Berührung genoss.

„In Ordnung.“ Lächelnd rückte er näher an sie heran. Er legte seinen Arm um ihre Schulter, so dass er ihr zärtlich über den Oberarm streicheln konnte. Nur mit Mühe konnte er seine Freude verbergen, dass ihr die Berührungen gefielen. „Und jetzt vergiss Sam. Sie schläft und wird uns nicht mehr stören.“ Um ihr seine Absichten zu verdeutlichen, beugte er sich zu ihr und ließ seine Lippen sanft über ihre Wange streifen.

Melanie schloss für einen Moment die Augen, doch als er ihren Hals erreicht hatte, läuteten bei ihr Alarmglocken. Da sie seine Liebkosungen mehr als genoss, brauchte sie einen Augenblick, um sich wieder zu sammeln, dann drückte sie ihn von sich. „Nur damit du es weißt. Ich würde es verstehen.“

„Was würdest du verstehen?“ Seufzend fuhr sich Andy mit der Hand durch das Gesicht. Irgendwie kam in ihm der Gedanke hoch, dass sie ihn aus einem anderen Grund ständig hinhielt. Immerhin kannte er das Spiel jetzt. Die Frauen, die nicht an ihm interessiert waren, wandten sich wegen Sam schnell ab. Die anderen störte es nicht, dass ein kleines Kind im Spiel war.

Melanie biss sich nervös auf die Unterlippe. „Wenn du mich wegen ihr nicht mehr treffen willst.“ Murmelte sie schließlich so leise, dass Andy sie kaum verstehen konnte.

Für einen Augenblick stutzte Andy. Eigentlich wartete er darauf, dass sie ihm den Laufpass geben würde. Er hob mit seinem Zeigefinger ihr Kinn an, damit er ihr in die Augen sehen konnte. „Meg, ich habe derzeit anderes im Sinn als dich nicht mehr treffen wollen.“

„Und das wäre?“ Bevor sie noch weiter fragen konnte, hatte er ihr die Antwort bereits gegeben. Zunächst überrascht, entspannte sie sich schnell als sich ihre Lippen zu einem sinnlichen Kuss verschmolzen hatten. Doch bevor es zu intensiv wurde, löste er sich wieder von ihr. Noch immer atemlos, sah sie ihn mit einem Lächeln an. „Oh.“

„Können wir jetzt den Abend genießen?“ Er neigte den Kopf leicht zur Seite als er sie mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck beobachtete.

„Eine Frage noch?“ Sie wusste selber nicht so genau, warum sie ihn hinhielt. Da er ihr aber zunickte, atmete sie tief durch bevor sie ihre Frage stellen wollte. „Ich habe eben die Bilder gesehen.“ Sie deutete auf das Regal und wartete darauf, dass er wieder zunickte, so dass sie weiter machen konnte. „Was ist eigentlich mit Sam’s Mutter?“

„Sie ist nicht bei uns.“ Antwortete er knapp, da er sich nur ungern an die Vergangenheit zurückerinnern wollte. Da Melanie ihn aber weiterhin fragend ansah, fuhr er sich tief durchatmend mit der Hand durch seine Haare. „Sie hat uns verlassen als Sam ein paar Monate alt war. Ich war wohl nicht ganz der gute Ehemann, da ich nicht erkannte, dass sie unter einer Wochenbettdepression litt.“ Er zuckte mit der Schulter, da er ohnehin nichts mehr ändern konnte. Dennoch hatte sich sein Blick betrübt, da er sich wieder an alles erinnern musste. „Ich bin nach Hause gekommen und habe nur einen Zettel vorgefunden, dass Sam bei unserer Nachbarin sei. Sie hatte es nicht mehr ausgehalten und ist zu ihren Eltern geflogen. Nach ein paar Monaten hatte sie mir dann die Scheidungspapiere geschickt.“

„Das tut mir Leid.“ Melanie sah verlegen nach unten. Zwar hatte sie ihn erfolgreich hingehalten, dafür aber auch die Stimmung merklich gesenkt.

Wieder zuckte er mit der Schulter. „Es liegt in der Vergangenheit. Sam und ich sind bis jetzt ganz gut alleine klar gekommen.“ Was auch an den Menschen um ihn herum lag, die ihm sofort zur Hilfe geeilt waren. Auch wenn er mit sich im Reinen war, wünschte er sich zumindest für Sam, dass sie ihre Mutter um sich hätte.

„Bis jetzt?“ Fragte Melanie neugierig nach. Sie hatte wieder ihren Kopf angehoben. Unbewusst legte sie ihre Hand auf seinen Oberschenkel.

„Ich bin nicht naiv. In ein paar Jahren werden Fragen auf mich zukommen, die ich nicht beantworten kann.“ Sein Blick fiel auf Melanies Hand. Sie gab ihm wieder ein gewisses Gefühl der Sicherheit, weswegen er auch in der Lage war, über seine größten Sorgen sprechen zu können. Bislang konnte er sich gerade einmal mit seiner Schwester über solch heikle Themen unterhalten.

„Pubertät?“ Sie bedachte ihn mit einem wissenden Blick als er mit dem Kopf zustimmend nickte. „Schwierige Zeit.“

„Bei einem Sohn hätte ich nicht so große Angst davor. Dem kann ich alles erklären. Aber bei Sam?“ Andy lehnte sich auf der Couch zurück und schloss die Augen. Am liebsten würde er die Uhr vordrehen, damit Samantha diese Zeit möglichst schnell absolvieren könnte. Allerdings wollte er auch nicht eine Sekunde verpassen. Er saß also in der Zwickmühle. Als er die Augen wieder öffnete sah er in das mitfühlende Gesicht von Melanie, woraufhin ihm eine gute Idee kam.

Melanie drückte sanft seinen Oberschenkel als sie sich ihre Jugend zurück erinnerte. Nur zu gut konnte sie seine Bedenken, ob er als Mann die passenden Worte finden würde, verstehen. Dann seufzte sie laut auf. „Es kommt etwa alle vier Wochen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, was man in der Zeit benutzen kann. Und ab diesem Zeitpunkt ist eine Frau in der Lage, Kinder zu kriegen.“ Als sie seinen erschrockenen Gesichtsausdruck wahrnahm, drückte sie erneut seinen Oberschenkel. „Wie erklärst du ihr dann ein paar Jahre später.“

„Kannst du das nicht machen?“ Hilfesuchend sah er ihr dabei in die Augen, doch als sie den Kopf schüttelte, sanken seine gerade erst aufgekommenen Hoffnungen wieder.

„Um ehrlich zu sein habe ich dir gerade erzählt, was man mir mit 13 erklärt hatte.“ Sie schenkte ihm ein mitfühlendes Lächeln, zumal sie sich bereits jetzt die nachfolgenden Fragen seiner Tochter vorstellen konnte. Was benutzt man wann, wie lange dauert es, warum bekommt man das, warum nur Frauen, was passiert denn genau?

„Mehr ist da nicht?“ Er hatte wieder Hoffnung geschöpft, dass er nicht Dauerkunde bei seiner Schwester sein würde. Und an einen Besuch bei einem Gynäkologen wollte er erst gar nicht denken, da er davon nur Albträume bekommen würde. Inzwischen war er zu dem Schluss gekommen, dass Sam vielleicht am besten sechs Jahre alt bleiben sollte. Mit den Trotzphasen würde er sich schon irgendwie arrangieren können. Mit potentiellen Freunden seiner Tochter nicht so sehr.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:42

Melanie kaute wieder nervös auf ihrer Unterlippe herum. Sie hatte unlängst den Hoffnungsschimmer in seinen Augen entdeckt und wollte ihn nicht von seinem Hochgefühl hinunterstürzen. „Doch.“ Seufzend strich sie zu seiner Beruhigung mit ihrer Hand über seinen Oberschenkel. „Ich habe nicht erzählt, dass ich Tausend Fragen hatte, die mir meine Mutter dann auch beantwortet hatte.“

„Großartig.“ Andy verdrehte die Augen als er sich wieder am Anfang wähnte. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen als er sich wieder zu Melanie zuwandte. „Noch einmal. Kannst du das nicht machen?“

„Wenn du mich dann noch willst.“ Sie erwiderte das Lächeln während sie weiterhin ihre Hand über seinen Oberschenkel gleiten ließ, ganz als wenn es schon eine Gewohnheit für sie wäre.

„Ganz sicher. Allein deswegen schon.“ Er nickte ihr mit einem ernsten Gesichtsausdruck zu, auch wenn sein Augenzwinkern verriet, dass er nur Spaß machte. Dennoch könnte er so gleich zwei Punkte in seinem Leben abhaken. Traumfrau finden und mit ihr zusammen bleiben. Frau gefunden, die mit seiner heranwachsenden Tochter die notwenigen Themen besprechen kann.

„Ich fühle mich ja auch gleich so geschmeichelt.“ Sie boxte ihn sachte gegen die Schulter während sie mit einem nicht zu vermeidenden Lächeln auf den Lippen ihre Augen verdrehte.

„Es war auch als ganz großes Kompliment gedacht.“ Erneut nickte er ihr zu. Zeitgleich erwehrte er sich eines weiteren Boxhiebs, indem er sie mit seinem Gewicht gegen die Rücklehne der Couch drückte. Stellte er zudem sicher, dass sie ihm nicht mehr so leicht entkommen konnte.

Melanie schüttelte lachend den Kopf. „Wo ist nur dieser charmante Mann geblieben, der mich umwerfend findet?“

„Der ist ersetzt worden durch den Mann, der etwas daraus machen will, sobald er dich umgeworfen hat.“ Andy sah von ihren Augen auf ihre Lippen hinab. Als er wieder aufsah, bemerkte er, dass sie noch immer auf seine starrte. Sofort nahm er es als eine Art Erlaubnis an, sich zu ihr beugen zu dürfen. Kaum spürte er ihre warmen Lippen auf seinen, vergrub er seine Hand in ihren Haaren. In ihm stieg das wohlige Gefühl immer weiter, als sie den Kuss vertiefte, indem sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihn so näher zu sich zog.

Langsam ließ Andy seine Hand an Melanies Rücken herunter gleiten, allerdings nur so weit, dass er sie damit eleganter mit seinem Gewicht auf die Couch hinunter drücken konnte. Mit seinem Knie drückte er ihre Beine leicht auseinander, um sich dazwischen nieder lassen zu können. Als sie ihr Bein um seine Hüfte schlang, ließ er seine Lippen ihren Hals hinab wandern.

Melanie neigte ihren Kopf zur Seite, um ihm einen besseren Zugang zu verschaffen. Als er einen sensitiven Spot traf, stöhnte sie leise auf während sie ihre Hände in seinen Haaren vergrub. Sie presste ihr Bein fester um seinen Körper und konnte somit deutlich seine Erregung spüren. Wieder entfuhr ihr ein sinnliches Stöhnen. Erst als sie bemerkte, dass er an ihrer Kleidung anfing zu ziehen, kam sie wieder zu sich.

„Nein, warte.“ Melanie drückte mit aller Kraft gegen seine Brust, um ihn so von sich zu stoßen. Sie schüttelte energisch den Kopf als sie in sein erstauntes Gesicht blickte. „Nicht das ich nicht will. Ich will. Aber…“

„Lass mich raten. Sam?“ Unterbrach er sie sofort seufzend. Räuspernd richtete er sich wieder auf und fuhr sich frustriert mit der Hand durch sein Gesicht.

„Sie ist im Zimmer nebenan.“ Erklärte sie mit einem aufgebrachten Tonfall. Gleichzeitig deutete sie hinter die Couch, wo sie unter keinen Umständen einen ungebeteten Zuschauer haben wollte.

„Und?“ Andy war noch immer dabei, seine Atmung zu normalisieren. Deswegen fiel es ihm schwer, sich in ihre Angst hinein zu versetzen, zumal er sie nicht teilen konnte.

Melanie richtete ihre Kleidung wieder während sie mit einem schlechten Gewissen zu Andy hinüber blickte. Da er sie weiterhin fragend ansah, atmete sie tief durch. „Weiß sie wo die Babys herkommen und vor allem wie sie gemacht werden?“

„Sie ist sechs. Das erscheint mir selbst in der heutigen Zeit für etwas früh.“ Er versuchte es sich auf der Couch wieder bequem zu machen, was ihm nicht wirklich gelang. Einerseits weil es ihm körperlich noch nicht möglich war, allerdings waren sie auch wieder bei einem Thema angelangt über das er nicht gerne nachdachte. Vor allem nicht in seiner derzeitigen Lage.

„Finde ich auch und ich will ihr keinen praktischen Aufklärungsunterricht geben.“ Sie stand von der Couch auf und schüttelte energisch den Kopf. Von der Ehefrau entdeckt zu werden war eine Sache. Von einem Kind entdeckt zu werden kam für sie nicht in Frage.

„Sie schläft.“ Stellte Andy frustriert fest. Am liebsten wäre er auch aufgesprungen, doch hielt er es für ratsamer weiterhin hektisch auf der Couch herumzurutschen. Wobei ihm das nach einer Weile auch eher als sinnlos vorkam.

„Ich kann laut sein.“ Melanie zuckte dabei ungerührt mit der Schulter. Zumal sie sich erhoffte, dass irgendwann sein väterlicher Instinkt wieder einsetzen würde.

Mit offenem Mund schüttelte Andy den Kopf. „Nicht hilfreich.“ Murmelte er schließlich während er auf andere Gedanken kommen wollte. Die neuerliche Information half dabei allerdings wenig, woraufhin er frustriert aufstöhnte.

„Andy, versteh mich doch bitte.“ Sie sah ihn flehentlich an als sie sich vor ihn stellte. Dabei musste sie sämtliche Willenskraft aufwenden, um ihren Blick nicht jenseits seines Gürtels zu senken.

„Denken fällt mir derzeit eher schwer. Es setzt nämlich voraus, dass das Blut im Kopf ist.“ Machte er seinen außergewöhnlichen Standpunkt klar. Dabei deutete er auf die Stelle, die Melanie unter allen Umständen meiden wollte. Da sie ihm jetzt aber einen eher vorwurfsvollen Blick zu warf, schüttelte er den Kopf und hob entschuldigend die Hand. „Schon in Ordnung. Ich halte mich zurück.“

„Es tut mir wirklich Leid.“ Was der Wahrheit entsprach. Melanie biss sich verlegen auf die Unterlippe.

Andy raffte sich von der Couch auf. Tief durchatmend ging er auf Melanie zu und nahm ihre Hände in seine, die er auch gleich sanft drückte. „Du musst dich nicht entschuldigen. Sag mir lieber, wann ich Sophie fragen soll, ob sie auf Sam aufpassen kann.“ Er neigte seinen Kopf zur Seite als er sie aufmunternd anlächelte.

„Ich habe leider in den nächsten Tagen etwas vor.“ Seufzend zuckte sie mit der Schulter. Schnell ging sie ihre anstehenden Termine durch, da sie nach dem heutigen Abend auf jeden Fall etwas anbieten wollte. „Gegen Ende der Woche vielleicht?“

„Ich werde mir alles frei halten.“ Wieder drückte er ihre Hände, widerstand aber dem Drang, sie in die Arme zu nehmen. Noch war er sich nicht sicher, ob er sich zurückhalten könnte, wenn er sie erst einmal wieder ganz nah bei sich spüren würde.

Melanie atmete erleichtert auf. Auch ihre Augen begannen wieder zu strahlen. Auch wenn sie noch immer rätselte, seit wann sie so zurückhaltend war. Allerdings hatte sie bereits jetzt die Absicht bei ihrem nächsten Treffen alles wieder gut zu machen. „Dank deiner tollen Beziehungen was dieses eine wirklich sehr gute Restaurant betrifft…“

„Ich wird uns beide ankündigen.“ Beantwortete er ihre Frage bevor sie eine Möglichkeit hatte sie zu Ende zu stellen.

„Gut.“ Sie nickte ihm lächelnd zu. Allerdings fiel ihr Blick schnell auf die Wohnungstür im Hintergrund. Ihr war klar, dass sie den Abend unlängst beendet hatte. „Ich sollte jetzt besser gehen.“ Betrübt sah sie zu Boden da sich ihr schlechtes Gewissen wieder meldete.

„Du musst nicht gehen.“ Er hob mit seinem Zeigefinger ihr Kinn an, damit sie ihm in die Augen sehen musste.

„Aber du brauchst eine kalte Dusche.“ Stellte sie schmunzelnd fest. Denn noch immer hielt er einen Sicherheitsabstand zu ihr.

„Definitiv.“ Andy strich mit seiner Hand durch seine Haare. Doch auch wenn er sich derzeit wie ein liebestoller Teenager vorkam, der seine Hormone nicht unter Kontrolle halten konnte, wollte er nicht, dass sie schon ging. Zumal er das Gefühl gewonnen hatte, dass sie sich Vorwürfe zu machen schien. „Du musst trotzdem nicht gehen.“

„Nein, ist schon gut. Vielleicht kann ich mich so noch auf morgen vorbereiten. Ich habe ein wichtiges Meeting.“ Sie zog ihre Hand zurück und ging zur Garderobe, wo sie sich ihre Jacke holte, um ihre Absichten zu verdeutlichen.

Seufzend folgte Andy ihr, um ihr dann zumindest in ihre Jacke helfen zu können. „Sehen wir uns weiterhin morgens?“ In seiner Stimme klang eine Unsicherheit mit, weswegen Melanie sich sofort lächelnd zu ihm umdrehte.

„Auf jeden Fall.“ Sie griff nach seiner Hand und drückte diese leicht bevor sie ihren Weg zur Wohnungstür fortsetzte. Seufzend drehte sie sich erneut zu ihm um. „Schlaf gut, Andy.“

„Gleich nach der kalten Dusche.“ Er zwinkerte ihr lächelnd zu. Da in seinem Kopf aber wieder deutlich mehr Blut floss als noch Minuten zuvor, besann er sich darauf, sie standesgemäß verabschieden zu wollen. Er strich ihr mit seinem Daumen sanft über ihre Wange bevor er sich zu ihr nach unten beugte und ihre Lippen zu einem zärtlichen umschloss. Bevor allerdings auch dieser Kuss zu intensiv wurde, zog er wieder zurück und sah ihr dann tief in die Augen. „Bis morgen früh.“

Melanie nickte ihm noch einmal seufzend zu, ging dann aber doch zügig aus seiner Wohnung heraus. Denn das kribbelnde Gefühl in ihrer Magengrube, konnte sie nicht ignorieren. Und bevor sie sich nicht mehr unter Kontrolle halten konnte, wollte sie lieber gleich gehen. Als sie einige Sicherheitsmeter zwischen sich und seinem Körper gebracht hatte, lehnte sie sich gegen die Wand und schloss seufzend die Augen. Auch wenn es nicht ihre Art war, einen Abend auf diese Weise zu beschließen und nicht auf die schweißtreibende Variante, empfand sie den Abschluss doch noch als gelungen. Es war ein neues Gefühl. Aber nach all den enttäuschenden Beziehungen von früher, die sie immer nach dem gleichen Schema geführt hatte. Neu war gut. Lächelnd drückte sie sich von der Wand ab. Sie wollte jetzt nur noch nach Hause und unter eine kalte Dusche.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:43

Kapitel 21 – Freunde


Warum sie sich schon wieder hat überreden lassen an dem Paarturnier ihrer Freunde teilzunehmen, wusste Melanie wirklich nicht. Denn wenn sie ehrlich war, konnte sie sich besseres vorstellen, um ihren Körper in Form zu halten. Das lustige war, dass sie erst vor kurzem wieder einen Artikel gelesen hatte, der Sex eine gute Testnote bestätigte, was den Kalorienverbrauch betraf. Dann brauchte es keiner teuren Geräte, die man sich extra anschaffen musste, um es durchführen zu können. Es ist schweißtreibend und löst sogar Stress. Perfekt. Wozu also Squash spielen?

Vielleicht um sich auf andere Gedanken zu bringen, denn bislang konnte sie ihre Kalorien noch nicht auf die schöne Variante verbrauchen und somit blieb nur die altmodische Methode übrig. Was ihr gerade heute äußerst missfiel. Denn ein Paarturnier bedeutete, dass Paare teilnehmen sollten und Rick hatte ihr einen besonders langweiligen Partner besorgt. Vielleicht hätte sie noch vor dem ersten Zusammenstoß mit Andy anders gedacht. Zumindest sprach ein durchtrainierter Körper dafür. Er konnte auch ganze Sätze formulieren. Was schon einmal zwei positive Eigenschaften waren. Doch er war nicht Andy. Er hatte somit nichts, was sie auch nur im entferntesten anziehend fand. Keine Haare, durch die sie stundenlang ihre Finger gleiten lassen wollte. Keine blauen Augen, in denen sie sich verlieren wollte. Auch von dessen Händen wollte sie nicht die ganze Zeit berührt werden. Womit sie wieder bei dem Punkt war, dass es eindeutig bessere Orte gab, die ihr mehr Spaß machen würden.

„Bist du noch bei uns?“ Karen stieß Melanie gegen die Schulter. Schon eine ganze Zeit lang hatte sie ihre Freundin beobachtet, die mit einem seligen Blick neben ihr her schwebte. „Hey, ich rede mit dir.“ Wieder stieß sie gegen die Schulter, nachdem Melanie noch nicht einmal gezuckt hatte und weiter schwebte.

„Was? Ich habe nicht zugehört.“ Verwundert schüttelte Melanie den Kopf. Sie musste sich kurz umsehen, um sich wieder in die reale Welt zurück zu bringen. Als sie sich wieder zurecht gefunden hatte, sah sie zu Karen hinüber, die sie schmunzelnd ansah. Warum wusste Melanie nicht.

„Ich weiß.“ Lachend schüttelte Karen den Kopf. Sie klopfte ihrer Freundin sachte auf die Schulter. Schon seit Tagen benahm war Melanie anders. War abwesend. Rick hatte es sogar geschafft, ihr einen Staubsauger ohne Saugfunktion am Telefon zu verkaufen. Einerseits hatte sie darüber Tränen lachen können, andererseits hoffte sie, dass Melanie in den letzten Tagen nicht irgendwelche Verträge einfach so unterschrieben hatte. „Wo bist du denn abgeblieben?“

Melanie blieb kurz stehen und musste dann ihre Schritte beschleunigen, um wieder aufschließen zu können. Als sie wieder neben Karen herlaufen konnte, zuckte sie mit der Schulter. „Ich bin hier. Spiele Squash. Rede mit meinen Freunden.“

„Bist irgendwo anders mit einem gewissen Andy.“ Fügte Karen mit einem Augenzwinkern hinzu.

„Karen?“ Melanie wollte lautstark protestieren, doch das Gesicht ihrer Freundin sprach Bände. Sie konnte ihr ohnehin nichts vormachen. Geknickt fing Melanie an zu schmollen. „Halt einfach die Klappe.“

Karen schüttelte verneinend den Kopf. Sie war sich sicher, dass etwas zwischen ihr und Andy passiert war, von dem sie wissen sollte. „Du hast dich gestern schon so merkwürdig verhalten. Erst erzählst du mir, dass dein Meeting ein Reinfall war und dann strahlst du über das ganze Gesicht.“

„Darf ich nicht glücklich sein?“ Fragte Melanie unschuldig nach. Allerdings wollte sie nicht ganz auf die Stufe des verliebten Teenagers zurückfallen. Als man sich alles sofort weiter erzählen musste, weil man sonst vor Glück geplatzt wäre. Weil man ohnehin die ganze Welt umarmen wollte und man am besten bei der Freundin angefangen hatte, weil man von der die meiste Unterstützung erwartete und auch erhielt. Aber sie war bereits jenseits der dreißig. Sie war sich deswegen sicher, dass es sich anders anfühlen musste. Reifer. Was auch immer das zu bedeuten hatte.

„Ich bitte darum.“ Stellte Karen ehrlich sicher. Es war sogar etwas, was sie ihrer Freundin schon seit Jahren wünschte. „Und ich will den Mann endlich kennen lernen.“

„Wirst du noch.“ Seufzend verdrehte Melanie die Augen. Immerhin musste sie Andy irgendwann präsentieren, was auch wieder bedeuten könnte, dass eine Ablehnung stattfinden könnte. Auch wenn er sie wegen Sam immer wieder beruhigte, so empfand sie es noch immer belastend, dass seine Tochter sie nicht zu akzeptieren schien.

„Die Frage ist wann.“ Jetzt war es an Karen zu seufzen. Da sie aber Melanies gequälten Gesichtsausdruck nur zu gut kannte, wusste sie, dass sie das Thema am besten fallen lassen sollte. Tief durchatmend deutete sie mit dem Finger auf einen Verkaufsstand. „Ich hab Hunger und Durst.“

Melanie nickte ihr zu, so dass sie den Verkaufsstand gemeinsam angingen. Schweigend sah sie auf ihre Turnschuhe herab. „Er kann kochen.“ Platzte es schließlich aus ihr heraus.

„Macht Sinn, wenn er ein kleines Kind zu versorgen hat. Da sollte man sich so etwas schon aneignen.“ Kommentierte Karen mit einem Schulterzucken. Dabei verdrehte sie noch übertrieben ihre Augen, ganz in der Hoffnung, Melanie aus der Reserve zu locken. Immerhin befand diese sich in der Phase, in der sie ihn anhimmelt, weil er die Zahnpasta korrekt auf die Zahnbürste machen kann.

„Er hat für mich gekocht.“ Stellte Melanie sofort klar. Immerhin war es für sie schon lange nicht mehr alltäglich, dass ein Mann das für sie gemacht hatte. Kurzaffären gingen bei ihr in der Regel schnell zur Sache und endeten noch schneller als sie überhaupt angefangen hatten. Da blieb keine Zeit herauszufinden, ob der entsprechende Kandidat Fähigkeiten im Haushalt hatte. Weil Andy aber keine Kurzaffäre werden sollte, empfand sie es als wichtige Information, die sie besprechen wollte. Auch wenn es kein klassisches Abendessen gewesen war, da sie es nicht alleine zu sich genommen hatten. „Also mehr für Sam und sich, aber er hatte mich eingeladen, nachdem er mich auf dem Eis wieder umgeworfen hatte.“

„Stopp.“ Jetzt verstand Karen nur noch Bahnhof. Sie wusste zwar, dass Melanie mit ihm aus war. Aber irgendwie wurde sie gerade von all den Neuigkeiten erschlagen. Deswegen legte sie ihre Hand auf den Unterarm ihrer Freundin, die sie auch sogleich eindringlich ansah. „Was? Wieso weiß ich davon nichts?“ Sie konnte einen schuldbewussten Blick ausmachen und schüttelte fassungslos den Kopf. Denn es sah ganz so aus, als ob ihr eine Menge verschwiegen worden war. „Melanie Carter, spuck all die schmutzigen Einzelheiten aus.“

„Da gibt es keine schmutzigen Einzelheiten.“ Antwortete Melanie wahrheitsgemäß. Leider, ging es ihr auch sogleich durch den Kopf. Sie musste einfach lernen, Andy was Sam betrifft zu vertrauen. Denn sonst würde es wohl häufiger vorkommen, dass es in seiner Wohnung nur zu kalten Duschen kommen würde. Wobei man Duschen auch zu etwas anderes nutzen konnte, als nur um sich zu reinigen.

„Lügnerin.“ Brachte Karen ihre Freundin wieder auf den Boden zurück. Ein breites Lächeln zierte ihr Gesicht. Es gab ein paar Dinge, die sich auf keinen Fall vorstellen konnte. Eine Sache war es, dass Melanie eine Gelegenheit auslassen würde, wenn es um einen Mann geht. Vor allem, wenn sie an ihm interessiert war. Und Andy hatte eindeutig ihr Interesse geweckt. Zumindest hatte sie das bis jetzt angenommen.

„Ehrlich. Es gibt keine. Es ist nichts passiert.“ Melanie schüttelte energisch den Kopf. Sie wollte nicht näher auf ihre Ängste eingehen, weswegen sie das Thema so schnell wie möglich wieder wechseln wollte. Allerdings war Karen bereits in ihren Spionagemodus gefallen und sie fürchtete, dass sie nicht mehr so schnell aus der Sache heraus kam.

„Du warst bei ihm und nichts ist passiert?“ Hakte Karen sofort ungläubig nach. Als Melanie ihr seufzend zunickte, runzelte sie nachdenklich die Stirn. „Er ist schon ein Kerl, oder?“

„Oh ja, ist er.“ Melanie konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen. Immerhin konnte sie deutlich spüren, dass er ein Mann war. Doch mit der einen Erinnerung kam auch die andere wieder hoch. Die Erinnerung, die sie am liebsten streichen würde. „Ich wollte nicht. Oder besser konnte nicht.“ Gestand sie offen. Dabei richtete sie ihren Blick betrübt auf den Boden.

„Wer bist du und was hast du mit meiner Freundin gemacht?“ Karen war sich nicht mehr sicher, wer neben ihr her ging. Die Frau sah aus wie ihre beste Freundin, redete wie sie. Trug sogar die gleiche Kleidung. Aber der Rest war ihr unbekannt. „Ernsthaft, Meg. Du hast Sex abgelehnt? Warum? Hat er Haare auf dem Rücken?“

„Keine Ahnung. Soweit habe ich es nicht kommen lassen. Wenngleich er schon eine kalte Dusche gebraucht hat.“ Wieder brachte ihr die eine Erinnerung, Melanie das Lächeln zurück. Vermutlich machte sie ohnehin wieder alles komplizierter als es eigentlich war.

„Und wie hat er auf die Ablehnung reagiert?“ Neugierig auf die Antwort oder besser auf die Reaktion, starrte Karren ihrer Freundin ins Gesicht. Sie wollte kein Zucken der Mundwinkel oder sonstige Verrenkungen verpassen. Denn manchmal konnte die Körpersprache mehr sagen als jedes Wort. Vor allem dann, wenn Melanie einen auf Geheimnisträger machte, weil sie etwas verheimlichen wollte.

„Mich gefragt, wann wir uns treffen können.“ Antwortete Melanie sofort. Die Erleichterung über diese Tatsache war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben.

„Ich will deinen Andy kennen lernen.“ Karen schüttelte erneut den Kopf. Sie konnte nicht glauben, dass Melanie solche Angst davor hatte, ihn zu präsentieren. So langsam vermutete sie doch irgendwelche Mängel wie Überbiss, Segelohren oder einen Silberblick. Eigentlich kein Problem, doch wer weiß was ihrer Freundin durch den Kopf ging.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:43

„Mein Andy?“ Fragte Melanie mit gerunzelter Stirn nach. Wobei ihr die Bezeichnung eindeutig gefiel.

„Wie würdest du ihn denn bezeichnen? Er ist ja wohl jenseits eines Trainingspartners.“ Schmunzelnd stieß Karen mit ihrer Schulter gegen Melanie. Allerdings hatte sie wohl zu viel Schwung geholt, denn Melanie stolperte zur Seite. „Vorsicht.“ Schrie Karen auf, da ihre Freundin viel zu nahe an einen Mann geriet, der mehrere Becher mit Bier in der Hand hielt. Sie zuckte zusammen als sie den Zusammenstoß der beiden mit ansehen musste.

„Tut mir Leid, ich habe sie… Meg?“ Andy sah zunächst erschrocken auf Meg hinab, die ihn mit dem gleichem Gesichtsausdruck anstarrte.

„Andy?“ Melanie konnte es nicht fassen, ihn zu sehen. Zwar hatte er ihr gesagt, dass er etwas vorhatte, doch nicht was es war und jetzt stand er vor ihr.

„Wow.“ Er schüttelte fassungslos den Kopf. Es war gerade mal eine Sekunde her, dass er an sie gedacht hatte und schon war er wieder in sie hinein gerannt. Oder dieses Mal sie in ihn. Er sah auf die Becher in seiner Hand und dann auf Meg, die ihn noch immer ungläubig betrachtete. „Hast du was abbekommen?“

„Nein, ist nichts passiert.“ Sie schüttelte mit einem warmherzigen Lächeln ihren Kopf. Wobei sie aber noch einmal sicherstellte, dass sie wirklich nichts abbekommen hat. Sie wollte in seiner Gegenwart nicht nach Bier riechen. Auch wenn es albern war, da er die Becher fast unter seiner Nase hatte und somit ohnehin den Geruch wahrnehmen würde.

„Halt.“ Karen sah zwischen den beiden hin und her. Als ihr klar wurde, was passiert war, begutachtete sie den Mann, der ihrer Freundin am Herzen lag. Auch wenn sie nicht die nötige Zeit hatte, ihn auf Herz und Nieren zu prüfen, so gefiel ihr der erste Eindruck und sie nickte mit dem Kopf. Schmunzelnd beobachtete sie noch eine Weile, wie die beiden sich grinsend anstarrten, dann wollte sie die beiden davor bewahren, dass sie sich nicht hinterher nicht dämlich vorkamen. „Du bist ihr Andy?“

„Das ist mein Andy.“ Hauchte Melanie atemlos zurück. Sie sah zunächst breit lächelnd zu ihrer Freundin, dann erinnerte sie sich daran, irgendwann schon mal Benehmen beigebracht bekommen hat. Vielleicht war es auch der vielsagende Blick ihrer Freundin, weswegen sie sich wieder Andy zuwandte. „Andy, das ist meine beste Freundin Karen.“

„Freut mich.“ Da er beide Hände voll hatte, sah er Karen eher entschuldigend an, da er ihr nicht standesgemäß die Hand geben konnte.

„Und mich erst.“ Karen hob amüsiert die Augenbraue an. „Du hast wohl den zwanghaften Drang, sie umwerfen zu wollen.“ Wie erwartet räusperte er sich verlegen, woraufhin sie nur mit Mühe ihr Lachen unterdrücken konnte. Weniger wegen seiner Gefühle, sondern vielmehr weil Melanie ihr einen mahnenden Blick zugeworfen hatte, nicht gleich bei der ersten Begegnung zu übertreiben.

„Schuldig.“ Er zuckte mit der Schulter, wobei er darauf bedacht war, die Becher nicht doch noch über Melanie zu kippen. Mit einem Lächeln wandte er sich auch der gleich wieder zu. „Du spielst also auch Squash?“

„Ich halte den Schläger hin und manchmal mache ich sogar einen Punkt.“ Gestand Melanie offen. Viel mehr war es wirklich nicht, was sie konnte. Und ganz offensichtlich war er nicht nur fit auf der Laufstrecke, sondern auch noch begabt mit einem Schläger und einem Ball. Noch ein Punkt mehr, wo sie sich vor ihm blamieren konnte.

„Ich zwinge sie manchmal an unserem Paarturnier teilzunehmen.“ Erklärte Karen sofort, nachdem Melanie ihren Blick verlegen gesenkt hatte.

„Paarturnier?“ Andy musste hart schlucken, da er eines auf keinen Fall wollte. Das irgendjemand anderes in den Genuss seiner Meg kommen würde. Auch wenn er nicht eifersüchtig wirken wollte, so konnte er seine Gefühle nicht ganz verbergen. Nervös trat er von einem Fuß auf den anderen.

„Keine Angst. Die ihr zugewiesen Partner interessieren sie nicht.“ Mit einem amüsierten Gesichtsausdruck winkte Karen ab. Nur mit einem beherzten Biss auf die Zunge verhinderte sie, laut los zu lachen.

„Gut zu wissen.“ Erleichtert atmete Andy wieder auf, was er aber durch ein Räuspern wieder überdecken wollte. Er kam sich nämlich lächerlich vor, eifersüchtig zu reagieren.

„Und Karen wird jetzt gleich zu ihrem Partner zurückkehren.“ Genervt von ihrer Freundin, schob Melanie Karen leicht zur Seite. Zumindest war sie erleichtert, dass nicht noch Rick in der Nähe war. Denn sonst würden ihre Chancen bei Andy langsam sinken.

„Nein, werde ich nicht.“ Karen schüttelte grinsend den Kopf. Mit einem kleinen Kraftaufwand stoppte sie den Abschiebungsversuch. „Sieh mich nicht so an. Ich will ihn endlich kennen lernen.“ Sie klopfte Melanie auf die Schulter bevor sie sich wieder Andy zuwandte, der den kleinen Ringkampf verwundert beobachtet hatte. „Hast du nicht Lust, mitzumachen? Meg würde sich freuen. Du würdest sie immerhin davor bewahren mit irgendwelchen uninteressanten Männern spielen zu müssen.“

„Leider kann ich heute nicht. Wegen Sam.“ Er ärgerte sich jetzt immer mehr, Meg am Morgen nicht genauer gefragt zu haben was sie vor hatte. Denn dann hätte er gleich seinen Abend abgesagt und sich als Partner vorgeschlagen. Damit hätte er auch einen potentiellen Nebenbuhler gleich von vorne herein ausgeboten. „Oder besser, weil mein Babysitter heute nicht so lange aufpassen kann. Aber beim nächsten Mal wäre ich schon gerne dabei.“

„Perfekt.“ Karen rieb mit einem breiten Grinsen ihre Hände. Denn jetzt hatte sie bereits sichergestellt, dass auch Rick den Neuen endlich kennen lernen würde.

„Hey Andy! Wo bleibt unser Bier?“ Jemand schlug auf Andys Schulter, so dass dieser fast die Becher fallen ließ. Verwundert sah der Fremde von Andy auf Karen und Melanie. Kopfschüttelnd verschränkte er die Arme vor der Brust. „Das gibt es ja jetzt nicht. Da redest du seit Stunden ununterbrochen von deiner neuen Freundin und dann flirtest du hier hemmungslos herum.“

„Kyle, darf ich dir meine Freundin vorstellen?“ Andy deutete mit einem Kopfnicken auf Melanie während er den Fremden einen warnenden Blick zuwarf. Dann wandte er sich Melanie zu, wobei sein Blick sofort weicher wurde und ein Lächeln seinen Lippen umspielte. „Das ist mein manchmal nutzloser Schwager Kyle.“

„Wow.“ Kyle schlug Andy erneut auf die Schulter. Er pfiff leise als er Melanie begutachtete. „Du hast doch nicht übertrieben, was deine Freundin betrifft.“ Er zwinkerte Melanie zu, die noch nicht so ganz wusste wie sie auf Andys Schwager reagieren sollte.

„Ich bin ein Fan ihrer Steaks.“ Brachte Melanie es schließlich hervor, was aber auch dazu führte, dass sie sich am liebsten Ohrfeigen wollte für so einen lahmen Satz. Zumal Karen neben ihr auch noch zu Drucksen anfing, da sie ihr Lachen unterdrücken wollte. Melanie sah mit einem entschuldigenden Blick zu Andy, der aber nur mit der Schulter zuckte.

„Alle lieben meine Steaks.“ Kommentierte Kyle mit einem ernsthaften Kopfnicken. Es fiel ihm schwer, nicht zu lachen anzufangen, da Karen inzwischen mit einem hochroten Kopf ihr Lachen zurückhielt. Räuspernd klopfte er Andy auf die Schulter, der ihm wieder einen warnenden Blick zuwarf, was er aber nur zu gerne ignorieren wollte. „Andy hat mir anvertraut, morgen mein Bestes geben zu müssen.“

„Ich denke, dass das Stichwort war, zu gehen.“ Andy trat einen Schritt nach vorne, aber nur um Kyle die Sicht auf Melanie zu nehmen. Dabei hatte er sich zu seinem Schwager umgedreht und deutete mit den Augen an, dass er wieder weggehen sollte. Da dieser sich aber nicht einen Schritt weg bewegte, wandte er sich kopfschüttelnd Melanie zu. Kaum hatte er wieder die Möglichkeit in ihre Augen zu sehen, hellte sein Gesicht auf. „Wir sehen uns morgen.“

„Ich kann es kaum abwarten.“ Melanie trat einen Schritt auf ihn zu. Da er noch immer mit den Bechern beladen war, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn sanft auf die Wange.

„Ich auch nicht.“ Seufzend verharrte Andy während er weiterhin in ihre Augen sah.

Melanie hatte aus dem Augenwinkel beobachtet, wie Kyle amüsiert die Augen verdreht hatte. Deswegen nahm sie Andy die Becher ab und drückte sie seinem Schwager in die Hände. Danach zog Andys Kopf zu sich herunter, um ihre Lippen auf seine zu pressen. Als sie seine Hände an ihrer Taille spürte, wusste sie, dass sie ihren Plan umsetzen konnte. Sie legte auch ihren zweiten Arm um seinen Nacken, um so den Kuss vertiefen zu können. Da er bereitwillig mitmachte, ließ sie ihre Hände an seinem Rücken entlang wandern. Obwohl sie sich an einem sehr öffentlichen Ort befanden stoppte sie nicht ab, als sie seinen Gürtel spürte, sondern erst als sie seinen Hintern fest in ihren Händen hatte. Sie drückte ihn leicht, so dass Andy ein Stöhnen entfuhr, was Melanie dazu nutze, um sich noch mehr an ihm zu reiben. Erst als sie selber wieder zu Atem kommen musste, löste sie sich von ihm. Ein breites Lächeln umspielte ihre vom Kuss geschwollenen Lippen. Sie deutete mit ihren Augen zu seinem Schwager und zwinkerte Andy dann zu bevor sie ihre Hände wieder von seinem Hintern nahm und sich von Karen bereitwillig wegziehen ließ.

Noch immer konnte Karen es nicht fassen, was sie gerade miterleben musste. Wobei es weniger die Tatsache war, dass sie sich nicht sicher war wie weit Melanie noch gehen würde. Es war vielmehr der Punkt, dass sie endlich den mysteriösen Freund gesehen hatte. Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte sie sich, dass sie außerhalb von seiner Sichtweite war, dann hielt sie Melanie am Arm fest. „Und was hatte er heute schon alles gegessen? Deine Zunge muss doch schon in seinem Magen gewesen sein.“

„Ich wollte ihn nur nicht als Lügner dastehen lassen.“ Melanie zuckte ungerührt mit der Schulter. Es war immerhin kein Verbrechen, wenn man seinen Freund zeigte, wie viel man empfand. Vor allem dann nicht, wenn andere die Beziehung in Frage stellten. Gerade dann sah sie es als Pflicht an, ihrem Freund zur Hilfe zu eilen. Zumal er sie bereits als seine Freundin ansah. Nicht irgendeine Bekannte. Nein, er hatte sie als seine Freundin vorgestellt. Sehnsüchtig seufzte sie auf. Warum brauchte der Mensch auch Luft.

„Und du selber wolltest auch etwas klarstellen.“ Stellte Karen schmunzelnd fest.

„Sozusagen.“ Melanie nickte ihr zu. Warum auch leugnen, wenn es für alle dermaßen offensichtlich gewesen ist. Vor allem hoffte sie, dass Andy ihre Botschaft richtig verstanden hatte.

„Wie war das mit der kalten Dusche? Die wird er jetzt wohl wieder brauchen.“ Karen blickte voller Stolz zu ihrer Freundin. Zudem verspürte sie einen gewissen Grad der Erleichterung. Denn so wie es aussah, hatte sich doch nicht so viel verändert.

„Es wird seine letzte sein.“ Bestätigte Melanie auch sofort Karens Gedankengang. Es war aber auch ein Ausdruck ihrer eigenen Hoffnung. Sie hasste nämlich kalte Duschen.

„Das ist meine Meg.“ Karen legte einen Arm um Melanies Schulter und drückte sie fest an sich. Da sie jetzt endlich Zeuge geworden ist, was sich zwischen ihrer besten Freundin und dem einst so mysteriösen Andy abspielte, fühlte sie wie eine Zentnerlast von ihren Schultern genommen wurde.
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Kapitel 22: Nie wieder duschen


Melanie war tatsächlich aufgeregt. Sie. War. Aufgeregt. Wie das passieren konnte war jenseits ihrer Vorstellungskraft. Andy war definitiv nicht der erste Mann, den sie in ihre Wohnung bringen wollte. Er war auch definitiv nicht der erste, den sie in ihr Bett bringen wollte. Als sie neben sich sah, wurde ihr aber allmählich klar, warum sie aufgeregt war. Er sollte definitiv der letzte werden. Sie lehnte sich noch mehr gegen ihn und ließ ihn somit etwas ihr Gewicht tragen. Sein Arm glitt von ihrer Schulter hinunter zu ihrer Taille und er drückte sie fester an sich.

Bis jetzt war der Abend nahezu perfekt gewesen. Sein Schwager hatte ganze Arbeit geleistet mit dem Essen und der Unterhaltung. Sie hatte sich so gut wie schon lange nicht mehr amüsiert. Das Gespräch mit Andy war leicht und sie hatte es geschafft, seine Tochter nur einmal zu erwähnen. Dafür hatte sie erfahren, dass er zwar kein Talent auf dem Eis hat, aber durchaus passabel auf Skiern war. Hinzu kam die Erkenntnis, dass er sich für Sport interessierte, was auch daran lag, dass er in seinem Beruf oft an den Schreibtisch gebunden war. Sie hatten sogar eine Gemeinsamkeit gefunden. Sie hatten beide einen nervenden Konkurrenten, der nicht benannt werden darf.

Sie deutete auf eine Tür, hinter der sich ihr Apartment befand. Ohne ein Wort zu sagen, löste sie sich von ihm und griff nach ihrer Handtasche, aus der sie ihren Wohnungsschlüssel zog. Mit einem Lächeln auf den Lippen nutzte Andy die Gelegenheit, sich noch einmal zu vergewissern, dass er nicht träumte. Als er von dem Biss in die Backe nicht wach wurde, wurde sein Lächeln noch breiter.

„Hätte ich eigentlich die obligatorische Frage mit dem Kaffe stellen sollen?“ Melanie sah von ihrem Türschloss zu Andy auf, der sich neben sie gegen die Wand gelehnt hatte. Zwar wusste sie nicht, warum er sie so breit anlächelte, aber sie hatte keinen Grund sich zu beschweren. Zumal sie vermutlich den gleichen Gesichtsausdruck vorzuweisen hatte.

„Nein, das hat Kyle ja ohnehin schon übernommen.“ Er verdrehte kopfschüttelnd die Augen. „Muss ich mir eigentlich Gedanken machen, dass mein Schwager mit meiner Freundin geflirtet hat?“ Mit verschränkten Armen sah er an ihrem Körper hinunter. Als sie ihre Faust in die Seite stemmte, blickte er wieder auf und zwinkerte ihr zu.

„Er war weit davon entfernt, mit mir zu flirten.“ Stellte sie mit fester Stimme fest. Sie hob dabei ihre Augenbraue an und schüttelte nach einer Weile lachend den Kopf. „Ich fasse es nicht, dass du tatsächlich eifersüchtig geworden bist.“

„Ich war und bin nicht eifersüchtig.“ Er räusperte sich als seine Stimme zu kippen drohte. Denn unglücklicherweise war er schlecht im Lügen. Dabei war ihm durchaus klar, dass es tatsächlich keinen Grund gab. Immerhin kannte er seinen Schwager schon eine Weile und wusste von daher, dass von ihm keine Gefahr bestand. Und der entscheidende Grund nicht eifersüchtig werden zu müssen war der, dass Meg den ganzen Abend über nur Augen für ihn gehabt hat. Zudem war er jetzt hier vor ihrer Wohnung.

„Natürlich nicht.“ Sie rollte lachend die Augen, stellte sich dann aber auf die Zehenspitzen, um einen Kuss auf seine Nasenspitze platzieren zu können. „Nur damit du es weißt. Es schmeichelt mir, wenngleich du es nicht sein musst. Ich bin nur an dir interessiert.“ Mit einem Lächeln registrierte sie seine Erleichterung, die er nicht verbergen konnte. Da sie ihn jetzt wieder beruhigt hatte, galt es die Tür zu öffnen ohne dabei ihre Nervosität zu sehr zu zeigen. Allerdings hätte es vermutlich ohnehin keine Rolle gespielt, da Andy ohnehin längst wieder dabei war, sie mit seinen Augen auszuziehen. Tief durchatmend stieß sie schließlich die Tür auf und deutete ihm an, einzutreten, doch er hielt nur die Hand aus, damit sie als erste die Wohnung betreten solle. Sie drehte sich daraufhin zu ihm um und griff nach seiner Hand. Rückwärts stolpernd zog sie ihn hinein und war froh, dass er sie dieses Mal festhielt statt zu Boden fallen zu lassen.

„Die Erdanziehungskraft ist schon eine verflixte Sache.“ Kommentiere Andy ihren nicht ganz grazilen Gang. Er schloss hinter sich die Tür und war kurz darauf auch schon dagegen gedrückt und spürte ihre Lippen auf seinen. Sie brauchte nicht lange, um seinen Mantel von seinen Schultern zu streichen, der auch kurz darauf zu Boden fiel und von ihrem Mantel Gesellschaft bekam. Andy brauchte ein wenig, um die Oberhand zu gewinnen, da sie sich mit allen Kräften dagegen wehrte, doch schließlich schaffte er es, Melanie gegen die Tür zu pressen.

Schwer atmend schaffte sie es, ihn zumindest ein paar Millimeter von sich zu drücken, wenngleich sie ihre Arme schnell wieder dazu brachte, sich um seinen Nacken zu schwingen, da sie unter keinen Umständen den Körperkontakt unterbrechen wollte. Als Andy sie fragend ansah, erinnerte sie sich wieder daran, dass sie den Kuss abgebrochen hatte und nicht er. „Kommt hier nicht eigentlich noch der Punkt, an dem wir uns besser kennen lernen sollen? Fragen stellen?“

„Kann sein.“ Er senkte seinen Kopf wieder ab, um sich an ihrem Hals zu schaffen zu machen. Als sie aufgrund seiner Liebkosungen leise aufstöhnte, sah er wieder in ihre Augen. „Eine Frage hätte ich. Wo ist dein Schlafzimmer?“ Die Zeit des Vorspiels war für ihn längst vorbei, da sie ohnehin schon Tage andauerte. Begonnen auf seiner Couch. Inzwischen hatte er es satt, sich nur noch kalt duschen zu müssen. Selbst ein Bad in Eis brachte ihn sprichwörtlich nicht mehr herunter, da ihm nur irgendwelche Sachen einfielen, was er alles mit dem Eis anstellen könnte.

„Dann müsstest du mir die Kontrolle geben.“ Sie spielte mit seinen Nackenhaaren während sie versuchte ihre Augen nicht von seinen abzuwenden. Denn sie wollte so schnell wie möglich ihr Schlafzimmer erreichen, das nur wenige Meter entfernt war. Allerdings fiel es ihr schwer, ihm den Weg zu beschreiben, da sich ihre Gedanken längst um etwas anderes drehten und sie ohnehin links ständig mit rechts verwechselte.

„Bekomme ich sie denn wieder?“ Er neigte seinen Kopf leicht zur Seite als er sie mit seinem Körper härter gegen die Tür presste. Mit seinen Händen hatte er unlängst herausgefunden, dass er nur einen einfachen Reißverschluss vor sich hatte, um Meg von dem lästigen, wenngleich auch sehr schönen, Kleid befreien wollte. Notfalls auch im Eingangsbereich ihrer Wohnung.

„Die musst du dir dann schon wieder verdienen.“ Ihre Hände wanderten von seinem Nacken seinen Rücken entlang. Sie umschloss seinen Hintern und drückte ihn so an sich. Nickend zog er sie von der Tür weg. Begierig umschloss sie wieder seine Lippen und schob ihn dann instinktiv durch seine Wohnung. Allerdings war auch ihr Instinkt etwas benebelt, so dass sie die Ecken nicht wirklich sauber umgehen konnte und sie hin und wieder dagegen stießen. Als sie endlich die Schlafzimmertür erreicht hatten, streckte sie die Hand aus, um ihn nicht auch noch dagegen laufen zu lassen. Allerdings nutzte er die Gelegenheit gleich wieder, um die Kontrolle zu übernehmen.

Er drehte sie beide um, so dass er sie jetzt in Richtung Bett schieben konnte. Mit seinen Lippen bahnte er sich jetzt einen feuchten Weg an ihrem Hals entlang während er spielerisch den Reißverschluss ihres Kleides öffnete. Nur kurz nahm Melanie ihre Hände von Andy, damit das Kleid zu Boden fallen konnte. Fast gleichzeitig entledigten sie sich ihrer Schuhe, die wahllos im Zimmer vereilt wurden.

Melanie neigte ihren Kopf zur Seite, damit sie ihm einen besseren Zugang zu seinem Hals geben konnte. Ihr entfuhr ein leises Stöhnen als er weiterhin ihren Hals mit zärtlichen Bissen bearbeitete. Gleichzeitig stieg aber auch ihre Frustration, da er sie nicht an sein Hemd ranließ, welches sie schon seit geraumer Zeit als störend empfand.

Sie versuchte sich erneut an seinem Hemd und er gewährte ihr ein klein wenig Platz, ohne dabei seine Hände von ihrem Körper zu nehmen, den er noch immer sehnsüchtig erforschte. Als sie mit den viel zu vielen Knöpfen nur sehr langsam vorwärts kam, eilte er ihr zur Hilfe. Mit hektischen Bewegungen schafften sie es schließlich gemeinsam, ihm sein Hemd auszuziehen, das daraufhin am anderen Ende des Zimmers einen neuen Platz fand. Erleichtert legte Melanie ihre Hände auf seinen warmen Körper und fing nun ihrerseits an, ihren Freund zu erkunden.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:44

Andy hingegen war schon ein Schritt weiter, was aber auch an seiner wachsenden Ungeduld lag. Ohne weitere Mühe machte er sich an dem Verschluss ihres BHs zu schaffen, den er schließlich neben ihr Kleid fallen ließ. Er trat daraufhin einen Schritt zurück, um sich ihren Körper näher zu betrachten. Schwer atmend wartete Melanie auf seine weitere Reaktion, jetzt wo sie sich ihm eher schutzlos ausgeliefert fühlte. Obwohl sie sich eigentlich ihres Körpers sicher fühlte, spürte sie jetzt zum ersten Mal, dass es ihr nicht egal war, was Andy von ihr hielt. Doch schnell lächelte er sie an und seine Lippen fanden schnell wieder ihre. Erleichtert schlang sie die Arme um ihn, der sie jetzt langsam zum Bett weiter schob.

Als ihre Unterschenkel gegen die Bettkante stießen, streckte sie instinktiv ihren Arm nach hinten, um einen eventuellen Sturz zu verhindern. Doch Andy hielt ihren Körper fest gegen seinen gepresst während er sich mit der anderen Hand auf dem Bett abstützte, um sie so sanft darauf abzulegen. Für einen Moment sahen sie sich in die Augen. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die er ihr hinter das Ohr klemmte. Mit pochendem Herzen beugte er sich zu ihr hinunter. Sachte streifte er seine Lippen über ihre während sich ihre Finger ineinander verschlangen.

Langsam begann er wieder ihren Hals mit zärtlichen Küssen zu bearbeiten. Sie schloss ihre Augen als sie ihre Finger wieder voneinander löste, damit sie ihre wieder in seinen Haaren vergraben konnte. Als seine Lippen ihren Hals verließen, spürte sie wie sich ihre Erregung immer weiter steigerte. Fast schon unbewusst schlang sie ihr Bein um seine Hüfte und presste ihn näher an sich. Ließ ihm dabei aber noch soviel Freiraum, dass er langsam an ihr hinunter gleiten konnte. Dabei bahnten seine Lippen erneut einen feuchten Weg auf ihrem Körper.

Obwohl Andy am liebsten gleich zur Sache gekommen wäre, nahm er sich jetzt die Zeit für ihren Körper. Was auch daran lag, dass er ihm nicht widerstehen konnte. Deswegen hatte er sich vorgenommen auch möglichst alles mit seinen Lippen zu berühren und liebkosen. Dies galt vor allem bei ihren Brüsten, wo er auch die stärkste Reaktion hervorrufen konnte. Sowohl bei Melanie, die lustvoll aufstöhnte, als auch bei ihm selbst. Ohne einen weiteren Einfluss auf seine Hüften nehmen zu können, begannen diese sich zu gegen ihren Körper zu bewegen.

Er verließ mit seinen Lippen ihre Brüste wieder, da er auch noch ihren restlichen Körper erkunden wollte. Deswegen rutschte er immer weiter hinunter, um auch ihren Bauch mit Küssen benetzen zu können. Seine Finger hatten sich inzwischen um den Bund ihres Höschens gekrallt, welches er als letztes von ihrem Körper entfernen wollte. Dafür glitt er wieder ein Stück weiter hinunter. Er nutzte es aus, dass sie ihr Becken in seine Richtung hob, um ihr das Höschen über die Hüfte ziehen zu können. Während er ihre Beine entlang küsste, zog er das winzige Kleidungsstück immer mehr hinunter bis er es endlich ganz in der Hand hatte. Obwohl er nur für einen kurzen Augenblick die Augen von ihr nahm, weil er das Höschen mehr oder weniger kontrolliert weglegen wollte, war er überrascht als er sich wieder zu ihr umdrehte und sie vor ihm saß.

Ihre Finger hatten bereits den Gürtel gelockert und sie begann damit seine Hose aufzuknöpfen. Er stand wieder vom Bett auf, um endlich auch seine verbleibenden Kleidungsstücke auszuziehen. In der Zwischenzeit war Melanie in die Mitte des Betts gerutscht und wartete eher ungeduldig darauf, dass er wieder zu ihr kam. Sie vermisste seinen warmen Körper auf ihrem. Als er sich endlich wieder zu ihr gesellte, biss sie sich lächelnd auf die Unterlippe. Wieder sahen sie einander in die Augen während er sich zwischen ihren Beinen positionierte. Er beugte sich zu ihr hinunter und ihre Lippen verschmolzen zu einem zärtlichen Kuss. Als sie sich wieder voneinander lösten, strich er ihr sanft mit dem Zeigefinger über ihre Wange bevor er langsam in sie eindrang und sie beide erleichtert aufstöhnten. Für einen Moment verharrte er bewegungslos in der Position, obwohl sie ihre Beine fest um seinen Körper geschlossen hatte und sie ungeduldig ihr Becken gegen seines geschoben hatte.

Langsam begann er einen Rhythmus aufzubauen, wobei er darauf bedacht war nicht zu schnell zu werden. Denn er wollte sie länger spüren als nur für einen kurzen Augenblick. Es fiel ihm immer schwerer nicht die Kontrolle zu verlieren als sie sich mit ihrem Becken seinem Rhythmus angepasst hatte. Er legte seinen Kopf auf ihrer Brust ab und änderte dabei geringfügig ihre Position, was ihm ein neues Gefühl der Sensation bescherte. Seine Hände glitten langsam an ihrem Körper hinab, auf dem sie wie auch auf seinem allmählich ein Schweißfilm bildete. Er legte seine Hände schließlich auf ihre Hüften, um sie halbwegs in Position zu halten, weil er fürchtete sich sonst nicht mehr zurückhalten zu können.

Melanie versuchte gegen seine Hinhaltemethode zu protestieren. Ihr Körper verlangte nach einer Erlösung und er schien sie daran hindern zu wollen. Sie presste ihre Schenkel gegen seinen Körper und versuchte so den Rhythmus zu beschleunigen. Mit ihren Fingernägeln krallte sie sich in seinen Rücken und verursachte schon bald rote Streifen auf seiner Haut als sie ihre Hände nach unten gleiten ließ. Dabei spürte sie wie seine Muskulatur arbeitete, was ihr einen weiteren Kick gab. Sie stöhnte laut auf und wehrte sich vehementer gegen seine Hände, so dass sie wieder ihr Becken einsetzen konnte.

Beide beschleunigten ihren Rhythmus, da sie sich dem gewünschten Ende entgegen sehnten. Erneut veränderte Andy seine Position, um mehr Druck hinter seine Bewegungen bringen zu können. Fast schon angestachelt durch ihr lautes Stöhnen übernahm er die alleinige Kontrolle, die sie Stück für Stück dem lustvollen Höhepunkt entgegen brachte. Als sie ihn erreicht hatte, krallte sie sich noch härter in seinen Rücken und sie biss ihm in die Schulter, um ihr lautes Aufstöhnen ein klein wenig abzudämpfen. Dadurch brachte sie ihn aber auch loszulassen, so dass sein Körper sich ein letztes Mal anspannte bevor er erschöpft auf ihr zu liegen kam.

Als sie zumindest wieder das Gefühl hatte, ihre Lungen wieder mit Sauerstoff füllen zu können, löste ihre feste Umklammerung, so dass er vorsichtig von ihr herunter rollen konnte. Noch immer schwer atmend sah Andy zu ihr hinüber. Ein zufriedenes Lächeln war auf seinem Gesicht erschienen. Etwas mühselig stützte er sich auf seinem Ellbogen ab, um sich zu ihr beugen zu können, damit er ihre warmen Lippen mit seinen umschließen konnte. Sie strich mit ihren Fingern sanft über seine Kopfhaut, weswegen er leise in ihren Mund stöhnte. Lächelnd ließen beide wieder voneinander ab und sahen sich tief in die Augen. Obwohl Andy sich eigentlich nicht mehr bewegen wollte, mühte er sich ab in eine Position zu kommen, in der er sie bequemer in seinen Armen liegen lassen konnte. Danach zog er an der Decke, die er über ihre noch immer erhitzten Körper legte, damit diese nicht auskühlten.

„Du bist wirklich laut.“ Kommentierte er dann nach einer Weile mit einem verschmitzten Grinsen ihre abgeschlossenen Aktivitäten.

Melanie hob mit einem gespielt schockierten Gesichtausdruck ihren Kopf an. Als sie sein Grinsen sah, schlug sie ihm sachte auf seine Brust. „Als ob das meine Schuld gewesen war.“ Sie legte ihren Kopf wieder auf seine Schulter ab und schloss zufrieden die Augen. „Und ich habe dich gewarnt.“

„Hast du.“ Er nickte zustimmend mit dem Kopf. Seufzend fuhr er mit seinen Fingerspitzen sachte über ihren Arm, so dass sie sich noch näher an ihn schmiegte. Erneut seufzte er auf, musste dann aber anfangen zu lachen, weswegen sie verwundert zu ihm aufsah. „Ich bin nur erleichtert, dass ich ab heute keine Dusche mehr brauche. Zumindest keine kalten.“ Erklärte er ihr seinen kleinen Ausbruch.

„Haben die dir überhaupt geholfen.“ Fragte sie schmunzelnd nach. Wenn sie an sich dachte, dann war sie zwar nach den letzten Tagen mehr als sauber. Aber bei dem anderen Problem hatte sie keine positiven Ergebnisse vorzuweisen.

Zu ihrer Bestätigung schüttelte er verneinend den Kopf. „Nein. Die waren nur kalt. Mit dir zusammen hätte es besser geklappt.“


„Dann aber bitte mit warmen Wasser.“ Murmelte sie gegen seine Brust. Dabei lief ein wohliger Schauer über ihren Rücken als sie die Idee näher durchdachte. Als sie wieder zu ihm sah, konnte sie in seinen Augen deutlich ablesen, dass er den gleichen Gedanken hatte. „Später.“

„Mmh.“ Er küsste sie sanft auf die Stirn und legte dann mit einem zufriedenen Lächeln seinen Kopf auf dem Kissen ab. Kaum spürte er das weiche Kissen unter sich, schlossen sich auch schon seine Augen. Instinktiv zog er Melanie näher an sich heran bevor er in einen erholsamen Schlaf fiel.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:45

Kapitel 23 – Kein Weg zurück


Melanie ärgerte sich. Denn jetzt war es zu spät. Sie hätte ihn unbedingt fragen müssen. Fast schon fordern. Aber sie hatte es nicht getan. Wie gerne hätte sie den Moment festgehalten. Der Moment als ihr klar wurde, dass ihre Beine irgendwie mit denen eines Mannes ineinander verschlungen waren. Das ein Arm um ihren Bauch gelegt war, der nicht zu ihr, sondern zu dem bereits erwähnten Mann gehörte. Das sie den Herzschlag des besagten Mannes auf ihrem Rücken spüren konnte. Der Moment als ihr klar wurde, dass es kein Traum war. Aber dafür hätte sie eine Kamera gebraucht und sie hatte nicht gefragt, ob sie eine aufstellen können. Was auch daran lag, dass sie keine hatte. Noch ein Grund mehr, sich zu ärgern.

Da es ohnehin nicht mehr zu ändern war, besann sie sich lieber darauf, dass der Morgen abzüglich der Kamera einen schönen Verlauf genommen hatte. Angefangen von dem Gefühl beim Aufwachen, an was sie aber nicht mehr denken wollte, weil sie es nicht festhalten konnte. Bis hin zu dem Moment der warmen Dusche inklusive dem persönlichen Einseifer. Es hatte etwas für sich jemand zu haben, der einem hilft den Rücken zu waschen. Oder auch andere Körperteile.

Ein Lächeln platzierte sich auf ihrem Gesicht bei dem Gedanken, als sie weiterhin ein Frühstück zubereitete. Dabei hatte sie keine Ahnung, was er überhaupt mochte. Am Vortag hatte sie sich dazu entschieden, den Kühlschrank einfach voll zu packen, um per Zufallsprinzip seinen Geschmack zu treffen. Normalerweise bevorzugte sie es schlicht. Meist machte sie sich einen Obstsalat, den sie auch mit in ihr Büro nehmen konnte, um dort den kleinen Hunger stillen zu können. Heute war ihr aber nach etwas größerem, weswegen sie sich zu Rühreiern durchringen konnte.

Ihre Gedanken wurden jäh unterbrochen als sich zwei Arme um ihre Taille schlangen und sich warme Lippen auf ihren Nacken pressten. „Hast du es endlich aus dem Bad geschafft?“ Schmunzelnd neigte sie ihren Kopf zur Seite, so dass sie ihn ansehen konnte. Sie legte ihre Hände auf seine, damit er ihr nicht so einfach entkommen konnte.

„Ich muss mich doch irgendwie präsentierbar machen.“ Konterte Andy mit einem Augenzwinkern. Er legte sein Kinn auf ihrer Schulter ab und sah dann interessiert auf die Arbeitsfläche. „Und was wird das, wenn es fertig ist?“

„Sieht nach Frühstück aus, findest du nicht?“ Sie lehnte sich gegen ihn und ärgerte sich erneut, den Moment nicht festhalten zu können. Das letzte Mal, dass ein Mann nach einer gemeinsamen Nacht sich noch am nächsten Tag so an sie schmiegte war lange her und erst jetzt wurde ihr wieder bewusst, wie sehr sie genau diese Momente vermisst hatte. Wenn es nicht mehr nur um das körperliche ging. Wenn man sich schon wohl fühlte, den anderen nur in seiner Nähe haben zu können. Seufzend schloss sie die Augen, um den Augenblick wenigstens ausgiebig genießen zu können.

Andy presste erneut seine Lippen auf ihren Hals bis er von ihr ein leises zufriedenes Seufzen hörte, dann drückte er sich von ihr ab. „Witzig.“ Als sie sich erschrocken zu ihm umdrehte, zwinkerte er ihr erneut zu. „Ich hoffe, dass du das nicht extra gemacht hast.“

„Ich wusste nicht, was du morgens so isst und…“ Sie brach ab, da sie sich plötzlich dumm vorkam. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe und war plötzlich froh, dass dieser Moment nicht für alle Ewigkeit festgehalten wurde. Da er sie aber inzwischen verwundert ansah, räusperte sie sich, um den Kloß in ihrem Hals zu lösen. „Ich habe… nichts.“ Sie schüttelte den Kopf und drehte sich wieder zur Anrichte um. Nur mit Mühe konnte sie ein Fluchen verhindern, da sie sich damit vermutlich nur noch mehr blamiert hätte.

„Ich würde trotzdem was von dem nichts nehmen, wenn du fertig bist.“ Er küsste sie auf den Hinterkopf und griff dann an ihr vorbei, um sich eine Banane aus einer Obstschale zu nehmen. „Wobei ich morgens normalerweise eher zu Obst oder Müsli greife.“

Melanie schloss erneut für einen kurzen Moment die Augen. Manchmal wünschte sie sich etwas mehr Kombinationsgabe. Jemand der regelmäßig joggen geht, Squash spielt, der würde mit Sicherheit nicht ungesund essen. Tief durchatmend drehte sie sich zu ihm um, wobei ihr aber der Mund offen stehen blieb als sie ihn sah.

Andy hatte sich unlängst an den Tisch gesetzt, um dort in Ruhe die Banane essen zu können. Gerade als er sich wieder ein Stück in den Mund geschoben hatte, spürte er den Blick von Melanie auf sich. Verwundert sah er sie und begann zu schmunzeln während er das Stück Banane unterschluckte. „Also ehrlich. Mich sollte der Anblick mehr anmachen als dich.“

„Ich.. nein.“ Melanie drehte sich wieder um als sie deutlich spüren konnte wie sie rot anlief. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte sich darauf zu konzentrieren, die Eier korrekt aufzuschlagen. Doch selbst das verschaffte ihr nicht wirklich eine Ablenkung. Zumal Andy aufgestanden war, um den Abfall wegzuwerfen. Sie bemerkte gar nicht wie sie ihn mit den Augen verfolgte und ihn dabei beobachtete wie er sich bückte, um die Bananenschale in den Abfalleimer zu werfen.

„Du starrt auf meinen Hintern.“ Informierte Andy sie schließlich, wobei er nur mit Mühe sein Lachen unterdrücken konnte als er sich zu ihr herumdrehte und sie vor Schreck das Ei samt Schale in eine Schüssel fallen ließ.

„Nein, mach ich nicht.“ Kopfschüttelend wandte sie sich von ihm ab, nur um dann zu entdecken, was sie gerade verbrochen hatte. Sie stöhnte frustriert auf und versuchte mit einer Gabel die Eierschale aus der Schüssel zu fischen. Zu ihrem ganzen Glück lehnte er sich auch noch grinsend neben sie gegen die Anrichte.

„Hast du doch.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete mit leuchtenden Augen wie sie versuchte, das Frühstück zu retten.

„Nein, hab ich nicht.“ Erneut schüttelte sie den Kopf. „Ich wollte nur sicherstellen, dass du alles richtig machst.“ Sie zuckte dabei mit den Schultern, weswegen ihr die gerade so mühsam heraus gefischte Eierschale wieder in die Schüssel fiel.

„Und dabei hast du auf meinen Hintern gestarrt.“ Nickte er ihr grinsend zu, wobei es ihm noch mehr Freude bereitete, dass sie sichtlich Probleme hatte, ihre Gefühle für ihn unter Kontrolle zu halten.

„Nein.“ Trotzig fischte sie zu seiner und ihrer Überraschung mit den Fingern nach der Eierschale und warf diese dann neben die Schüssel zu den anderen. Sie musste tief durchatmen, um sich wieder zu beruhigen. Es dauerte ein paar Sekunden, dann konnte sie zu ihm hoch sehen.

„Doch hast du.“ Wieder nickte er ihr grinsend zu bevor er nach den Papiertüchern griff und ihr eines hinhielt. „Es hat dir hoffentlich gefallen, was du gesehen hast.“

„Ja.“ Murmelte sie ihm zu und nahm dankbar das Papiertuch entgegen. Noch während sie sich die Hände damit abwischte wurde ihr klar, was sie da gerade offenbart hatte.

„Danke.“ Grinsend küsste er ihr die Wange und nahm ihr dann das benutzte Tuch wieder ab. Damit ging er erneut zu dem Abfalleimer, wo er sich besonders langsam hinunterbeugte, um es wegzuwerfen.

„Idiot.“ Kommentierte Melanie lachend seine Demonstration. Als er sich wieder zu ihr herumdrehte, verschränkte sie die Arme vor der Brust. „So toll ist er auch nicht.“

„Oh doch ist er.“ Er kam langsam auf sie zu und nahm ihre Hände in seine, die er leicht drückte.

„Nein, ist er nicht.“ Sie schüttelte energisch den Kopf und musste laut los lachen als er ihre Hände auf seinen Hintern platzierte.

„Doch ist er und du willst schon die ganze Zeit zupacken.“ Er hob amüsiert die Augenbraue an als sie tatsächlich zudrückte, nutzte dann aber die Gunst der Stunde um sie fest in seine Arme schließen zu können. Zufrieden senkte er seinen Kopf ab, um ihn auf ihre Schulter aufzulegen, wobei ihre Haare an seinem Gesicht vorbei strichen, die von der gemeinsamen Dusche noch immer etwas feucht waren.

„Nein, will ich nicht.“ Murmelte Melanie gegen seine Schulter, ließ dabei aber ihre Hände auf seinem Hintern ruhen. Sie war sich nicht sicher, was gerade passierte. Aber es war vermutlich etwas, von dem es im Nachhinein keinen Weg zurück gab.

„Mmh.“ Er hatte seine Lippen wieder auf ihre weiche Haut gelegt und fing an ihren Hals mit zärtlichen Küssen zu benetzen. Seine Hände arbeiteten sich langsam auch zu ihrem Hintern vor und zog sie dabei zu sich. Um erst gar keine widersprüchlichen Worte von ihr zu hören, hatte er sich mit seinen Lippen inzwischen zu ihren vorgetastet und er war wieder einmal überrascht wie sehr er es genoss, sie zu spüren.

Melanie stöhnte leise in seinen Mund während sie mit ihren Händen über seinen Rücken strich und sich allmählich wieder zu seinen Haaren vortastete. Doch bevor sie eine Chance hatte, den Kuss zu intensivieren, entfernte er seine warmen Lippen wieder von ihren. Frustriert drückte sie ihn gegen die Arbeitsfläche, damit er ihr nicht entkommen konnte als sie begann sich an ihm zu reiben.

Überrascht von ihrem Vorstoß blieb Andy zusätzlich der Atem weg. Nur mit Mühe schaffte er es, in seinem Kopf wieder einen inhaltlich Sinn ergebenen Satz zu bilden. „Du solltest nicht arbeiten gehen.“ Presste er schließlich hervor bevor er sich wieder ihrem Hals widmete.

„Was?“ Melanie öffnete irritiert die Augen. Neigte dabei aber instinktiv ihren Hals zur Seite, um ihm mehr Zugang zu geben, den er auch sofort nutzte. Das führte allerdings auch dazu, dass sie erneut alles um sich herum ausblendete. Sie konnte sich dunkel daran erinnern, dass er etwas gesagt hatte oder war das gestern als er was gesagt hatte? Es spielte auch nicht wirklich eine Rolle solange er sie mit seinen zärtlichen Küssen verwöhnte.


Zuletzt von IwantPD am Di 14 Apr 2009, 23:59 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:45

„Wir sollten hier bleiben. Frühstück im Bett.“ Unterbrach er für einen Moment seine Arbeit und nutzte die Gelegenheit, um zur anderen Seite ihres Halses zu gelangen, damit diese die gleiche Aufmerksamkeit genießen sollte. Er stoppte allerdings ab, um ihr wieder in die Augen zu sehen. „Oder auch nur ins Bett.“ Bot er ihr mit einem Augenzwinkern als Alternative an.

„Andy.“ Melanie drückte sich seufzend von ihm ab. Allerdings ließ er sie nicht weit kommen, da seine Arme sich fest um ihre Taille legten.

„Du bist es doch diejenige, die unbedingt an meinen Hintern langen wollte.“ Gab er ihr mit einem Schmunzeln zu bedenken. Obwohl ihm klar war, dass sie beide zur Arbeit mussten, so wollte er doch zumindest die Möglichkeit austesten, ob es nicht doch einen Weg gab, den Tag mit ihr sinnvoll zu nutzen.

„Nicht fair. Du und dein Hintern haben mich dazu genötigt.” Protestierte sie mit einem leichten Schlag gegen seine Schulter. Während sie in seine leuchtenden Augen sah, fing sie unbewusst an mit den oberen Knöpfen seines Hemdes zu spielen.

„Vielleicht.“ Murmelte er ihr leise zu als er beobachtete wie sie die oberen Knöpfe seines Hemdes öffnete und mit ihrer Hand über seine entblößte Haut strich. Seufzend lehnte er seine Stirn gegen ihre. „Kommen wir wieder zu der Arbeitssache. Wir sollten hier bleiben.“

„Das geht leider nicht.“ Tief ausatmend legte sie ihre Arme um seinen Nacken und begann mit seinen Nackenhaaren zu spielen. So verlockend seine Offerte auch klang, konnte sie sie nicht annehmen, was sie zu ihrer Ärgerliste nur zu gerne hinzufügte.

„Du könntest krank sein.“ Er senkte seinen Kopf wieder ab und strich seine Lippen sanft über ihre bevor er sie umschloss und ihren Körper wieder näher zu sich zog während er den Kuss intensivierte. Gerade als er es geschafft hatte, ihre Bluse aus der Hose zu ziehen, wurde er wieder von ihr weggedrückt. Überrascht sah er auf, was Melanie nutzte, um sich ganz aus der Umarmung zu lösen.

„Andy, ich würde gerne hier bleiben, aber es geht nicht.“ Sie sah ihn entschuldigend an, woraufhin zu ihrer Erleichterung, sich seine Gesichtszüge entspannten. Es führte aber auch dazu, dass sie ihn am liebsten gleich wieder besprungen hätte. Kopfschüttelnd trat sie einen weiteren Schritt zurück, um nicht der Versuchung zu erliegen. „Ich arbeite an einem Vertragsabschluss und wenn ich nicht zur Arbeit gehe, dann könnte mir jemand zuvor kommen. Und ich will nicht ausgerechnet gegen ihn verlieren.“ Erklärte sie schließlich, warum sie ihn zurückwies.

„Klingt ernst.“ Seufzend begann er sein Hemd wieder zuzuknöpfen. Als er fertig war, lehnte er sich mit verschränkten Armen gegen die Anrichte und sah mit einem aufmunternden Lächeln zu ihr hinüber.

„Wir bekriegen uns schon eine Weile.“ Mit den Schultern zuckend wagte sie sich wieder in seine Nähe. Dieses Mal mehr, weil sie sich bei ihm sicher fühlte und sie allein bei dem Gedanken an ihren Arbeitstag seinen Trost vertragen konnte.

„Ich mag den Typen nicht.“ Erwiderte er auch sofort und legte seinen Arm um ihre Schulter, so dass sie sich an ihn anlehnen konnte. Zwar hatte er auch wieder einen harten Tag vor sich, doch es kümmerte ihn nicht, jetzt wo er Meg so sehen musste. Er konnte diesen anderen Typen wirklich nicht leiden, wenn er sie so runter zog.

„Ich auch nicht.“ Murmelte sie gegen seine Schulter. Zumindest hatte sie im Gegensatz zu früher jetzt jemand gefunden, der sie tröstend in den Arm nahm, wenn es ihr nicht gut ging. Sie drehte ihren Kopf, so dass sie ihn wieder ansehen konnte. Mit einem schmollenden Mund sah sie ihm in die Augen. „Deswegen kann ich deinen Hintern leider nicht ins Bett schleppen.“

„Ich hasse den Typen.“ Offenbarte Andy lachend. Dabei drückte er sie fester an sich, um ihr zu zeigen, dass er für sie da war, wenn sie ihn brauchte.

„Ich werde ihm ausrichten, dass mein neuer Freund ihn vermöbeln will.“ Sie küsste ihn auf die Wange und lehnte sich dann wieder gegen seinen wärmenden Körper. Wieder bekam sie das Gefühl, dass sie dabei war etwas zu machen, wovon es keinen Weg zurück gab. Aber sie war sich noch immer nicht sicher, um was es sich drehte. Alles was zählte, war der Arm, der um ihren Körper gelegt war. Der Moment, der sich einfach nur gut und richtig anfühlte.

„Mach das.“ Er nickte leicht mit dem Kopf. Es gefiel ihm, dass sie sich in seinen Armen wohl fühlte. Seufzend strich er ihr sanft mit seiner Hand über ihren Oberarm. Als sie sich näher an ihn an schmiegte, drehte er seinen Kopf zur Seite und grinste sie verschmitzt an. „Und du bist dir sicher, dass wir den Tag nicht im Bett verbringen können?“

„Leider ja.“ Kopfschüttelnd, wenngleich auch mit einem Lächeln auf den Lippen, drückte sie sich von ihm ab. Ihr Blick wanderte an seinem Körper hinunter und stoppte erst als sie das gesuchte Objekt erreicht hatte. „Wann sehe ich denn dich und deinen Hintern wieder?“

Andy begann lachend den Kopf zu schütteln. So sehr sie seinen Avancen auch widerstand, so sehr machte sie ihm deutlich, was sie wirklich wollte. Er musste überlegen, wann er wieder Zeit für sie hatte, doch das alles erschien ihm viel zu lange. Wenn es nach ihm gehen würde, dann wären bereits jetzt alle Termine abgesagt. Allerdings hatte er auch gewisse Vaterpflichten zu erfüllen. „Morgen im Zoo?“ Fragte er schließlich unsicher, da er wusste, dass Meg sich noch immer wegen Sam Zweifel hatte. Zumindest würde sich so wieder die Gelegenheit bieten, die beiden zusammen zu bringen.

„Und dort erklärst du mir dann alles über exotische Tiere?“ Melanie hob amüsiert die Augenbraue an. In Anbetracht des Alters seiner Tochter, stellte er die Örtlichkeit ihres Treffens gar nicht erst in Frage.

„Vor allem über das Paarungsverhalten.“ Bestätigte er mit einem ernsthaften Kopfnicken. Zwar half es ihm nicht dabei, sein derzeitiges Verlangen nach ihr zu bremsen, aber er wollte ehrlich zu ihr sein.

„Ich hoffe, dass du wartest bis Sam außer Hörweite ist.“ Erneut hatte sie eine Augenbraue angehoben, ließ dann aber schnell ihren Blick wieder an seinem Körper hinunter gleiten. Auch wenn sie ihn jetzt nicht solange kannte. Sie wusste worauf er anspielte und sie würde das Spiel gerne mitspielen. Aber zu ihren Regeln.

„Auf jeden Fall. Sie darf eh erst ausgehen, wenn sie 30 ist.“ Wieder nickte er ernsthaft den Kopf. Sogar noch vehementer als sie ihn fragend ansah. Allein die Vorstellung, dass seine Tochter irgendwann mit einem Freund nach Hause kommen könnte war für ihn eine schweißtreibende Angelegenheit. Deswegen wollte er diesen Zeitpunkt auch so lange wie möglich hinaus zögern.

„30?“ Melanie hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht laut los zu lachen. Denn Andy erweckte nicht den Eindruck, dass er zu Späßen aufgelegt war. „Das kannst du nicht machen.“

„Oh doch.“ Bestätigte er mit fester Stimme, die keinen Zweifel an seiner Ernsthaftigkeit aufkommen ließ.

„Andy.“ Sie stemmte eine Hand in ihre Seite und schüttelte fassungslos den Kopf. Wenngleich sie ihn ohnehin längst als einen Vater eingestuft hatte, der seine kleine Prinzessin vor allem Unheil beschützen wollte. Vor allem wenn das Unheil ein Mann war.

„Also schön. Wenn sie 29 ist, darf sie mit Begleitung ausgehen.“ Gab er mit einem Augenrollen nach. Er wusste jetzt schon, dass es Bereiche geben würde, in der selbst Meg nichts zu sagen haben würde. Wobei die Tatsache, dass sie sich überhaupt für Sam interessierte ihm ein warmes Gefühl ums Herz bescherte und er unwillkürlich zu lächeln begann.

„Ich glaube, dass ich dir diese Flausen aus dem Kopf vertreiben muss.“ Wieder schüttelte sie den Kopf über ihn, dieses Mal aber mit einem breiten Grinsen.

„Sie soll nur nicht an jemand geraten, der ihr wehtun könnte.“ Gestand Andy seine Absichten, auch wenn er wusste, dass sie genauso gut mit 30 oder 35 von einem Mann verletzt werden könnte. Ein kalter Schauer jagte seinen Rücken hinunter und er schüttelte sich leicht.

„Oder sie findet jemand, der ihr den Boden unter den Füßen wegzieht und sie glücklich macht.“ Konterte Melanie mit einem warmherzigen Lächeln. Dabei sah sie ihm tief in die Augen und ihr wurde allmählich klar, was passieren könnte, von dem sie so leicht nicht mehr zurück konnte. Sie nahm seine Hand in die ihre und drückte sie leicht.

„Das hoffe ich für sie.“ Murmelte er leise zurück, wobei sein Blick auf ihre verbundenen Hände fiel. Tief durchatmend hoffte er, dass er derjenige für Meg war. Als sie sich räusperte, sah er wieder hoch. „Du musst wohl zur Arbeit.“

„Leider.“ Seufzend nickte sie mit dem Kopf.

„Ich sollte mich auch umziehen.“ Obwohl er nicht gehen wollte, zog er sie hinter sich her als er zur Tür ging. „Wir sehen uns Morgen.“ Etwas betrübt drehte er sich noch einmal zu ihr um, da er die Erinnerung wie sich ihre Lippen anfühlten erneuern wollte. Mit letzter Willenskraft und der Gewissheit sie schon am nächsten Tag wieder zu sehen, konnte er sich wieder von ihr lösen und die Tür hinausgehen.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:46

Kapitel 24 – Das merkwürdige Paarungsverhalten verhinderter Erwachsener



Melanie konnte es immer noch nicht glauben, dass sie auf dem Weg in den Zoo war. Das laute Lachen von Karen klingelte ihr noch immer Ohr. Doch ebenso sehr konnte sie die Aufmunterung hören, dass sie somit auch wieder die Möglichkeit bekam, sich mit Sam anzufreunden. Unglücklicherweise schuldete sie ihr jetzt aber auch einen detaillierten Bericht der vergangenen Tage, nachdem sie das Mittagessen mit ihren Freunden wegen dem Zoobesuch abgesagt hatte.

Je näher sie dem Zoo kam, desto nervöser wurde sie. Tief durchatmend trat sie um die letzte Ecke herum und erschrak leicht. Denn die Schlange vor dem Verkaufshaus war trotz einer frühen Uhrzeit bereits einige Meter lang. Schnell suchte sie nach Andy und Sam, die sie aber nicht entdecken konnte. Seufzend schloss sie die Augen. Vermutlich hatte sie den beiden bereits jetzt den Tag ruiniert. Die perfekte Methode, sich bei der kleinen Tochter des neuen Freundes einzuschmeicheln.

Als sie die Augen wieder öffnete suchte sie erneut die Schlange ab. Da sie die beiden noch immer nicht entdecken konnte, befand sie, dass sie noch immer türmen konnte. Zwar müsste sie sich eine gute Ausrede überlegen, warum sie gar nicht erst aufgetaucht war, doch die Aussicht mehr Zeit dafür zu haben war sehr verlockend. Wieder atmete sie tief durch und drehte sich ruckartig um, da sie unter keinen Umständen in die beiden noch hineinlaufen wollte.

Bereits Melanies erster Schritt beförderte sie gegen eine harte Männerbrust. Erschrocken sah sie nach oben und als sie die Augen erkannte, verlor ihr Gesicht sämtliche Farbe. Wie Andy es schaffte immer genau da aufzutauchen, wo sie hinwollte, war ihr ein großes Rätsel. Es gab ihr zwar auch auf merkwürdige Art und Weise ein Gefühl der Sicherheit, aber es nahm ihr unglücklicherweise die Möglichkeit, schnell fliehen zu können.

„Ich hoffe, dass du nicht warten musstest.“ Begrüßte Andy sie freudestrahlend und widerstand dem Drang, sie fest in seine Arme zu nehmen. Denn er hatte das Gefühl, dass er dadurch die Laune seiner Tochter senken konnte, die sich derzeit noch neutral verhielt. Nicht überschwänglich glücklich, aber auch nicht zu Tode betrübt.

„Warten? Ich? Nein, ich… nein.“ Stammelte Melanie unsicher vor sich hin, weswegen das Blut schlagartig wieder ihre Wangen färbte, weil es ihr peinlich war, vor Andy zu stottern. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe. Allerdings beruhigte sie sich erst als er seinen Arm locker um sie legte. „Ich bin gerade erst gekommen.“ Vollendete sie daraufhin mit deutlich sicherer Stimme.

„Gut. Ich hatte die Karten schon gestern besorgt, weil am Wochenende der Andrang immer so groß ist.“ Er hielt drei Karten hoch und deutete dann auf die immer länger werdende Schlange. „Deswegen haben wir uns auch klein wenig verspätet.“ Entschuldigte er sich auch prompt und sah dann seine Tochter an, die ungeduldig an seinem Arm zog.

„Können wir jetzt endlich rein? Ich will die kleinen Tiger Babys endlich sehen.“ Erklärte Sam schmollend ihre Ungeduld. Allerdings kannte sie das Gesicht ihres Vaters nur zu gut und sah von ihm zu Melanie hinüber. Nachdenklich trat sie von einem Fuß auf den anderen. Da sie aber auf keinen Fall wieder nach Hause wollte, rollte sie mit den Augen und atmete tief aus. „Hallo Meg.“ Murmelte sie schließlich kaum hörbar und sah schnell zu ihrem Vater hoch.

„Hallo Sam.“ Erwiderte Melanie sofort und setzte dabei ein wohlwollendes Lächeln auf, das aber ins Leere ging, da Sam noch immer auf ihren Vater fixiert war. Da Andy sie aber jetzt fester an sich drückte wusste sie, dass ein kleiner Fortschritt erzielt war und sie atmete erleichtert auf.

„Dann sollten wir reingehen, damit du endlich deine Tiger Babys zu sehen bekommst.“ Andy strich seiner Tochter sanft über den Kopf, da er zumindest ihren Versuch an Höflichkeit belohnen wollte. Doch schon im nächsten Moment bereute er die Entscheidung ihre Hand losgelassen zu haben, da sie wohl eine Art Aufforderung verstanden hatte, auf den Eingang zu zulaufen. Er sah entschuldigend zu Melanie hinüber und die beiden beschleunigten ihren Schritt, um seine Tochter wieder einzuholen.

„Wo bleibt ihr denn?“ Jammerte Sam ungeduldig, da sie ohne Eintrittskarte nicht hineingelassen wurde. Sie hatte ihre Hände dabei in die Luft geworfen und schüttelte fassungslos den Kopf. Warum ihr Vater nicht verstehen konnte, dass sie unbedingt zu den Tigern musste, ging ihr nicht in den Kopf. Immerhin hatte sie ihm schon eine Woche lang davon erzählt, nachdem Amy ihr berichtet hatte wie süß die Babys waren.

„Erstens wird nicht gerannt. Du kennst die Regeln. Du bleibst immer in Sichtweite.“ Er hielt dem Kartenabreißer die Eintrittskarten hin, so dass sie eingelassen wurden. Sein Blick blieb aber auf Sam gerichtet, die frustriert aufstöhnte. „Und außerdem laufen dir die Babys nicht weg. Die sind auch noch heute Abend niedlich.“

„Bist du dir da sicher?“ Brachte sich Melanie mit gehobener Augenbraue in die Diskussion ein und fand besonders bei Sam große Zustimmung. Lediglich Andy sah sie leicht irritiert an, weswegen sie ihm zuzwinkerte. „Und je länger wir warten, desto mehr werden sich vor dem Gehege ansammeln und wir sehen die Kleinen nicht mehr.“

„Ihr verbündet euch doch nicht gerade gegen mich?“ Er sah von Melanie zu Sam, die beide vehement den Kopf schüttelten. Nur mit Mühe konnte er ein ernstes Gesicht bewahren, da er sich innerlich über die zarten Banden seiner Lieblingsfrauen freute. Zudem kam noch der positive Nebeneffekt, dass Melanie sich an ihn anschmiegte und Sam sich bereitwillig wieder an die Hand nehmen ließ. Zumindest bis sie sich dem Tigergehege näherten und er spürte wie sie immer aufgeregter wurde.

„Ich kann schon das Gehege sehen.“ Stieß Sam vor Begeisterung aus während sie sich gleichzeitig von seiner Hand losriss. Dabei achtete sie nicht auf den warnenden Blick ihres Vaters sondern lief so schnell ihre Beine sie tragen konnten vor die Absperrung. Mit leuchtenden Augen suchte sie das Gehege nach den Jungtieren ab und stieß erneut einen Freudenschrei aus als sie das Tigerbaby endlich entdeckt hatte. Voller Begeisterung presste sie sich gegen die Absperrung, ganz in der Vorstellung so den Tier noch näher zu sein.

Andy blieb mit Melanie etwas zurück, um auch den anderen Kindern einen besseren Blick in das Gehege gewähren zu können. Allerdings blieb er mit seinen Augen fest auf Sam, damit sie ihm in dem wachsenden Gedränge nicht verloren ging. Trotz seiner stetigen Sorge um die Sicherheit seiner Tochter riskierte er von Zeit zu Zeit einen Blick auf Melanie, die ihren Arm fest um seine Taille gelegt hatte und ihren Kopf gegen seine Schulter lehnte.

Wann immer Melanie seine Augen auf sich spürte, drehte sie sich zu ihm, um sein Lächeln zu erwidern. Sie verspürte eine große Freude daran, seine Tochter so aufgeregt erleben zu dürfen und deswegen war sie ihm schon fast dankbar, dass er sie vor wenigen Wochen einfach umgerannt hatte. Seufzend schmiegte sie sich an ihn an und beobachtete wie Sam immer mal wieder zu ihnen blickte. Vermutlich um sicher zu stellen, dass auch sie das Jungtier bestaunten. Als Melanie aber ihren Blick durch das Gehege streifen ließ bemerkte sie, dass die Mutter immer unruhiger wurde, je mehr Besucher sich vor die Absperrung trennten. Obwohl sie aufgrund ihrer Beobachtung nicht überrascht war, dass die Mutter laut fauchend ihre Tatzen hob und dabei deutlich ihre Reißzähne zeigte, zuckte auch Melanie etwas zusammen als die Tigermutter sich schützend vor ihr Kind stellte. Wesentlich mehr überrascht war sie als Sam auf sie zugelaufen kam. Melanie löste sich instinktiv von Andy, so dass sie Sam in die Arme schließen konnte. Tröstend strich sie ihr über den Kopf, den Sam feste in ihren Bauch presste und sie somit etwas von dem Gehege weg drückte.

Hilfe suchend sah Melanie zu Andy auf, der aber nur mit dem Kopf nickte und sie dann von dem Gehege weg zum Rand des Weges schob, so dass sie nicht von den nachkommenden Besuchern umgerannt wurden. Dann ging er neben den beiden in die Hocke und strich seiner Tochter tröstend über den Rücken.

„Warum hat sie das gemacht?“ Murmelte Sam gedämpft, da sie sich noch immer fest gegen Melanie drückte.

„Sie wollte ihre Junges beschützen.“ Erklärte er während er seine Tochter mitfühlend ansah. Allerdings konnte er sein Lächeln nicht verbergen, weil sie Schutz bei Melanie gesucht hatte und diese auch kein Problem damit hatte.

Sam drehte ihren Kopf zur Seite, damit sie ihren Vater ansehen konnte. „Warum?“ Fragte sie schließlich leise nach, da ihr noch immer der Schreck in den Gliedern steckte.

„Sie hatte wohl Angst bekommen, weil so viele Menschen vor dem Gehege waren.“ Er beobachtete wie seine Tochter die Nachricht zu verarbeiten versuchte. Als sie nach einer Weile mit dem Kopf nickte, weil es für sie einen Sinn zu machen schien. „Sollen wir weiter gehen, damit du auch noch die anderen Tiere zu sehen bekommst?“ Fragte er vorsichtig nach, da er sich nicht sicher war, ob sie den Schreck schon verarbeitet hatte.

Sam tippte sich mit dem Zeigefinger gegen ihre Unterlippe und legte ihre kleine Stirn nachdenklich in Falten. Allmählich lockerte sie die Umklammerung drückte sich von Melanie ab, die ebenso amüsiert schien wie Andy, der sich räuspernd weiterhin auf ihre Antwort wartete. Nach einer Weile nickte sie eifrig ihren Kopf. „Können wir zu den Affen? Die sind immer so lustig.“

„Na dann los.“ Kommentierte Andy das wieder aufkeimende Interesse seiner Tochter, die anderen Tiere sehen zu wollen. Als er sich wieder aufrichtete griff er nach Melanies Hand und drückte diese leicht. Da er mitbekam wie Sam diese Geste genau beobachtet hatte, wartete er gespannt auf eine schmollende Reaktion seiner Tochter. Doch stattdessen ging diese ein paar Schritte voraus in Richtung des Affenhauses.

„Ich bin wohl in ihrer Gunst gestiegen.“ Stellte Melanie nach einer Weile fest, die ebenfalls darauf wartete, dass Sam sich wieder zwischen sie drängen würde.

„Entweder das oder sie heckt etwas aus.“ Er zwinkerte ihr mit einem verschmitzten Grinsen zu als sie ihn mit einer leichten Empörung ansah. Kopfschüttelnd legte er wieder den Arm um sie und drückte sie fest an sich. „Nein, ich denke, dass sie ihre Mauer so langsam fallen lässt.“

Erleichtert lehnte sich Melanie gegen Andy als sie nach einem kleinen Fußmarsch ihr nächstes Ziel erreicht hatten. Dieses Mal blieb Sam deutlich in ihrer Nähe, da sie trotz fehlender Raubkatze noch immer ein wenig Respekt vor den Tieren zu haben schien. Doch schon nach wenigen Augenblicken fingen die Augen des kleinen Mädchens wieder an zu leuchten während sie das bunte Treiben der zahlreichen Affen verfolgte. Sie fing an zu kichern als sie zwei der kleineren Affen dabei zusah wie sie sich um ein Stück Banane stritten.

Als die beiden im Hintergrund des Geheges verschwanden, wanderte ihr Blick umher, ob sich noch etwas anderes interessantes abspielte, was man beobachten konnte. Dabei folgte sie dem Zeigefinger eines anderen Kindes und sie hatte schnell entdeckt, worauf hingedeutet wurde. Nachdenklich kratzte sie sich ihre Nase bevor sie sich zu ihrem Vater umdrehte und mit dem Finger auf die Affen deutete. „Daddy? Was machen die Affen da oben?“
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Andy folgte genauso wie Melanie dem Fingerzeig von Sam, woraufhin ihm etwas anders wurde als er die beiden Affen sah. „Ähm… die machen…“ Er brach ab, da er seiner Tochter eindeutig nicht erklären wollte, woher kleine Affenbabys kamen. Da aufgrund seines Stotterns aber Sam noch nachdenklicher drein blickte, sah er zu Melanie hinüber, die breit grinste. Mit den Augen rollend wandte er sich wieder seiner Tochter zu. „Dafür bist du zu jung. Das ist etwas, was Erwachsene machen.“

Erneut kratzte sich Sam ihre Nase während sie angestrengt nachdachte. „Das heißt, dass du und Meg das auch machen?“

Melanie war sich sicher, dass sie Andys Kinnlade auf dem Boden aufkommen hörte. Räuspernd unterdrückte sie ihr Lachen und ging anschließend neben Sam in die Hocke. „Ich denke, dass dein Vater Recht hat und du noch etwas zu jung dafür bist. Aber es gibt für Erwachsene eine besondere Art wie sie sich ihre Zuneigung zeigen können, wenn sie sich lieb haben.“ Sie konnte während ihrer Erklärung ihr Herz laut pochen hören und hoffte, dass Sam sich damit zufrieden gab. Als diese nach einer Weile mit dem Kopf nickte, atmete Melanie erleichtert durch während sie sich wieder aufrichtete.

Sam drehte sich noch einmal zu den Affen um, zuckte dann aber mit der Schulter da sie alles gesehen hatte. Außerdem hatte sie bereits mehrere Kinder mit einem Eis in der Hand gesehen und ihre Interessen, was den Zoobesuch betraf, verschoben sich so langsam. Deswegen wandte sie sich wieder ihrem Vater zu, der noch immer kreidebleich nach Luft zu ringen schien. „Bekomme ich ein Eis, Daddy?“

Mechanisch nickte Andy mit dem Kopf und zog dabei Melanie fest an sich heran. „Ich könnte auch was kaltes vertragen.“ Er ignorierte dabei ihr Schmunzeln und folgte lieber schweigend seiner Tochter, die sie zu einem der zahlreichen kleineren Restaurants führte. Dankbar nahm er zur Kenntnis, dass Melanie bereitwillig sämtliche Fragen seiner Tochter über die Tiere beantwortete, da er fürchtete, erneut ins Fettnäpfchen zu treten. Als sie gewünschte Restaurant betraten, deutete er Melanie an, dass er die Toilette aufsuchen wollte. „Kommst du klar?“

„Besser als du, würde ich sagen.“ Sie küsste ihn sanft auf die Wange und schob ihn dann von sich weg. Nur kurz sah sie ihm nach, da sie jetzt ihre volle Aufmerksamkeit Sam widmen wollte, die bereits an der Theke stand und sich die verschiedenen Eissorten betrachtete. Lächelnd stellte sie sich neben Sam. „Und hast du dich schon entschieden, was du willst?“

„Schokolade und die mit den Schokostücken.“ Antwortete Sam prompt und deutete dabei auf die gewünschten Eissorten.

„Für mich das gleiche.“ Gab Melanie die Bestellung an die Verkäuferin weiter, die nicht lange brauchte, um beide Eisbecher zu füllen. Lächelnd bezahlte Melanie für sie beide und nahm danach die beiden Eisbecher entgegen. Zusammen mit Sam suchte sie einen freien Tisch aus. Etwas unsicher setzte sie sich Sam gegenüber, die sofort begierig das Eis zu löffeln begann.

Nach einer Weile sah Sam auf und starrte Melanie an, die sofort ihren Eisbecher von sich schob und gespannt darauf wartete, was jetzt kommen würde. Nachdenklich biss sich Sam auf die Unterlippe. Dann neigte sie ihren Kopf zur Seite. „Hast du denn meinen Daddy lieb?“

Erstaunt über die Frage lehnte sich Melanie auf ihrem Sitz zurück. Obwohl sie sich überrumpelt fühlte von der Frage, wollte sie die Antwort nicht allzu lange hinauszögern. Wobei es auch nicht zu viel nachzudenken gab. Lächelnd nickte sie mit dem Kopf. „Ich denke schon. Ja, ich hab deinen Dad lieb.“

Sam überdachte die Antwort eine Weile und nahm dann wieder ihren Eisbecher in die Hand. Sie kratzte auch den letzten Rest vom Boden ab, den sie dann begierig mit dem Löffel in ihren Mund schob. Anschließend stellte sie den Becher wieder auf dem Tisch ab. „Ich glaube er dich auch. Kann ich noch ein Eis haben?“

Erneut fühlte sich Melanie etwas überrumpelt, zumal sie am liebsten nachgefragt hätte wie sie darauf kommt, was er für sie empfindet. Doch vermutlich interessierte es Sam mehr, ob sie noch ein Eis bekommen dürfte oder nicht. „Ich denke, dass das dein Dad entscheiden sollte.“

„Was soll er entscheiden?“ Andy ließ sich seufzend neben Melanie auf einen Sitz fallen und sah sie neugierig an.

„Ich will noch ein Eis.“ Warf Sam ein, da sie nicht abwarten wollte bis er sich wieder von Meg lösen konnte. Sie hatte inzwischen mitbekommen, dass er dazu tendierte nicht ganz aufmerksam zu sein, wenn Meg in der Nähe war.

Obwohl er nicht wusste, was seine Tochter bereits verdrückt hatte, vertraute er auf Melanie, dass sie sich gut um Sam gekümmert hatte. Deswegen griff er nach ein paar Münzen, die er seiner Tochter hinlegte. „Aber nicht mehr so viel.“ Er beobachtete wie Sam freudestrahlend nach dem Geld griff und damit zur Theke stürmte.

Melanie hatte zwar eigentlich auf Sam achte wollen, doch etwas anderes erregte ihre Aufmerksamkeit. Lachend griff sie nach Andys Hand und deutete auf dessen Fingernägel, die eher unprofessionell lackiert waren. „Warum hast du rosa Fingernägel? Das ist mir eben gar nicht aufgefallen.“

Erschrocken zog Andy seine Hand zurück und betrachtete sie sich genau. Er fuhr sich mit der anderen Hand durch das Gesicht und schüttelte dann lachend den Kopf. „Oh Gott. Jetzt weiß ich, warum ich eben auf der Toilette so merkwürdig angesehen wurde.“

„Hast du mir irgendwas zu sagen?“ Sie hob amüsiert eine Augenbraue an als sie erneut nach seiner Hand griff.

„Sophie hat ihr gestern so einen kleinen Schminkkoffer geschenkt und heute Morgen wollte sie den Nagellack ausprobieren.“ Er deutete dabei lachend auf seine Fingernägel. „Rosa hat ihr am besten gefallen.“ Sein Lächeln wurde breiter als er ihr lautes Lachen hörte. Zufrieden lehnte er sich zurück und beobachtete sie dabei wie sie eine gute Zeit hatte. Als sein Blick auf einen Mann fiel, der sie misstrauisch begutachtete, lehnte er sich zu Melanie hinüber. „Küss mich, bitte.“

„Was?“ Sie sah ihn verwundert an, hatte aber keine Chance mehr genauer nachzufragen, da seine Lippen bereits auf ihren lagen. Schnell überwand sie seinen überraschenden Zug und legte ihren Arm um seinen Hals, um den Kuss zu vertiefen. Es dauerte nicht lange und sie hatte um sich herum alles vergessen, doch ein energisches Räuspern brachte sie dazu, Andy wieder von sich weg zu drücken. Sie lief rot an als sie Sam wieder vor sich sitzen sah und die Augen eines älteren Ehepaars auf sich spürte.

Andy schüttelte schmunzelnd den Kopf während er den Arm um Melanie legte und sie so zu sich zog. Da Sam sich nicht weiter daran zu stören schien, dass er seine Freundin küsste, konnte er sich zufrieden zurücklehnen. Immerhin bekam er das sichere Gefühl, dass seine Tochter Meg so langsam an seiner Seite akzeptierte und mehr konnte er nach so kurzer Zeit nicht erwarten.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:47

Kapitel 25 – Viel Glück


Andy war einfach nur glücklich. Er hatte das perfekte Wochenende gehabt. Freudestrahlend stand er in der Küche und bereitete Pfannkuchen vor. Zur Feier des Tages für drei Personen. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht als er an die Frau dachte, die noch immer in seiner Wohnung war. Zwar hatte Meg hier und da ihre Bedenken wegen Sam geäußert, aber sie war geblieben. Über Nacht. In ihrem Bett. Eigentlich seines, aber so langsam begann er alles mit „uns“ und „wir“ zu bezeichnen, was er normalerweise für absolut verfrüht halten würde. Doch es fühlte sich richtig an. Und deswegen nahm er es auch nicht mehr zurück, wenn es ihm heraus rutschte. Zumal sich ohnehin keiner daran zu stören schien.

Er hörte das Lachen seiner Tochter, woraufhin er noch breiter lächelte. Zwar hatte er schon seit dem Zoobesuch festgestellt, dass Sam immer vertrauter zu Meg wurde, doch er konnte sich nicht genug satt sehen, wenn die beiden miteinander etwas machten. Auch wenn er nie nach einer Mutter für Sam gesucht hatte, so legte er immer viel Wert darauf, dass sich seine Freundin mit Sam verstand. Je älter Sam wurde, desto mehr hatte sie ein Wort mitzureden. Was wohl auch daran lag, dass sie inzwischen ihre Vorstellungen hatte, wer zu ihr passte und wer nicht.

„Daddy, sieh mal.“ Sams Worte durchbrachen seine Gedanken. Stattdessen sah er hinunter zu seiner Tochter, die ihm ihre Fingernägel lachend entgegen hielt, dabei aber so sehr auf und nieder sprang, dass er gar keinen richtigen Blick darauf werfen konnte. „Sieh mal, sie sind rosa.“ Rief sie erneut und sprang weiterhin vor ihm herum.

„Sam, bleib doch mal stehen, sonst kann ich gar nichts sehen.“ Lachend ging er vor ihr in die Hocke und nahm ihre Hände in seine. Da sie endlich aufhörte zu springen, konnte er sich die lackierten Fingernägel endlich genauer betrachten und sah dann in die leuchtenden Augen seiner Tochter. „Das sieht toll aus.“

„Meg hat mir geholfen.“ Erklärte sie stolz und bewegte dabei ihre Finger. „Aber ich habe auch was gemacht.“ Nickend deutete sie wieder auf ihre Fingernägel.

„Damit siehst du erst recht aus, wie eine kleine Prinzessin.“ Er küsste sie sanft auf die Stirn und drückte sie dann fest an sich, nachdem sie ihre kleinen Arme um seinen Nacken geworfen hatte. Zufrieden schloss er die Augen. Auch wenn ihn jetzt schon wieder das ungute Gefühl beschlich, dass seine kleine Tochter eines Tages erwachsen werden würde. Und er wollte diesen Moment nicht alleine durchstehen müssen. Zumal ihm gerade solche Dinge, wie Nägel lackieren Angst einflößten, da er ihr nicht behilflich sein konnte.

„Ich weiß.“ Gab Sam selbstbewusst, wenngleich auch freudestrahlend zur Antwort. Sie löste sich wieder von ihrem Vater. „Sie will mir später auch zeigen wie man die Zöpfe gleichmäßig hinbekommt. Du kannst das ja nicht.“ Sie rollte darüber die Augen, zumal sie daran dachte, dass ihre Zöpfe immer nur dann richtig saßen, wenn ihre Tante Sophie ihr behilflich war. Normalerweise traute sie ihrem Vater alles zu, aber dann gab es auch wieder Sachen, die er gar nicht konnte. Zum Beispiel wusste er noch immer nicht den Unterschied zwischen ihren Barbie-Puppen.

„Dann bin ich ja froh, dass Meg jetzt da ist, um dir das zeigen zu können.“ Er strich seiner Tochter sanft über ihre Haare und hielt den Atem an, als diese mit dem Kopf nickte.

„Ja, ich auch.“ Gab sie ehrlich zu. Zwar gefiel es ihr noch immer nicht so richtig, dass Meg so oft mit ihrem Vater zusammen war. Aber auf der anderen Seite lächelte er öfter und sie hatte endlich jemand, der ihr die Sachen beibringen konnte, in denen ihr Vater versagte. Jetzt musste sie nur noch testen, ob Meg sich besser bei den Barbie-Puppen auskannte.

„Du solltest dich so langsam für die Schule fertig machen.“ Andy deutete auf die Uhr, woraufhin Sam laut seufzte und ihre Unterlippe vorschob. Er machte sich deswegen darauf gefasst, dass gleich wieder sämtliche Erkrankungen aufgezählt wurden, die es seiner Tochter unmöglich machten in die Schule zu gehen.

„Ich muss aber zuhause bleiben.“ Erklärte Sam mit traurigen Augen, wobei sie zusätzlich die Schultern hängen ließ und dann wieder laut seufzte.

„Wirklich? Und warum musst du das?“ Fragte er mit ernster Stimme nach, auch wenn er kurz davor war, laut zu lachen.

„Weil… wegen Meg.“ Sie nickte dabei mit dem Kopf und deutete mit ihrem Zeigefinger in die Richtung, wo ihr Zimmer war. „Sie ist sonst allein.“

„Oh, wenn das so ist.“ Andy rieb sich nachdenklich das Kinn. Es fiel ihm immer schwerer, nicht preis zu geben, dass er sichtlich amüsiert war. Und zudem noch beeindruckt, dass seine Tochter eine neue Ausrede gefunden hatte. Wenngleich sie noch nicht ganz ausgereift war und er schnell darauf kontern konnte. „Meg sollte wirklich nicht allein bleiben. Du gehst in die Schule und ich bleibe hier bei ihr.“

Sams Kinnlade klappte nach unten, doch sie berappelte sich schnell wieder und fast war es Andy, dass er kleine Rauchwolken über dem Kopf sehen konnte. „Aber ich muss bei ihr bleiben. Sie kennt mich doch gar nicht. Dich schon.“

Seufzend sah Andy auf die Uhr. Es wurde immer später und er musste das kleine Spiel beenden, bevor sie alle viel zu spät kommen würden. „Meg muss aber wie ich zur Arbeit. Und du musst in die Schule.“ Er deutete auf die Küchenuhr und sah seine Tochter dann eindringlich an. „Ich werde sie aber fragen, ob sie heute Abend wieder zum Essen kommen wird. Dann kannst du wieder Zeit mit ihr verbringen.“

Sam biss sich auf die Unterlippe während sie wieder nachdachte. Doch der Blick ihres Vaters ließ keinen Widerspruch zu. Deswegen zuckte sie mit der Schulter und drehte sich dann um. „Dann geh ich halt.“

„Vielen Dank.“ Lachend richtete sich Andy wieder auf und kümmerte sich weiter um das Frühstück. Früher hätte er jetzt die erste Runde für beendet erklärt und auf die zweite gewartet, die meistens darin bestand, dass sie nichts anzuziehen hatte. Damit hätte er auch schon den ersten Vorteil vorzuweisen, warum es sich lohnte eine Tochter zu haben. Jetzt wusste er, dass das mit dem chronischen Kleidermangel genetisch bedingt war.

„Mmh Frühstück.“ Riss Melanie ihn aus seinen Gedanken als sie ihre Arme um seine Taille schwang und sich gegen seinen Rücken lehnte.

„Pfannkuchen sind hoffentlich in Ordnung?“ Er drehte seinen Kopf zur Seite, so dass er ihr in die Augen sehen konnte. Als sie ihm zunickte, machte er sich wieder an die Arbeit, die ihm etwas schwerer fiel, seit sie ihre Hände um ihn geschlungen hatte.

„Pfannkuchen sind perfekt.“ Versicherte sie ihm noch einmal und löste sich dann von ihm. Sie lehnte sich gegen die Arbeitsplatte und grinste ihn an. Geduldig wartete sie darauf wie lange es dauern würde bis er nachfragen würde, warum sie das machte. Es vergingen gerade einmal ein paar Sekunden als er unsicher begann von einem Fuß auf den anderen zu treten. Um nicht los zu lachen biss sie sich auf die Unterlippe und sah nach unten auf ihre Füße.

„Warum grinst du so?“ Fragte Andy dann nach einer Weile nach, da ihn die Stille fast zum Wahnsinn trieb. Oder mehr ihr grinsen, was er nicht deuten konnte.

„Ich bin einfach nur glücklich.“ Gab sie ihm zur Antwort, was zumindest nicht ganz gelogen war. Allerdings schien er sie bereits so gut zu kennen, dass er es ihr nicht abkaufte. Denn er schüttelte jetzt selber grinsend den Kopf. Sie legte lachend eine Hand auf seinen Unterarm. „Ich bin es wirklich. Allerdings frage ich mich, wo der Mann ist, der morgens bereits mit einer Banane zufrieden ist.“

„Die werde ich dabei essen.“ Er beugte sich zu ihr hinüber und streifte seine Lippen über ihre. „Mir war heute nach etwas süßes.“

„Wenn das so ist.“ Ihre Augen wanderten langsam zu seinen Lippen, woraufhin sie ihre unwillkürlich befeuchtete. Sie legte eine Hand an seinen Nacken und zog seinen Kopf näher zu ihrem heran bis sich ihre Lippen endgültig zu einem zärtlichen Kuss verschmelzen konnten. Als er sie fester zu sich zog, hatte sie zunächst den Drang, ihn wegzustoßen. Immerhin war Sam nur ein paar Meter weiter, doch allmählich ließ sie sich in seinen Armen fallen und intensivierte ihrerseits den Kuss, der erst unterbrochen werden musste als beide wieder dringend Sauerstoff brauchten.

Schwer atmend legte Andy seine Stirn gegen ihre während ein zufriedenes Lächeln seine Lippen umspielte. „Lecker.“ Kommentierte er jetzt schmunzelnd.

„Mmh.“ Sie ließ ihren Kopf auf seine Schulter sinken und schloss zufrieden die Augen. Gegen das Frühstück hatte sie eindeutig nichts einzuwenden gehabt. Unglücklicherweise konnte sie es nicht mit auf die Arbeit nehmen, um dort weiter naschen zu können.

„Sam hat eben so einen tollen Vorschlag gehabt. Der würde uns beide hier alleine vorsehen.“ Er sah ihr dabei zu, wie sich ihre Mundwinkel nach oben zogen. Obwohl sie jetzt ein Wochenende miteinander verbracht hatten, wollte er mehr. Es war fast wie eine Sucht, von der er nicht geheilt werden wollte.

„Das war Sams Vorschlag?“ Fragte Melanie mit gehobener Augenbraue nach. Es klang zwar verlockend, hörte sich aber nicht wirklich so an, als ob eine sechsjährige auf die Idee gekommen wäre.

„Sie wollte auf die Schule verzichten damit du nicht alleine bist und ich bin bereit für sie einzuspringen.“ Erklärte er ihr augenzwinkernd. Die Aussicht mit ihr zusammen zu sein war weitaus verlockender als die Konferenz, die er heute noch vor sich hatte.

„Was bist du doch für ein aufmerksamer Vater.“ Lachend löste sie sich von ihm. Seufzend griff sie nach einem Glas und füllte es mit Wasser. Da sie seine Augen weiterhin auf sich spürte, schüttelte sie lächelnd den Kopf. „Du weiß, was ich heute vor mir habe.“

„Jaja.“ Er verdrehte die Augen fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht. „Ernsthaft. Sollte mir dieser Kerl irgendwann begegnen, dann kann ich für nichts garantieren.“ Es machte ihn krank, dass sie sich auf ihrer Arbeit nicht wohl fühlte. Zumal er es nicht verstand wie man einer Frau wie Meg das Leben so schwer machen wollte. Ein Lächeln von ihr reichte schon, dass er sich besser fühlte. Seufzend ging er auf sie zu und nahm sie in den Arm. „Könntest du mir einen Gefallen tun?“

„Ich bin geneigt jeden zu sagen.“ Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und sah ihn lächelnd an.

„Mach ihn heute fertig. Zeig ihm, wer der bessere ist. Tritt ihm in den Hintern und sende ihm dabei noch schöne Grüße von mir.“ Bereits jetzt konnte sich Melanie mit ihrem Lachen nicht mehr zurück halten, was dazu führte, dass es ihm gleich wieder besser ging. Zufrieden beobachtete er sie wie sie den Kopf zurückwarf und ihr allmählich Tränen die Wangen hinunter liefen.

Nur mit größter Mühe konnte sie sich wieder fangen und drückte ihm zum Dank ihre Lippen auf seine. „Mach ich.“

„Und heute Abend feiern wir beide.“ Gerade als er sich erneut zu ihr hinunter beugen wollte, hörte er wie sich kleine Kinderfüße näherten. Seufzend lockerte er die Umarmung, da er seiner Tochter nicht noch mehr Fragen bezüglich irgendwelcher Affen beantworten wollte.

„Ich hab Hunger.“ Erklärte Sam nachdem sie die Küche wieder betreten hatte. Nur kurz sah sie auf die sich umarmenden Erwachsenen, da sie sich inzwischen daran gewöhnt hatte, dass ihr Vater einen Arm um Meg gelegt hatte oder umgekehrt. Sie vermutete, dass das auch so eine Sache war, die Erwachsene taten, wollte aber nicht nachfragen, da ihr Vater ohnehin nur wieder ausweichend antworten würde. Vielleicht hatte sie irgendwann die Gelegenheit Meg zu fragen, die sich da wohl besser auskannte.

„Die Pfannkuchen sind gleich fertig.“ Versprach Andy und löste sich schweren Herzens von Meg, die ihm einen Kuss auf die Wange drückte bevor sie sich zu Sam an den Tisch saß. Tief durchatmend stellte er sich an den Herd, um für seine beiden Frauen das Frühstück fertig zu machen.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:47

Kapitel 26 – Darf ich vorstellen: Der Teufel im Anzug


Melanie sah Andy tief in die Augen. Das Lächeln in ihrem Gesicht spiegelte sich auch in ihren Augen wieder, die vor Freude strahlten. Alles passte. In dieser Sekunde passte es einfach. Sie lagen nackt im Bett und sie fühlte sich in seinen Armen geborgen. Es gab nichts, was sie stören könnte. Weder die grauen Wolken, die einen regnerischen und kalten Tag ankündigten. Der lange Arbeitstag, der noch vor ihr lag. Nichts. Vielleicht, dass sie gleich aufstehen müssten, weil sie zumindest Sam in die Schule bringen sollten. Seufzend umfuhr sie mit ihrem Zeigefinger seine Lippen, die sie schon die ganze Zeit darum baten, von ihr geküsst zu werden. Sie beugte sich deswegen auch zu Andy hinüber. Als sich ihre Lippen trafen spürte sie wieder das Kribbeln in ihrer Magengrube, das sich langsam wärmende Gefühl in ihren Gliedmaßen. Sie spürte wieder, dass sie für den Rest ihres Lebens von seinen warmen Lippen leben könnte und ihr dabei nichts fehlen würde.

Als von draußen ein Geräusch an ihre Ohren drang, zogen beide seufzend zurück. Es brauchte keine Worte, da beide wussten, dass Sam wach geworden war und womöglich bald bei ihnen im Schlafzimmer auftauchen würde. Andy stand mit einem bittersüßen Lächeln auf und bot Melanie so einen perfekten Blick auf seinen Körper, den sie auch mit verträumten Augen genoss. Erst als er ihre Kleider lachend entgegen warf, wurde sie aus ihrem Tagtraum gerissen und sie kroch widerwillig aus dem warmen Bett. Sie zitterte aufgrund der Kälte die sie jetzt umgab und sie vermisste seinen warmen Körper nur noch mehr. Doch Andy war bereits nach draußen gegangen und sie hörte bereits wie er seine Tochter begrüßte. Sie beeilte sich deswegen mit dem Anziehen und öffnete dann den Schrank, in dem er die Handtücher verstaut hatte. Zusammen mit ihrer kleinen Reisetasche, in der sie frische Kleidung verstaut hatte, eilte sie ins Badezimmer.

Andy sah Melanie noch über den Flur laufen und wäre nur zu gerne mit ihr unter der Dusche verschwunden. Allerdings musste er auch seinen morgendlichen Pflichten nachgehen, weswegen er laut aufseufzte. Noch immer erschöpft von der kurzen Nacht schlich er in die Küche, wo er sich erst einmal dem Kaffee widmete, der ihm hoffentlich dabei half, wach zu werden. Trotz der morgendlichen Schwere würde er aber die vergangene Nacht um nichts eintauschen. Nachdem er einen eher durchwachsenden Arbeitstag gehabt hatte, war er froh, sich an Megs Hochgefühl wieder aufbauen zu können. Und wie versprochen hatte er mit ihr schon abends angefangen ihren Triumph zu feiern.

Er hörte wie die Wohnungstür geöffnet wurde und runzelte nachdenklich die Stirn. Doch es dauerte nicht lange, bis der morgendliche Besucher seinen Kopf in die Küche rein hielt. Jetzt schon genervt fuhr sich Andy mit der Hand durch das Gesicht. Alles was er wollte war eigentlich ein gemütlicher Morgen zusammen mit seiner Freundin. „David. Was willst du denn hier?“

„Da fährt man extra früh morgens los, um ein ordentliches Frühstück zu besorgen und dann so eine Begrüßung.“ David grinste seinen Bruder verschmitzt an und stellte eine größere Tüte auf der Arbeitsfläche ab. „Was ist denn mit dir passiert? Konntest du nicht schlafen?“

„Geht dich nichts an.“ Murrte Andy leise vor sich hin, aber immerhin noch so laut, dass sein Gegenüber es verstehen konnte. Um sich abzulenken sah er in die mitgebrachte Tüte hinein und zuckte dann mit den Schultern. Als aus dem Bad das prasseln der Dusche zu hören war, schreckte Andy auf. Denn David hatte die Augen weit aufgerissen und war kurz davor zu explodieren. „Nein, David.“

„Deine Freundin ist hier? Ich lerne endlich deine Freundin kennen?“ Freudestrahlend rieb sich David die Hände. Er lehnte sich gegen die Arbeitsfläche und starrte auf die Küchentür um den großen Moment bloß nicht zu verpassen. Natürlich wusste er, dass er seinen Bruder damit in den Wahnsinn trieb.

„David.“ Andy trat um seinen Bruder herum und versperrte ihm so die Sicht auf die Tür. „Könntest du dich bitte zurück halten. Bitte, mach oder sag jetzt nichts, was sie vertreiben könnte.“ Er sah David dabei fast schon flehentlich an. Aber er kannte seinen Bruder und er wollte Meg nicht mit wehenden Haaren aus der Tür stürmen sehen.

„Wow. Dir ist das wirklich ernst mit ihr, oder?“ David verschränkte seine Arme vor der Brust während er Andy von oben bis unten musterte.

„Ist es. Ich bin dabei mich in sie zu verlieben. Also mach es mir nicht kaputt. Bitte.“ Tief durchatmend wartete er auf die Reaktion seines Bruders, der ihn aber weiterhin nur beobachtete. Kopfschüttelnd wandte sich Andy ab und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, die von der Nacht noch immer in alle Himmelsrichtungen standen.

„Und Sam?“ Fragte David neugierig nach, da er um die Wichtigkeit ihrer Meinung wusste.

„Sie gewöhnt sich immer mehr an sie.“ Antwortete Andy mit einem Lächeln, weil es ihm die Beziehung mit Meg so sehr erleichterte. Zwar war er sich noch nicht sicher, ob Samantha immer noch so einfach mitspielen würde, wenn er und Meg noch ernster wurden. Aber damit würde er sich dann befassen, wenn es soweit war.

„Okay. Mach dir keine Sorgen. Ich bin brav und werde sogar dir zuliebe schnell verschwinden. Aber ich will sie kennen lernen.“ David war wieder auf seinen Bruder zugegangen und klopfte ihm auf die Schulter.

Als sie hörten wie die Badezimmertür geöffnet wurde, schauten beide auf. David mit einer gewissen Vorfreude und Andy eher ängstlich, weil er seinem Bruder noch immer nicht ganz traute. Kaum erschien Melanie in der Küche, weiteten sich ihre und auch Davids Augen.

„David?“ Rief Melanie entgeistert und schüttelte kurz darauf ungläubig den Kopf. Sie wusste absolut nicht wie sie ihn Andy zuordnen sollte und hoffte darauf, dass die beiden einfach nur befreundet waren.

„Du kennst David?“ Fragte Andy irritiert nach als er zwischen ihr und seinem Bruder verwundert hin und her blickte.

„Das ist deine Freundin?“ David schüttelte lachend den Kopf, was dazu führte, dass Andy ihm einen verärgerten Blick zuwarf. Doch es kümmerte ihn in diesem Moment nicht wirklich.

„Ich muss mich für meinen Bruder entschuldigen, Meg.“ Seufzend wandte sich Andy wieder zu Melanie zu, die ihn erschrocken ansah. „Was ist hier los?“ Er wurde aufgrund ihres Verhaltens immer unsicherer, da er keine Ahnung hatte, was gerade vor sich ging. Hilfesuchend drehte er sich zu David um, der aber nur abwinkte.

„Das ist dein Bruder?“ Flüsterte Melanie leise, wobei sich in ihren Augen allmählich Abscheu zeigte. Tief durchatmend hielt sie sich zurück, nicht laut los zu schreien. Sie konnte es nicht fassen, dass sie mit ihm im Bett war. Das sie dabei war, sich in ihn zu verlieben oder schon verliebt war. Sie schüttelte ungläubig den Kopf als sie Andy mit ihren Augen fixierte. „Andrew Gordon.“ Kam es schließlich aus ihr heraus.

„Ja.“ Antwortete Andy sofort und verstand nicht, warum sie sich von ihm abwandte. Wieder sah er zu David hinüber, der sich auf die Unterlippe biss. „Was ist hier los? Kann mich mal einer aufklären?“

„Du hast dich mit der Hexe aus dem Westen eingelassen.“ Gab David ihm mit einem Klaps auf die Schulter zur Antwort und nickte dabei mit dem Kopf.

Andys Kinnlade klappte nach unten. Fassungslos sah er von seinem Bruder auf Melanie, in deren Augen sich erste Tränen gebildet hatten. „Melanie?“

„Melanie Grace Carter.“ Sie sah ihn verachtend an. Dabei war sie mehr wütend auf sich als auf all das, was beruflich jemals zwischen ihnen vorgekommen war. Sie wollte sich niemals ihm gegenüber so verletzlich zeigen. Bei Andy war es ihr egal, aber bei Andrew Gordon nicht. Doch Andy hatte es zugelassen, dass Andrew sie an ihrem wundesten Punkt gesehen hatte. Sie drehte sich um und verließ die Küche.

„Musste das sein?“ Andy sah seinen Bruder verärgert an und rannte Melanie hinterher. „Warte, Meg.“ Er schaffte es gerade noch, sie am Ärmel zu erwischen und brachte sie so dazu, stehen zu bleiben. „Wir sollten darüber reden.“

„Da gibt es nichts zu reden.“ Sie sah nach unten, da er ihre Tränen nicht länger sehen sollte. Bis vor fünf Minuten hätte sie in diesem Moment nichts sehnlicher gewollt als von Andy in die Arme genommen zu werden, doch er hatte es ihr einfach weggenommen. Das Gefühl bei ihm sicher zu sein. Sie riss sich von ihm los und stürmte aus seiner Wohnung.

Andy sah ihr kurz nach, doch er wusste, dass es jetzt keinen Sinn hatte, ihr nachzurennen. Stattdessen ging er geknickt in die Küche wo noch immer David wartete. „Ich hatte dich doch gebeten, es nicht kaputt zu machen. Was genau hast du nicht verstanden?“

„Hey. Ich bin nicht der Idiot, der sie angelogen hat.“ David zuckte mit der Schulter, auch wenn er sich allmählich nicht mehr so sicher war, ob er richtig reagiert hatte. Vielleicht hätte er ihr sagen sollen, dass sein Bruder privat nichts mit dem Mann zu tun hat, den sie beruflich kannte.

„Ich habe sie nicht angelogen. Ich habe ihn nur nie gesagt, was ich mache.“ Nachdenklich fuhr sich Andy mit der Hand durch das Gesicht. Ihm gingen die Gespräche durch den Kopf, die er mit ihr über die Arbeit geführt hatte. Bislang hatte er Melanie Carter als eiskalte Frau angesehen. Wenn er gewusst hätte, dass sie in Wahrheit ein warmherziges Lächeln hat, sie mit ihrem Lachen ihn glücklich machte. Dann wäre er wohl nicht ganz so hart gegenüber ihr gewesen. Seufzend ließ er sich auf den Stuhl fallen und schüttelte den Kopf. „Sie hasst mich.“

„Und sie liebt dich.“ David setzte sich neben Andy und räusperte sich laut. „Die Frage ist jetzt, welches Gefühl in ihr stärker ist.“

„Da ich hoffe, dass sie einen netten Kerl abbekommt, der sie glücklich macht. Dann will ich, dass sie mich hasst, denn sie hat was besseres als mich verdient.“ Er spürte den fragenden Blick seines Bruders auf sich und sah dann auf. „David, ich bin ein Mistkerl. Hast du eine Ahnung, was ich ihr angetan habe? Sie hatte manchmal Bauchweh, wenn sie nur an eine Konferenz mit mir gedacht hat.“

David nickte nachdenklich mit dem Kopf. Nach einer Weile runzelte er die Stirn und sah dann zu Andy hinüber, der in sich zusammen gesunken war. „Und kannst du dich erinnern, wie oft dich diese Melanie vorgeführt hatte?“

„Sie hat ihren Job gemacht und sie ist verdammt gut darin. Wenn ich das nicht aushalte, dann sollte ich mir was neues suchen.“ Grummelte Andy in seine Hände, die er vor das Gesicht hielt.

„Und du hast deinen gemacht.“ Gab David ihm zu bedenken. „Ihr habt euch vielleicht beruflich zerfleischt, aber du warst in letzter Zeit ziemlich glücklich und sie auch. Vergiss das nicht.“ So lustig er eben noch die Situation gefunden hatte, so sehr hoffte er jetzt seinem Bruder helfen zu können. Er hatte den Glanz in dessen Augen gesehen. Obwohl er erschöpft ausgesehen hatte, glänzten diese vor Glück und er wollte nicht, dass er den Glanz schon wieder verlor. Es war viel zu lange her, dass er ihn so glücklich gesehen hatte. „Rede mit ihr.“

„Sie will nicht.“ Erwiderte Andy betrübt und wischte sich dabei eine Träne aus dem Augenwinkel.

„Sie ist aufgebracht und muss erst runter kommen. Du kannst nichts verlieren, wenn du versuchst, das zu bereinigen.“ David stand wieder auf und atmete dann tief aus. „Ich muss los, aber ich rufe heute Abend noch einmal an.“ Er wartete darauf, dass Andy ihm zunickte, dann drehte er sich zögerlich um und verließ schnell die Wohnung, weil er spät dran war.

Andy schluckte hart als er die Wohnungstür ein zweites Mal hörte. Warum er nicht längst nach ihrem vollständigen Namen nachgeforscht hatte, war ihm ein Rätsel. Es hatte einfach keine Rolle gespielt. Sie war seine Meg und mehr hatte er nicht wissen müssen. Nachdenklich senkte er seinen Blick ab, so dass er nicht sah wie Sam in die Küche zurück kam.

„Wo ist denn Meg?“ Sie setzte sich Andy gegenüber und wartete gespannt auf seine Antwort.

„Sie musste zur Arbeit.“ Erwiderte Andy knapp. Er hätte ihr gerne eine ehrliche Antwort gegeben, doch noch wusste er selber nicht wie die lautete.

„Kommt sie heute Abend wieder?“ Fragte Sam weiter nach. Ihr kam das Verhalten ihres Vaters merkwürdig vor, war sich aber nicht sicher was es genau war. Vermutlich hatten sich er und Meg gestritten. Sie kannte das noch von der letzten Frau. Allerdings konnte sie sich nicht daran erinnern, dass er danach traurig war.

„Ich weiß nicht.“ Räuspernd stand Andy vom Tisch auf. „Wir müssen los, damit du nicht zu spät kommst.“ Eigentlich mochte er es nicht, seine Tochter umher zu schieben. Ihm war es lieber immer alles offen auf den Tisch zu legen. Doch in diesem Fall konnte er ihr nicht sagen, dass Meg vielleicht nicht mehr kommen würde. David hatte Recht. Wenn er sie nicht verlieren wollte, dann musste er die Sache bereinigen.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:48

Kapitel 27 – Die Frage nach dem warum



Melanie wusste gar nichts mehr. Schon seit Stunden saß sie in ihrem Büro und starrte auf ihren Monitor. Oder aus dem Fenster. Oder auf die Wand. Gegen die Decke. Zu mehr war sie nicht fähig. Eigentlich hatte sie gehofft, dass sie im Schutze ihres Büros nicht mehr an Andy oder Andrew denken musste. Aber zu mehr war sie nicht fähig. Denn sobald sie auf den Bildschirm, die Wand oder sonst etwas blickte, tauchte sein Gesicht auf. Es war ihr unmöglich es aus ihrem Kopf zu verbannen. Nicht, dass sie etwas gegen sein Aussehen hätte. Doch die quälende Frage warum sie sich ausgerechnet in den Mann verlieben musste, den sie sich am liebsten von der Erde gewünscht hätte, machte ihr sehr zu schaffen. Denn sie fand einfach keine Antwort darauf. Egal wie sie es drehte. Es ging nicht. Sie durfte ihn nicht lieben. Oder vielleicht durfte sie es und wollte es nicht. Oder wollte es und dann doch wieder nicht. All dieses Gedanken bereiteten ihr inzwischen Kopfschmerzen.

Als ihre Assistentin den Kopf herein streckte sah Melanie von ihrem Bürostuhl auf. Ihr war nicht nach Arbeiten. Sie wusste noch nicht einmal mehr, was heute für ein Tag war. Mal abgesehen davon, dass es der schlimmste ihres Lebens war. Er hatte es geschafft, den Tag mit Milo und dessen Frau als lächerlich aussehen zu lassen. Doch auch wenn sie keine Lust hatte, sich um irgendwelche Statistiken, Berechnungen oder Bilanzen zu kümmern, so keimte in ihr die Hoffnung auf, dass sie sich irgendwie ablenken konnte. Sie straffte die Schultern und richtete sich auf als man ihr die neuen Unterlagen auf den Schreibtisch ablegte.

„Danke.“ Murmelte Melanie abwesend und griff sofort zu den Unterlagen. Da sich ihre Assistentin aber nicht einen Millimeter von der Stelle rührte, hob sie neugierig den Kopf an. „Nein, ich will immer noch nicht reden, was los ist.“ Stellte sie mit fester Stimme klar und sah sie dabei eindringlich an.

„Du vielleicht nicht. Aber jemand anderes will scheinbar reden.“ Die junge Frau hob amüsiert die Augenbraue als sie ihre Hand in die Seite stemmte. „Andrew Gordon? Du bist mit Andrew Gordon zusammen? Jetzt sag mir bitte nicht, dass du ihn damit ausspionieren wolltest.“

Melanie stand entrüstet auf und deutete mit dem Zeigefinger zur Tür. „Vielen Dank, dass du mich für so eiskalt hältst. Ich habe so etwas nicht nötig.“ Es frustrierte sie immer wieder aufs neue, wenn man ihren Erfolg damit erklärte, dass sie nur mit den richtigen Männern ins Bett gegangen sei. Sie hatte schon einmal an ein gläsernes Büro gedacht, um zu beweisen, dass sie harte Arbeit leistete. Wobei sie an diesem Tag froh war, keines zu haben. Denn bislang bestand ihre einzige Leistung darin, keine Löcher in die Wand gestarrt zu haben.

„Hey, bei dem würde ich es dir nicht verübeln.“ Verteidigte sich die junge Frau mit gehobenen Händen während sie rückwärts zur Tür schlich. „Soll ich ihn rein lassen?“

„Er ist hier?“ Rief Melanie überrascht aus und sah ihre Assistentin mit weit aufgerissenen Augen an. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass er sie hier aufsuchen würde. Entgeistert ließ sie sich auf ihren Bürostuhl fallen. Bislang hatte sie auf ihre Fragen keine Antworten gefunden und wenn er jetzt noch seine stellte, dann würde sie noch ahnungsloser sein.

„Allerdings. Und er steht kurz davor gelyncht zu werden. Zumindest will Zack den Sicherheitsdienst rufen lassen.“ Lachend wartete sie auf die Antwort ihrer Chefin. Nach ein paar Sekunden runzelte sie nachdenklich die Stirn. „Alles in Ordnung?“

„Nein. Ja.“ Melanie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schüttelte dann mit geschlossenen Augen den Kopf. Gäbe es eine Formel, mit der man sich in Luft auflösen könnte. Sie würde jetzt alles dafür hergeben, um daran zu kommen. Da sie aber weiterhin sichtbar war, sah sie wieder zu ihrer Assistentin. „Schick ihn rein und sag Zack, dass er sich beruhigen soll.“

Melanie atmete mehrmals tief durch, nachdem sie wieder alleine im Büro war. Doch trotz ihrer Bemühungen, ruhig zu bleiben, stieg ihre Nervosität von Sekunde zu Sekunde. Mit einem gewissen Entsetzen beobachtete sie wie die Tür langsam wieder geöffnet wurde und im nächsten Augenblick Andy erschien. Sie wandte ihren Kopf ab als sie merkte, dass sich Tränen in ihren Augen bildeten. Noch immer verspürte sie Wut. Dabei war sie auf sich mehr wütend als auf ihn. Es hätte nicht viel gebraucht, um herauszufinden, wer er war. Doch es hatte sie nicht wirklich gekümmert. Im Gegenteil. Sie hatte es genossen all die Kleinigkeiten über ihn Stück für Stück heraus zu finden.

„Meg.“ Unterbrach Andy ihre Gedanken.

Verärgert drehte sie sich wieder zu ihm um und sprang dabei von ihrem Stuhl auf. „Freunde nennen mich Meg. Du bist weit davon entfernt, einer zu sein.“ Zischte sie ihn erbost an als sie auf ihn zustürmte.

„Ich würde sagen, dass wir mehr sind als Freunde.“ Stellte Andy mit erstickter Stimme fest. Es war ihm nicht klar, warum sie sich gegen ihn sperrte. Zugegeben empfand auch er ihre derzeitige Situation als nicht ganz angenehm. Aber am Ende konnte und wollte er seine Gefühle für sie nicht einfach abschalten.

„Andy… Andrew. Hör auf damit. Wir sind alles andere als Freunde.“ Tief durchatmend mied sie seine Augen. Sie befürchtete schwach werden zu können, weswegen sie auch wieder einen Schritt zurück trat. Allein in seiner Nähe zu sein, bewirkte noch immer, dass sie ein angenehmes Kribbeln in ihrer Magengrube bekam.

„Sagte ich ja. Wir sind mehr als das.“ Er ging einen Schritt auf sie zu und griff nach ihrer Hand, die sie aber sofort wieder weg zog.

„Nein, sind wir nicht. Wir arbeiten für verschiedene Firmen an dem gleichen Auftrag. Wir sind Kontrahenten.“ Melanie wirbelte herum, da sie sich bewegen musste. Sie hatte das Gefühl, dass ihr die Luft aus den Lungen gequetscht wurde.

„Und?“ Hakte er sofort nach als er hinter ihr her ging. Ihm war bewusst, dass sie sich in einer schwierigen Situation befanden. Immerhin wollte beide ihre Arbeit gut machen und es könnte hinderlich sein, wenn man gegen jemand arbeiten sollte, den man eigentlich sehr mochte.

„Und?“ Sie wirbelte erneut um. Da sie nicht mitbekommen hatte, dass er ihr gefolgt war, prallte sie gegen ihn. Aufgebracht sprang sie nach hinten und warf die Hände in die Luft. „Wie stellst du dir das vor? Morgens schlagen wir uns die Köpfe ein und abends verarzten wir uns wieder?“

„Meg.“ Wieder versuchte er nach ihrer Hand zu greifen. Er wollte einfach nur einen Kontakt zu ihr herstellen, da er hoffte sie so beruhigen zu können. Doch kaum spürte er ihre Haut auf seiner, hatte sie sich ihm schon wieder entzogen.

„Wenn schon Melanie. Wir sind keine Freunde.“ Bekräftige sie ihr Ablehnungsverhalten. Dabei stemmte sie ihre Hände gegen die Seite. Es fiel ihr immer schwerer, ihn von sich zu stoßen.

„Meg.“ Seufzend trat er einen Schritt auf sie zu. Er widerstand dabei den Drang, sie berühren zu wollen. Zu groß war inzwischen die Angst, zurückgewiesen zu werden. „An unseren Gefühlen hat sich doch nichts geändert.“ Er hoffte, dass er sie auf diese Weise besänftigen konnte, doch in ihren Augen konnte er zu seiner Enttäuschung keine Veränderung erkennen.

„Wenn das so ist. Ich hasse Andrew Gordon.“ Konterte sie mit zugekniffenen Augen. Zumindest hatte sie dieses Mal nicht ganz gelogen. Das einzige was nicht mehr stimmte war, dass sie es nicht mehr tat. Denn Andrew Gordon stand jetzt vor ihr und sie hatte absolut nicht mehr den Drang, ihn erwürgen zu wollen. Vielmehr verspürte sie den Wunsch, in seinen Armen zu liegen und gesagt zu bekommen, dass sich ihre Probleme in Luft auflösen würden.

„Warum machst du die Sache so kompliziert?“ Seufzend fuhr er sich mit der Hand durch das Gesicht. Es schmerzte ihn zu hören, dass sie ihn hasste. Auch wenn er sich sicher war, dass sie damit nicht wirklich meinte. „In Ordnung. Wir haben uns eine Weile geschäftlich bekriegt.“

„Das ist eine Untertreibung.“ Sie schnaubte regelrecht auf und verdrehte dabei die Augen. Als sie sich wieder gefangen hatte, erkannte sie, dass er nicht nachgeben würde. Ein Kloß bildete sich ihrem Hals, weswegen sie sich räuspern musste. „Andy, es geht nicht. Wir können uns nicht mehr sehen.“


„Was?“ Andy war sich sicher, dass sein Herz ausgesetzt hatte. Allerdings war er sich nicht sicher, dass es wieder anfing zu schlagen. Er schnappte nach Luft, die er dringend in seinen Lungen benötigte, doch irgendwie stellte sich das Gefühl nicht ein, dass sie wirklich belüftet wurden. Ihm wurde schwindelig und vor ihm drehte sich der Raum. Lediglich Melanie schien still dazustehen. Er trat einen Schritt nach vorne und packte sie an den Armen. „Nein. Warum?“

„Ich kann nicht einfach so weiter machen. Wir können das nicht. Wir sind Konkurrenten.“ Sie riss sich von ihm los, da sie nicht riskieren wollte, doch noch schwach zu werden. Da sie seine Augen auf sich spürte, richtete sie ihren Blick auf den Boden.

„Waren.“ Korrigierte er sie trotzig als er die Arme vor der Brust verschränkte und sie eindringlich ansah. Er konnte spüren, dass sie nicht mit ihm Schluss machen wollte.

„Sind.“ Verbesserte sie ihn jetzt, sah aber weiterhin nach unten. Dabei fiel ihr Blick auf seine Schuhe, weswegen sie seufzend die Augen schloss.

„Meg.“ Begann Andy, doch da ihr Kopf hochschnellte, seufzte er frustriert auf. „In Ordnung, wenn du so große Probleme damit hast, dann gebe ich den Deal ab. Ein anderer kann sich darum kümmern.“ Gespannt beobachtete er ihre Reaktion auf seine Ankündigung, die er ernst meinte. Es war ihm egal, was er dadurch verlieren konnte. Hauptsache es war nicht sie. Mit allem anderen konnte er leben.

„Nein.“ Sie schüttelte energisch den Kopf. „Das kannst du nicht machen. Du arbeitest doch auf die Beförderung hin. Wegen Sam.“ Ihre Magengrube zog sich immer mehr zusammen und ihr wurde regelrecht schlecht. Er wollte zu viel für sie aufgeben. Doch es war nicht nur der Deal, weswegen sie sich sperrte.

„Dann sag mir wie sich dich davon überzeugen kann, dass beides geht.“ Er sah sie verzweifelt an. Zumindest konnte er seinen Herzschlag wieder spüren, doch das wilde Trommeln verursachte zeitgleich auch ein Rauschen in seinen Ohren. Fast fürchtete er, dass er ihre Antwort nicht mehr hören würde.

„Es geht nicht.“ Nur mit Mühe konnte sie verhindern, dass sich Tränen bildeten, da sie ihm keinen Angriffspunkt geben wollte. Eine Schwäche zeigen käme jetzt nicht in Frage. Sie war in ihrem Element der knallharten Geschäftsfrau, die sich schon seit längerer Zeit mit ihrem Hauptkonkurrenten abmühte und dabei war, ihn zu bezwingen. „Andy, mach es doch nicht noch schwerer. Wir sollten uns trennen.“ Räuspernd versuchte sie den Kloß aus ihrem Hals zu bekommen. „Es ist vorbei.“ Sie war längst nicht mehr diese knallharte Geschäftsfrau und er war auch nicht mehr ihr Hauptkonkurrent. Tief durchatmend rang sie nach Fassung.

„Ich akzeptiere das nicht.“ Kopfschüttelnd trat Andy von einem Fuß auf den anderen. In ihm stieg allmählich die Enttäuschung auf, sich dermaßen in Meg geirrt zu haben.

„Solltest du aber. Es kann noch Wochen dauern bis es zu einem Vertragsabschluss kommen wird und ich werde nicht warten.“ Sie spürte seinen fassungslosen Blick auf sich. Noch einmal nahm sie sich zusammen, da sie ihm in die Augen sehen wollte, um ihren Entschluss zu untermauern. „Es ist vorbei.“

„Für dich ist die Arbeit also wichtiger.“ Stellte er traurig fest, auch wenn er noch ein klein wenig Hoffnung in sich trug, sich zu irren.

„Wenn du es so ausdrücken willst. Ja.“ Sie blickte zu Boden. Ihre Arme fest um ihren Körper geschlungen wartete sie darauf, dass er aus ihrem Büro verschwand. Es dauerte eine Weile bis sie endlich die Tür hörte. Zitternd tastete sie sich zu ihrem Bürostuhl, auf den sie sich fallen ließ. Sie wusste, dass sie ihn hatte anlügen müssen. Doch es half ihr nicht dabei, sich besser zu fühlen. Im Gegenteil. Aber nach allem was war, wusste sie einfach nicht, wie sie die Beziehung weiter führen sollte und sie hatte Angst, sich in seinen Armen nicht mehr sicher zu fühlen. Deswegen wollte sie es lieber gleich beenden bevor sie sich langsam und somit noch schmerzhafter trennen würden. Sie wischte sich die Tränen von der Wange und atmete tief durch. Der Tag, wann sie ihn wieder sehen würde, stand jetzt schon fest. Sie hatte sich in ihrem Beruf immer alles hart erarbeitet und sie wollte auch an diesem Tag vorbereitet sein. Sie wusste, dass es schwer werden würde, ihn zu vergessen. Doch bislang hatte sie alles erreicht, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:48

Kapitel 28 – Alles oder nichts



Andy wartete. Stunden. Tage. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Jede einzelne Sekunde schien nicht vorbei gehen zu wollen. Sein Beruf verlangte es von ihm, geduldig zu sein. Doch trotz des jahrelangen harten Trainings, wollte er nicht mehr länger warten. Denn obwohl er jetzt nächtelang nachgedacht hatte. Er konnte seinen Fehler nicht finden. Er wusste einfach nicht, was er falsch gemacht hatte. Natürlich wäre auch er sich komisch vorgekommen, ausgerechnet mit der härtesten Konkurrenz eine Beziehung zu führen. Doch er wäre bereit gewesen, den Deal abzugeben. Aber ihre erneute Ablehnung führte zu dazu, dass er inzwischen von all dem Nachdenken schon Kopfschmerzen hatte.

Seufzend sah er auf die Uhr und griff dann zu seiner Kaffeetasse. Da er auch diese Nacht nicht geschlafen hatte, war das koffeinhaltige Getränk inzwischen sein Lebenselixier, was ihn noch halbwegs aufrecht gehen ließ. Nachdem er einen Schluck genommen hatte, fühlte er für einen kurzen Moment wieder etwas Wärme in sich. Doch auch diese verging bald wieder und er schmeckte bald nur noch den bitteren Nachgeschmack.

„Du siehst gar nicht gut aus.“ Sophie ließ sich ihm gegenüber auf einen Stuhl fallen und schüttelte dann den Kopf als sie seine dunklen Augenringe entdeckte. Sie hatte zwar schnell von David die Informationen zugespielt bekommen, doch bislang war es ihr nicht möglich gewesen, Andy in Augenschein nehmen zu können.

„Danke.“ Entgegnete Andy trocken und blickte mit Mühe nach oben. Allerdings machte er sich nichts vor. Fast eine Woche ohne ausreichenden Schlaf ließ ihn mit großer Sicherheit nicht wie das blühende Leben aussehen. Im Prinzip war es ohnehin nur Sam, die ihn dazu brachte, irgendwie zu funktionieren.

„Dann rück mit den Einzelheiten raus.“ Da Andy auf ihre Aufforderung nur mit den Schultern zuckte, seufzte sie laut auf. Als Therapeutin hatte sie schon einige schlimme Fälle von Liebeskummer gesehen und ihr Bruder bildete da eher die harmlose Variante. Allerdings neigte er dazu, sich selber gerne zu bemitleiden und das ging ihr entschieden gegen den Strich. Tief durchatmend griff sie nach seiner Hand. „Ich weiß von David, dass im Prinzip nichts vorgefallen ist.“

„Abgesehen davon, dass sie Schluss gemacht hat.“ Erwiderte er trotzig und griff erneut nach seinem Kaffee. Um gegen Sophie bestehen zu können würde er viel Kraft brauchen. Eigentlich wollte er sich nach der Arbeit nur mit David treffen. Doch dieser meinte, dass es sinnvoll wäre, ihre Schwester mit einzubeziehen.

„Das ist belanglos.“ Sie schüttelte energisch den Kopf. Was nützte es am Ende anzufangen? Viel wichtiger war der Grund, warum es zu einem Schlussstrich kam. Das war es, was sie an ihrer Arbeit so liebte. Nicht das endgültige hinnehmen. Sondern aus dem vorher etwas lernen. Nur so konnte man sich weiter entwickeln.

„Du nennst das Ende meiner Beziehung belanglos?“ Andy hob irritiert den Kopf an. Fassungslos betrachtete er sich seine Schwester, die ihm zunickte. Wenn es neben seiner Tochter eine Beziehung gab, die nicht belanglos war, dann die zu Melanie. Mit zumindest einer Stunde mehr Schlaf würde er jetzt sofort losstürmen. Doch die Müdigkeit fesselte ihn am Stuhl fest und er war froh, dass er nicht in dem Café schon längst eingeschlafen war.

„Das Ende einer Beziehung ist belanglos. Die Frage ist nämlich, wie es dazu gekommen ist.“ Erklärte sie ihm mit ruhiger Stimme und wartete darauf, dass er ihr endlich erzählte, was denn jetzt genau passiert war. Doch da er auf seinem Stuhl nur tiefer nach unten rutschte, seufzte sie frustriert auf. „Andy. Das was du jetzt machst, bringt rein gar nichts. Du willst Hilfe von mir, dann erzähl mir, was passiert ist.“

„Sie will die Beziehung nicht weiter führen, weil ihr die Arbeit wichtiger ist.“ Presste Andy gequält hervor. Noch immer konnte er sich mit Melanies Begründung nicht anfreunden. Zwar passte sie zu der Geschäftsfrau Melanie Carter. Aber die Frau, die er im Park umgerannt hatte. Der war der Beruf egal. Die machte sich eher Sorgen, ob seine Tochter sie irgendwann akzeptieren wird.

„Das hat sie dir so gesagt?“ Hakte Sophie nach und musste dann hart schlucken als ihr Bruder mit dem Kopf nickte. Irgendwie hatten seine bisherigen Erzählungen nicht zu dieser Reaktion gepasst. Was sie auch stutzig machte.

„Es passt zu ihr.“ Murmelte er vor sich hin bevor er wieder einen Schluck Kaffee zu sich nahm. „Sonst wäre sie nicht so gut in ihrem Beruf.“ Sinnierte er weiter während Sophie inzwischen die Stirn nachdenklich in Falten gezogen hatte. Tief durchatmend schloss Andy die Augen.

„Du bist auch gut in deinem Beruf.“ Stellte sie nüchtern fest und schüttelte dabei den Kopf. Es ergab keinen Sinn. „Irgendwas muss vorgefallen sein.“ Sie brauchte es nicht mehr als Frage zu stellen, denn für sie war es eine Tatsache.

„Sie ist eine knallharte Geschäftsfrau und das ist ihr lieber. Sie weiß, dass es zu Problemen führen kann, weil wir in derselben Branche für unterschiedliche Firmen arbeiten.“ Erklärte er zähneknirschend. Er liebte seine Schwester. Und genau die wollte er und nicht die Therapeutin. Er wollte keine Analysen seiner Exfreundin. Er wollte wenn überhaupt diese zurück, doch das erschien ihm in weite Ferne gerückt.

„Ah unser Lieblingsthema.“ Begrüßte David seine Geschwister mit einem halbherzigen Lächeln. Er küsste seine Schwester auf die Wange und tauschte anschließend einen wissenden Blick mit ihr aus bevor er sich auf seinen Stuhl setzte.

„Ich brauche mehr Informationen und er will mir nichts sagen.“ Sophie deutete zu Andy während sie ihren jüngeren Bruder in die Augen sah.

„Sie war ziemlich aufgebracht als sie herausgefunden hatte, dass er ihr Widersacher ist.“ Gab David ihr sofort zur Antwort ohne dabei auf seinen Bruder zu achten, der genervt mit den Augen rollte.

„Sie war aufgebracht?“ Fragte Sophie verwundert nach und lehnte sich dann zurück als David ihr zunickte. Allmählich formte sich ein Bild in ihrem Kopf, was zu der Trennung geführt hatte und sie war sich jetzt schon sicher, dass es nichts mit Melanies Arbeitswut zu tun hatte.

„David, du hast Recht.“ Andy hatte sich nach vorne gebeugt und starrte seinen Bruder emotionslos an. „Ich sollte sie schnell vergessen und mir eine andere suchen.“

„Was?“ Sophie wurde schlagartig aus ihren Gedanken gerissen und sah ihre Brüder mit offenem Mund an.

„Das war als Witz gemeint.“ Konterte David sofort während er seine Stirn nachdenklich in Falten gezogen hatte. Für ihn war es einfach von einer Beziehung zur nächsten zu hüpfen. Immerhin investierte er nicht allzu viele Gefühle bei einer Frau. Doch sein Bruder war eigentlich anders geartet. Nicht zuletzt wegen Sam, der er nicht ständig eine neue Frau vorsetzen wollte.

„Aber du hast Recht. Dieses ewige Trübsal blasen bringt doch nichts.“ Kopfschüttelnd lehnte sich Andy wieder zurück und ignorierte dabei die fragenden Blicke seiner Geschwister.

„Eine Woche. Es ist gerade einmal eine Woche. Du kannst doch nicht so einfach deine Gefühle abschalten.“ David sah hilfesuchend zu seiner Schwester, die aber nur mit der Schulter zuckte. Irgendwie fühlte er sich in einem Paralleluniversum. Sein Bruder war dabei die Freundinnen zu wie Socken zu wechseln und Sophie redete es ihm noch nicht einmal ansatzweise aus. „Andy, vielleicht solltest du Meg nur etwas Zeit geben.“

„Sie will nicht warten. Vermutlich hat sie längst wieder einen neuen. Hilfst du mir bei der Suche?“ Andy sah seinen Bruder fragend an. Eigentlich war ihm nicht wirklich wohl bei der Sache, aber da seine bisherige Suche nach der passenden Frau nicht wirklich gefruchtet hatte, war es an der Zeit die Taktik zu ändern.

„Nein, werde ich nicht. Das bist nämlich nicht du.“ Fast schon verzweifelt schüttelte David den Kopf und drehte sich dann wieder zu Sophie um.

„Also meiner Meinung nach ist es eine gute Idee. Du musst ja nicht gleich die nächst beste heiraten.“ Sophie zuckte mit der Schulter als sie die Blicke ihrer Brüder auf sich spürte.

„Danke, für deine Zustimmung.“ Etwas überrascht sah Andy zu seiner Schwester, die ihn aufmunternd anlächelte. Er griff in seine Jackentasche und zog ein paar Geldscheine heraus, die er neben die Tasse legte. Dann stand er seufzend vom Tisch auf und zog seine Jacke an. „Ich muss Sam abholen. Sobald ich was nettes gefunden habe, werde ich mich melden.“

„Mach das und viel Glück bei der Suche.“ Sophie verbreiterte ihr Lächeln. Als Andy aus dem Café verschwunden war, wurde sie schlagartig ernst und seufzte laut auf.

„Wer bist du?“ Fragte David argwöhnisch nach. Das Gefühl in einem Paralleluniversum fest zu sitzen hielt noch immer an und so langsam machte er sich richtig Sorgen.

„Er ist nach Hause gekommen und hat einen Zettel vorgefunden, dass er seine Tochter bei der Nachbarin abholen kann. Jetzt behauptet eine Frau, dass ihr die Arbeit wichtiger ist.“ Seufzend rieb sie sich mit ihren Fingern den Nasenrücken. „Ihm einzutrichtern, dass er bei Meg nachhaken soll wird nichts bringen. Er ist zweimal enttäuscht worden und er will nicht noch eine Ablehnung erleben.“

„Vielleicht. Aber wie soll es hilfreich sein, wenn er sich jetzt wahllos mit irgendwelchen Frauen trifft?“ David schüttelte fassungslos den Kopf. Für ihn war die Sache einfach. Wenn Andy so viel an Melanie liegt, dann sollte er um sie kämpfen.

„Ich habe da so eine Ahnung, warum Meg Schluss gemacht hat. Und wenn das stimmt, dann hat es nichts mit dem Beruf zu tun.“ Erklärte Sophie mit einem Schulterzucken. Außerdem wusste sie ja, dass sie sich noch einmal begegnen würden. Da David sie aber weiterhin eher skeptisch betrachtete, verdrehte sie genervt die Augen. „Melanie ist eine knallharte Geschäftsfrau? Dann erkläre mir mal bitte was sie jetzt machen soll. Wie soll sie den Auftrag abgeben, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Und wenn sie weiter macht, dann wird von ihr erwartet, dass sie den Mann den sie liebt ausboten soll.“

David lehnte sich zurück und nickte dabei mit dem Kopf. „Worauf spekulierst du?“

„Darauf, dass er sie umwerfend findet.“ Sie zuckte mit der Schulter. „Ich bezweifle, dass er sie wirklich auf die Art vergessen kann. Im Gegenteil sogar. Er wird sie auf die Art schneller vermissen.“

„Und dann um sie kämpfen?“ Warf David sofort ein.

„Nein, ihr nur sofort vergeben, dass sie jetzt gegangen ist.“ Sie stand seufzend von ihrem Stuhl auf und zog ihre Jacke an. Bevor auch sie aus dem Café verschwand wartete sie das Kopfnicken ihres Bruders ab. Jetzt hoffte sie, dass sie die Situation richtig eingeschätzt hatte.


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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:49

Karen starrte fassungslos auf Melanie, die eher lustlos in ihre Kaffeetasse blickte. Schon seit einer Woche war sie darum bemüht aus ihrer Freundin heraus zu kitzeln, was der wahre Grund hinter der Trennung war. Bis jetzt hatte sie eher das Gefühl, nur die halbe Wahrheit gehört zu haben. Doch ohne einen stichfesten Hinweis hatte sie keine Chance, einen guten Rat zu geben. Mit jedem verstreichenden Tag fürchtete sie, dass der Riss immer tiefer werden würde und sie bald nichts mehr zu kitten hätte. Sie legte ihre Stirn in Falten und stieß dann einen Luftstoß aus.

„Du willst ihn vergraulen.“ Stellte Karen kopfschüttelnd fest.

„Was will ich?“ Melanie sah verwundert nach oben als sie die Stimme von Karen hörte. Eigentlich war sie es gewohnt, in vollkommener Stille zu verharren. Immerhin war das das Resultat ihrer Trennung. Sie war alleine. Und wenn man alleine ist, dann ist es vollkommen ruhig um einen herum. Keine sechsjährige, die einem etwas über die neuste Mode bei Barbie belehrte. Es gab auch keine Kabbeleien, was man abends kochen sollte, weil niemand da war, mit dem man sich streiten konnte. Und wenn man sich im Bett zur Seite drehte, dann schlief da niemand neben einem, den man dann wecken konnte, nur um ihm zu sagen, dass der Tag wunderschön gewesen war. Da keiner neben einem lag, musste man auch selber dafür sorgen, dass einem warm wurde. Sie hasste es, allein zu sein.

„Du willst ihn vergraulen und deswegen unternimmst du nichts. Was hat er also schlimmes angestellt?“ Karen verschränkte die Arme vor der Brust während sie Melanie eindringlich ansah. Sie hatte den festen Vorsatz gefasst, Ausflüchte nicht mehr gelten zu lassen. Was auch immer zwischen den beiden vorgefallen war. Jetzt war der Moment gekommen, dass sie es auch erfuhr.

„Nichts.“ Murmelte Melanie leise vor sich hin. Er war nur eben der falsche Mann für sie. Oder eigentlich war Andrew der falsche. Wenngleich sie jetzt auch den kannte und für sehr nett hielt. Was vielleicht auch daran lag, dass er Andy sehr ähnlich sah. Seufzend stützte sie ihren Ellbogen auf dem Tresen ab und vergrub ihr Gesicht in den Händen.

„Und das soll ich dir glauben? Zuerst schwebst du wegen ihm auf einer Wolke und sieh dich jetzt an.“ Karen schüttelte den Kopf. Fasste sich aber schnell wieder, da sie sich auf einer Mission befand. Ihr Blick wurde noch strenger und sie kniff die Augen zusammen.

„Er ist Andrew Gordon.“ Stellte Melanie klar. Im Prinzip sollte das als Erklärung reichen, doch der Blick ihrer Freundin deutete ihr schnell an, dass sie damit nicht mehr weiter kommen würde. Seufzend ließ sie die Schultern hängen. „Ich habe ihn doch ständig runter gemacht und jetzt? Jetzt will ich, dass er den Deal abschließt, damit er die Beförderung bekommt.“

Karen räusperte sich und öffnete leicht den Mund, um etwas zu sagen. Doch dann schloss sie ihn wieder, da sie jetzt vollkommen verwirrt war. Nachdem sie die neuen Informationen noch einmal durchgegangen war, sah sie ihre Freundin mit einem nachdenklichen Blick an. „Ganz ehrlich. Ich habe keine Ahnung, warum du deswegen mit ihm Schluss gemacht hast.“

„Karen. Wir arbeiten seit Monaten an diesem Deal. Wir haben uns deswegen bekriegt. Und jetzt ist mein härtester Konkurrent plötzlich mein Freund.“ Was man daran nicht verstehen konnte, war Melanie unklar. Wie sollte sie sich ihm gegenüber verhalten? Sobald man ihr diese Frage sinnvoll beantworten würde, wäre sie bereit ihn kniend um Verzeihung zu bitten.

„Wie wäre es, wenn ihr euch ohne Gemetzel einfach normal in den Verhandlungen verhalten würdet?“ Schlug Karen vor, die noch immer nicht das Problem sah.

„Mein Chef wäre begeistert.“ Melanie verdrehte die Augen. „Karen, ich habe zu hart dafür gearbeitet, um das jetzt aufzugeben. Und ich kann von ihm nicht verlangen, dass er hinschmeißt, weil er ebenso hart gearbeitet hat.“

Nachdem sich Karen darüber Gedanken gemacht hatte, nickte sie verständnisvoll mit dem Kopf. „Das sehe ich ein.“ Doch bevor Melanie etwas sagen konnte, hob sie ihre Hand hoch. „Aber warum trennst du dich ganz von ihm? Ihr könntet doch nach dem Deal da weiter machen, wo ihr jetzt aufgehört habt.“

„Weil das nicht geht.“ Gab Melanie traurig zur Antwort.

„Und warum nicht?“ Karen wusste ja, dass es eine schwierige Aufgabe werden würde, ihrer Freundin etwas zu entlocken. Aber so langsam bekam sie das Gefühl, dass es leichter sein würde, die Erde in einem Schlauchboot zu umkreisen.

„Wir können nicht da weiter machen, wo wir jetzt aufgehört haben.“ Seufzend strich sich Melanie eine Strähne aus dem Gesicht und klemmte diese hinter ihr Ohr. Eigentlich hatte sie gehofft, dass Karen jetzt aufgeben würde, doch noch immer spürte sie den fragenden Blick auf sich. Tief durchatmend drehte sie sich zu ihrer Freundin um. „Es ist alles anders, Karen. Wie soll ich ihm denn noch in die Augen sehen, nachdem ich ihn… Andrew so schlecht gemacht habe?“

„Das ist es?“ Karen atmete erleichtert auf. Endlich kannte sie den Grund und fing an zu lachen. „Glaube mir. Es interessiert ihn nicht. Außerdem hat er bestimmt auch keine netten Sachen über dich gesagt. Ihr seid also gleich.“

„Woher willst du wissen, dass es ihn nicht interessiert?“ Erwiderte Melanie trotzig. Zumal es ohnehin keine Rolle spielte, was er über sie gesagt hatte. Damit musste er leben und sie damit, dass sie ihm manchmal die Pest an den Hals gewünscht hatte. Dabei hatte Andrew eine Tochter, für die er da sein musste. Sie schluckte hart, als sie an Sam dachte. Immerhin vermisste sie nicht nur ihn, sondern auch Samantha.

„Wenn er auf dich wütend gewesen wäre. Also auf dich als seine Kontrahentin. Dann wäre er wohl kaum nach dem Streit in dein Büro gekommen.“ Gab Karen jetzt zu bedenken. Dabei ging sie auch von sich aus. Wäre sie auf Rick nach einem Streit böse gewesen, dann würde ihr Stolz es ihr verbieten, ihn aufzusuchen, um die Sache zu klären. Und für sie war es nur eine belanglose Sache. Zugegeben konnte sie die Brisanz erkennen. Immerhin würden sie auch nach Abschluss dieses wichtigen Deals immer noch für zwei verschiedene Firmen arbeiten, die in Konkurrenz standen. Doch für sie war das ein lösbares Problem.

„Es geht nicht um ihn. Es geht darum, dass es mir etwas ausmacht.“ Melanie schüttelte traurig den Kopf. „Außerdem habe ich die Befürchtung, dass uns das alles irgendwann einholen wird und wenn es mir jetzt schon so schwer fällt, mich von ihm zu trennen. Wie schwer würde es mir dann später fallen?“

„Genauso schwer. Liebeskummer ist Liebeskummer.“ Karen verdrehte dabei die Augen. Für sie war es nur eine weitere Ausrede ihrer Freundin, nichts unternehmen zu wollen. Als sie Rick erspähte, atmete sie erleichtert auf. Sie erhoffte sich von ihm die nötige Hilfe. „Hey, da bist du ja. Und gerade rechtzeitig. Meg, dreht am Rad.“

Rick beugte sich zu seiner Verlobten hinunter und küsste sie zur Begrüßung sanft auf die Lippen. Dann wandte er sich Melanie zu, die mit der Hand abwinkte. Mit den Schultern zuckend setzte er sich neben Karen und sah diese fragend an. „Also was ist jetzt mit Andy? Tritt in den Hintern?“

„Nein. Eher hat Meg einen verdient, weil sie sich dämlich verhält und keine zählbaren Gründe benennen kann, warum sie mit ihm Schluss gemacht hat.“ Karen lehnte sie gegen die Schulter von Rick und war dankbar, dass sie so etwas wie Liebeskummer schon lange nicht mehr erfahren hatte. Zwar stritten sie sich auch von Zeit zu Zeit, aber das führte in der Regel nur dazu, dass sie sich in ihrer Beziehung sicher fühlte. Denn mit jedem Streit kam auch eine Versöhnung einher.

„Will ich die nicht zählbaren Gründe hören?“ Fragte er grinsend nach und sah dabei auf Melanie, die ihre Freundin verärgert ansah.

„Es passt einfach nicht, weil wir… es passt nicht.“ Entgegnete Melanie aufgebracht. Für sie war die Beziehung beendet. Oder zumindest arbeitete sie daran, dass sie zu Ende war. Vielleicht würde sie es an diesem Abend schaffen, ins Bett zu gehen ohne an ihn denken zu müssen.

„Verstehe. Es passt nicht. Hatte ja gleich den Eindruck, dass du unglücklich mit ihm warst.“ Er nickte kräftig mit dem Kopf und handelte sich dadurch einen Fausthieb seiner Freundin ein, die sich das Lachen verkneifen musste.

„Vielleicht nicht unglücklich. Aber wir wären es noch geworden.“ Bestätigte Melanie sofort ohne darauf zu achten, dass sich ihre Freunde gegenseitig wissende Blicke zuwarfen. „Rick, du hattest doch damals noch diesen Arbeitskollegen. Ich will mit ihm ausgehen. Kannst du was arrangieren?“

Karen verschluckte sich an ihrem Kaffee und sah mit großen Augen zu Melanie hinüber. „Okay, das geht jetzt zu weit.“

„Klar, kein Problem.“ Rick nickte erneut mit dem Kopf. „Ich werde ihn gleich morgen fragen.“

„Danke, Rick. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann. Wenn ich jetzt mit einem anderen ausgehe, dann vergesse ich Andy bestimmt schneller.“ Eigentlich hatte Melanie erwartet, erleichtert zu sein. Doch stattdessen bildete sich ein Kloß in ihrem Hals und ihr Magen krampfte sich zusammen. Im Grunde wollte sie Andy nicht vergessen.

„Bestimmt.“ Versicherte er ihr kopfnickend. Dabei griff er nach Karens Hand und drückte diese leicht.

„Ich gehe dann jetzt mal. Danke fürs Zuhören und die Hilfe.“ Melanie stand von ihrem Stuhl auf und nickte den beiden noch einmal zu bevor sie aus der Bar verschwand.

„Sag mal, hast du sie noch alle?“ Karen schlug ihrem Verlobten hart mit der Faust gegen die Schulter. „Du kannst sie doch nicht mit einem verkuppeln wollen wo sie eindeutig in Andy verliebt ist.“

„Wer sagt denn, dass ich sie verkuppeln will?“ Rick sah sie mit einem schiefen Grinsen an und schüttelte dann lachend den Kopf als Karen ihn weiterhin misstrauisch beäugte. „Sie will erkennen, dass Andy der einzige ist und ich helfe ihr dabei.“

„Was hast du vor?“ Fragte sie jetzt neugierig nach und beugte sich zu ihm hinüber, damit er nicht so laut reden musste.

„Sie will mit einem ausgehen und sie wird es auch. Mit Paul.“ Verkündete er voller Stolz. Fast war er dazu geneigt, sich selber auf die Schulter zu klopfen. Doch er wollte damit warten bis sein Plan aufging.

„Paul Davis?“ Auf Karens Gesicht zeichnete sich ein breites Grinsen ab, was noch breiter wurde als er mit dem Kopf nickte. „Ich glaube sie hatte damals beim Squash ein Gähnen unterdrücken müssen. Zumindest hatte sie ihn nur aus Höflichkeit ab und zu mal angesehen. Das einzig positive für sie an diesem Abend war ihre Begegnung mit Andy.“

„Ich weiß.“ Er nickte ihr wissend zu. „Ich habe ihm damals erklärt, dass sie einen harten Arbeitstag hatte, da ich ihm nicht die Hoffnung nehmen wollte. Deswegen bin ich mir sicher, dass er mit ihr ausgehen wird.“

„Perfekt.“ Sie rieb sich lachend die Hände. „Und ich dachte, dass es kompliziert werden würde, sie auf den rechten Weg zu bringen.“ Karen beugte sich noch weiter zu ihm nach vorne. Ihre Lippen fanden sich schnell zu einem leidenschaftlichen Kuss, den sich ihr Verlobter redlich verdient hatte.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:50

Kapitel 29: Sport ist Mord


Karen war sich inzwischen nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, Melanie mit Ricks Arbeitskollegen verkuppelt zu haben. Denn eigentlich war sie davon ausgegangen, dass sie nach der ersten Verabredung schreien davon laufen würde. Diese erste Verabredung war vor knapp sieben Wochen gewesen. Doch statt zuzugeben, dass Paul der Inbegriff der Langeweile war, gab sie sich immer noch mit ihm ab. Ihre Begründung war simpel. Er war ein netter Mann, der sie respektvoll behandelte. Karen schauderte bei dem Gedanken. Wenn sie daran dachte, warum sie Rick heiraten wollte, fielen ihr hundert Gründe und mehr ein. Aber keiner beinhaltete Nettigkeit. Das war eigentlich der Todesstoß für jeden Partner. Er ist nett bedeutet nämlich übersetzt, dass man genauso gut in Pappe beißen kann, wenn man Hunger hatte. Es bringt einen nicht um, aber man hat rein gar nichts davon. Sie ist weder nahrhaft, noch hat sie Geschmack.

Seufzend betrachtete sich Karen ihre Freundin von der Seite. Was sie sehen konnte war die personifizierte Langeweile, weswegen sie es sich erlaubte an Melanie vorbei zu blicken. Kein Wunder, dass ihre Freundin gelangweilt aussah. Paul machte den Mund auf und zu. Da sie sich noch immer als gute Freundin ansah, zog sie Melanie am Ärmel. „Meg? Ich müsste dich etwas fragen.“

„Nur keine Geheimnisse, Karen.“ Paul zwinkerte ihr zu und legte dann demonstrativ seinen Arm um Melanie, die daraufhin verzweifelt zur Seite sah.

„Tja, Paul. Es ist ein Frauending und du bist keine.“ Sie schob seine Finger von Melanies Schulter und warf ihm einen warnenden Blick zu. Da er sich zu ihrer Erleichterung schnell geschlagen gab, zog sie ihre Freundin mit sich bis sie sich sicher war, dass sie außerhalb seiner Hörweite waren. „Ernsthaft Meg. Warum gibst du dich noch immer mit dem ab?“

„Wir haben unser Paarturnier.“ Melanie hielt ihren Squashschläger zum Beweis hoch. Wobei ihr natürlich klar war, worauf ihre Freundin wirklich angespielt hat.

„Willst du mich veralbern?“ Wütend stemmte Karen ihre Faust in die Seite und funkelte Melanie finster an. So langsam war sie es Leid, dass sie sich dermaßen aufgab. Vorher hatte Melanie stets die Zügel in der Hand gehabt und sich von keinem etwas sagen lassen. Inzwischen schien es ihr egal zu sein, was um sie herum und noch viel wichtiger mit ihr passierte.

„Was willst du denn von mir? Er ist ein netter Kerl.“ Verteidigte sich Melanie leise, da sie wusste, dass Karen es ihr ohnehin nicht mehr abkaufte.

„Nett. Langweilig. Nicht dein Typ.“ Zählte Karen mit den Augen rollend auf. Seufzend schüttelte sie den Kopf während sie schweigend zu den Verkaufsständen gingen. Nachdenklich überlegte sie sich wie sie ihrer Freundin klar machen sollte, dass sie gerade dabei war einen großen Fehler zu begehen. Wieder seufzte sie laut auf, weswegen Melanie zu ihrer hinüber blickte und nicht mehr länger auf den Weg vor sich achtete. Karen wollte gerade zu einem neuen Versuch ansetzen, ihrer Freundin den Kopf zu waschen als sie das Unheil kommen sah. „Pass auf.“ Doch sie war zu spät, weil Melanie längst mit einem Unbekannten kollidiert war.

„Es tut mir Leid, ich habe nicht aufge…“ Melanie verschlug es die Sprache. Zeitgleich fing ihr Herz wild an zu schlagen und sie war sich sicher, dass ihr Gesicht hochrot angelaufen war.

„Meg?“ Überrascht sah Andy zu ihr hinunter. Je länger er sie ansah, desto entspannter wurden seine Gesichtszüge und er atmete erleichtert auf. „Schön dich wieder zu sehen.“

„So ein Zufall.“ Karen verschränkte vergnügt die Arme vor der Brust während sie zwischen den beiden hin und her sah. Vielleicht wurden ihre Gebete doch erhört.

„Karen.“ Er nickte in ihre Richtung, woraufhin ihr Gesicht zu strahlen begann.

„Du erinnerst dich?“ Fragte sie sofort nach und rückte einen Schritt näher an ihn heran. Dabei ignorierte sie den Blick ihrer Freundin, die sie warnend ansah.

„Ja. Du bist ihre beste Freundin.“ Nickend sah Andy von Karen zu Melanie. „Wieder ein Paarturnier?“

„Daran erinnerst du dich auch? Meg, er erinnert sich.“ Karen stieß ihrer Freundin in die Seite und lächelte sie breit an. Allerdings musste sie sich ein Lachen verkneifen, da Melanie eher den Eindruck im Boden versinken zu wollen. „Ist das nicht toll?“

„Ja, sehr toll.“ Murmelte Melanie leise vor sich hin und richtete ihre Augen wieder auf Andy, der seine an ihrem Körper entlang gleiten ließ. Auch wenn es ihr nicht ganz klar wie sie noch mehr erröten konnte. Doch sie tat es und da er sie ohnehin schon genau beobachtete, war es ihm mit großer Sicherheit auch aufgefallen.

„Was ist toll?“ Paul war hinzugekommen und legte seinen Arm um Melanies Taille.

Was auch Andy sofort aufgefallen war. Seine Augen verfinsterten sich augenblicklich und er war bereit, mit diesem Eindringling nach draußen zu gehen und um Meg zu kämpfen. Zumindest war er bereit, ihm zu sagen, dass er die Finger von seiner Freundin nehmen sollte. Exfreundin, korrigierte er sich sofort und sah betrübt zu Boden.

„Andy hier zu treffen ist toll.“ Warf Karen ein, nachdem sie den Stimmungswechsel bemerkt hatte. Obwohl es ihr nicht gefiel, dass Paul sich dazwischen gedrängt hatte, so war sie doch mit Andys Reaktion höchst zufrieden. „Andy, das ist Paul. Der Squashpartner, von dem ich dir mal erzählt hatte.“ Sie lächelte ihn dabei mit einem Augenzwinkern an.

Allmählich löste sich die Anspannung in Andy und er bedachte Karen mit einem wissenden Blick. Dann drehte er sich zu Paul um, der zu seinem Leidwesen noch immer den Arm um seine Meg gelegt hatte. „Paul, schon viel von ihnen gehört.“

„Ich hoffe nur gutes.“ Entgegnete dieser mit einem ehrlich gemeinten Lächeln und streckte Andy die Hand entgegen.

„Für mich schon.“ Gab Andy zur Antwort wobei er sich bemühen musste, nicht zu sarkastisch zu klingen. „Sie spielen also noch immer mit Meg?“

„Ja, allerdings müssen wir unbedingt an ihrem Schwung arbeiten. So verkümmern bald ihre Sehnen und schon die Dinosaurier haben gezeigt, wozu das führen kann.“ Erklärte Paul mit einer begeisterten Stimme während er Melanie näher an sich drückte.

„Dinosaurier?“ Fragte Andy irritiert nach und ballte leicht die Faust, da es ihm nicht gefiel, dass dieser Typ sich an seine Freundin… Exfreundin ran machte. Aus den Augenwinkeln hatte er das Augenrollen von Karen mitbekommen und sah deswegen zu ihr hinüber.

„Richtig Dinosaurier. Paul arbeitet im Museum.“ Karen achtete darauf, dass Paul nicht zu ihr hinüber sah und deutete Andy dann ein Gähnen an, weswegen er eine gewisse Erleichterung verspürte. „Rick hat die beiden bekannt gemacht.“ Erklärte sie ihm und verdrehte dann wieder die Augen.

„Und woher kennen sie sich?“ Fragte jetzt Paul nach und begutachtete Andy dabei.

„Er ist Andrew Gordon.“ Gab Karen zur Antwort und legte dann eine Hand auf Andys Schulter während sie mit der anderen Hand auf seine Brust klopfte. „DER Andrew Gordon.“

„Oh wirklich? Melanie spricht häufiger von ihnen.“ Paul sah von Andy zu Melanie und lächelte sie an. „Vielleicht sollten wir besser gehen. Immerhin habt ihr nächsten Montag diese wichtige Verhandlung.“
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:51

„Er muss nicht gehen.“ Warf Karen sofort ein und zwinkerte Andy dabei zu. Je länger sie ihn in Melanies Nähe hatte, desto besser war es. Sie vertraute darauf, dass dadurch die Gefühle bei ihrer Freundin noch einmal so richtig aufgewühlt werden und sie ihr Paul dann besser ausreden kann.

„Liebling, wo bleibst du denn?“ Flötete eine weibliche Stimme neben Andy und im nächsten Moment wurden zwei Arme um ihn gelegt, die zu einer Blondine gehörten.

„Shelly?“ Andy sah überrascht neben sich und lächelte sie gequält an.

„Ist das meine Cola light?“ Sie sah auf den Becher, den er in der Hand hielt und griff sich ihn dann ohne auf seine Antwort zu warten. Als ihr die verdutzten Blicke der anderen bemerkte, setzte sie ihr strahlendes Lächeln auf. „Willst du mich nicht vorstellen?“

Nein, ging es Andy durch den Kopf, doch er nickte artig mit dem Kopf. „Natürlich.“ Er sah entschuldigend zu Melanie hinüber, die ihn vorwurfsvoll ansah. „Das ist Shelly, meine Assistentin. Sie hilft schon beginn an bei dem Auftrag.“

„Und nebenbei bin ich auch seine Freundin.“ Flötete Shelly lachend während sie ihre schlanken Finger durch seine Haare strich.

„Welch Aufstieg.“ Kommentierte Melanie sarkastisch, setzte dabei aber ein vorzeigbares Lächeln auf. Wenngleich sie innerlich kochte, weil fremde Finger durch ihre… Andys Haare glitten. Etwas was eigentlich ihr vorbehalten sein sollte. Doch sie wusste auch, dass sie sich nicht beschweren durfte. Sie hatte ihm gesagt, dass sie nicht warten würde. Schon allein deswegen konnte sie von ihm nicht verlangen, dass er sein Leben lang alleine bleiben sollte. Allerdings hätte er sich nicht das wandelnde Klischee als Freundin aussuchen müssen.

„Ich habe hart gearbeitet.“ Bestätigte Shelly mit einem Kopfnicken, stutzte dann aber plötzlich und schüttelte den Kopf. „Also Andy. Wie kannst du nur mit Melanie Carter so kurz vor der Verhandlung reden?“

„Sie wissen wer ich bin?“ Fragte Melanie irritiert nach, forschte aber mehr in Andys Gesichtsausdruck, als dass sie es von dieser Frau hören wollte, die eindeutig zu nah bei ihrem Freund… Exfreund stand und ihre Tentakel nach ihm ausgestreckt hatte.

„Ja, Andrew hatte zur Recherche nach ihnen gegoogelt und sich ein paar Bilder angesehen.“ Erklärte Shelly und lehnte sich dann gegen ihn.

„Zur Recherche.“ Wiederholte Karen amüsiert und biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut los lachen zu müssen.

„Wir sollten diese Versammlung wohl wirklich unterbrechen.“ Meldete sich Paul lachend zu Wort und drückte Melanie dabei leicht, die aber eher genervt nach oben blickte, statt sich über die Berührung zu freuen.

„Jetzt sagen sie nicht, dass sie ihr Assistent sind.“ Shelly sah überrascht zu Paul hinüber, der seinen Kopf verneinend schüttelte.

„Ich arbeite im Museum und befasse mich mit Dinosauriern. Was ihre Arbeit angeht, habe ich absolut keine Ahnung.“ Mit einer gewissen Bewunderung sah er auf Melanie hinunter, was bei Karen einen heftigen Hustenanfall auslöste. Sie drehte sich darauf ab. Um ihr Lachen zu unterdrücken, hustete sie allerdings weiter, so dass Andy sich von Shelly löste, damit er sich um sie kümmern konnte.

„Im Museum? Wie aufregend. Mein Bruder hatte damals diese Steckdinosaurier gehabt. Aber in echt ist das noch viel beeindruckender.“ Shelly bemerkte gar nicht mehr, dass Andy längst nicht mehr an ihrer Seite war, da sie Paul mit offenem Mund anstarrte. „Vielleicht haben sie ja mal Zeit für eine Privatführung.“

„Ich bin mir sicher, dass sich das einrichten lässt.“ Sicherte Paul ihr erneut mit dem Kopf nickend zu. Als er Karens erneuten Hustenanfall wahrnahm, drehte er sich besorgt zu ihr um. „Ist alles in Ordnung bei dir?“

„Ja. Ich muss nur mal zur Toilette. Meg kommst du bitte mit?“ Karen sah entschuldigend zu Andy hinüber, der ihr aber nur verständnisvoll zunickte. Dann packte sie sich Melanie, die noch immer Shelly wütend anstarrte.

„Wir sehen uns am Montag, Meg.“ Andy seufzte leise, da er lieber sie mit nach Hause genommen hätte. Doch er war sich sicher, dass ihr Freund etwas dagegen gehabt hätte.

„Bis dann.“ Verabschiedete sich Melanie nur knapp von ihm, da sie es noch immer nicht fassen konnte, dass er eine neue Freundin hatte. Ohne auf Paul zu achten, ließ sie sich von ihrer Freundin hinter sich herziehen. Als sie endlich den Waschraum erreicht hatten, warf sie frustriert ihre Hände in die Luft. „Hast du das gesehen? Sie hatte ihre Hände überall an ihm. Und seine Assistentin? Mit ist schon klar, wie hart sie hatte arbeiten müssen, um dahin zu kommen.“

„Meg, beruhige dich.“ Karen legte ihrer Freundin beide Hände auf die Schulter und starrte sie dann so lange an, bis Melanie wieder normal atmete. „Erstens hast du Schluss gemacht und zweitens. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn es deine Hände gewesen wären, die an ihm herum krabbeln.“

„Und warum ist er dann mit dieser Tussi zusammen?“ Fragte Melanie erbost nach und atmete dann tief aus. „Ach ja, weil ich mit ihm… Warum habe ich das noch einmal gemacht?“ Sie fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht während sie ihre Stirn in Falten zog. „Was habe ich nur gemacht?“

„Eine große Dummheit.“ Bestätigte Karen mit der Schulter zuckend. „Darf ich dich fragen, wann du mit dem Langweiler da draußen Schluss machst?“

„Wem?“ Melanie sah verwirrt auf. In ihrem Kopf türmten sich die Fragen und sie fand auf keine eine passende Antwort. Alles was sie noch wusste war, dass etwas nicht stimmte. Dieses blonde Ding passte nicht zu ihrem Andy und sie fragte sich, was Sam zu dem ganzen sagte.

„Paul? Dein Freund? Der mit dem Sauriertick.“ Klärte Karen sie lachend auf. Sieben Wochen harte Arbeit neigten sich dem Ende zu und alles was es gebraucht hatte war ein klein wenig Eifersucht. Dabei musste Andy weder auf Paul eifersüchtig sein, noch Melanie auf diese Shelbyville oder wie sie auch immer hieß.

„Oh der.“ Melanie lehnte sich gegen die Wand und rieb sich ihren Nasenrücken. „Was wenn ich zu spät bin?“

„Bei den Sauriern? Die sind ausgestorben.“ Neckte Karen ihre Freundin, wohl wissend was sie eigentlich gemeint hatte. Deswegen winkte sie mit der Hand ab. „Herzchen. Der Mann liebt dich. Allerdings bist du aus seiner Sicht, nicht auf dem Markt verfügbar. Aber willst das lustiges hören? Du siehst ihn in ein paar Tagen wieder und kannst ihm sagen, wie dumm du doch warst.“

„Und seine Freundin macht dann freiwillig Platz?“ Konterte Melanie frustriert. Wobei sie mehr über sich wütend war als über irgendeinen sonst. Immerhin hatte sie es beendet und nicht er.

„Ich bezweifle, dass sie was zu sagen hat. Und mach dir auch keine Gedanken um sie, da sie bestimmt einen anderen finden wird bei dem sie sich hoch schlafen kann.“ Karen zuckte dabei ungerührt mit der Schulter und ging dann seufzend zu ihrer Freundin hinüber. „Also wie sieht dein Plan aus?“

Melanie schüttelte ihren Kopf. „Ich weiß nicht, ob er mich überhaupt noch will.“

„Ich gebe es bei dir auf.“ Karen stöhnte frustriert auf und wandte sich von Melanie ab.

„Ich will nicht alleine auf eurer Hochzeit erscheinen.“ Gestand Melanie nach einer Weile. In ihren Augen hatten sich Tränen gebildet, die sie nur mühsam zurück hielt. „Ich habe es satt, alleine zu sein.“

Karen wirbelte wieder herum. Sie ging auf ihre Freundin zu und sah ihr tief in die Augen. „Wo ist der Unterschied? Paul bedeutete dir nichts. Du bist allein.“

„Ich weiß.“ Murmelte Melanie leise. Sie atmete tief durch und nickte dann mit dem Kopf. „Es ist wohl Zeit, etwas zu riskieren?“

„Ist es. Und Meg? Du kannst nur gewinnen.“ Munterte Karen sie lächelnd auf. Es fiel ihr auch nicht sonderlich schwer, da sie sich sicher war, dass sie mit Andy Recht behalten würde. Und selbst wenn nicht. Paul los zu werden war auf jeden Fall ein Gewinn.

„Du deckst mir jetzt aber den Rücken.“ Forderte Melanie mit einem Augenzwinkern bevor sie zur Tür ging und diese öffnete.

„Ich werde Rick Bescheid geben, dass er schon mal den Wagen vorfahren soll.“ Lachend verließen die beiden den Waschraum, um mit einem unliebsamen Kapitel abzuschließen.





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Paul


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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:52

Kapitel 30: Samantha’s Entscheidung



Melanie war inzwischen außer Atem. Nicht nur, weil sie fast zwei Verkehrsunfälle versucht hatte, sondern inzwischen auch von ihrem Spurt, den sie vom Parkplatz des Krankenhauses bis zum Eingang zurück gelegt hatte. Wobei ihr Herz zwischen Anruf und Ankunft mal aussetzte, die meiste Zeit aber bis zum Halse schlug, was ihr die Atmung nicht wirklich erleichterte. Doch das schlimmste war, dass sie noch immer nicht wusste, was überhaupt passiert war. Sie hatte einen Anruf bekommen, dass sie ins Krankenhaus kommen soll wegen einer Samantha Gordon. Entweder war Sam krank oder auch Andy. Was nicht wirklich eine Rolle spielte. Beide bedeuteten ihr viel und sie könnte gar nicht wählen, wen sie verschont haben wollte.

Sie erreichte keuchend die Notaufnahme und suchte nach einer Person, die ihr weiter helfen konnte. Doch die meisten Personen in Krankenhauskleidung rauschten nur an ihr vorbei, so dass sie allmählich sauer wurde. Immerhin könnte sich wenigstens einer zur Verfügung stellen, wenn Angehörige ins Krankenhaus gerufen werden. Tief durchatmend versuchte sie sich halbwegs zu sammeln, damit sie halbwegs klar denken konnte. Jetzt viel ihr auch endlich ein Tresen auf, vor dem noch andere Personen standen, die eindeutig nicht zum Personal gehörten.

Melanie beschleunigte ihren Schritt, um ebenfalls den Tresen zu erreichen, doch schon auf halber Strecke wurden zwei kleine Arme um sie gelegt. Überrascht sah sie zur Seite und ging sofort in die Hocke, um Sam besser in die Arme schließen zu können. „Hey, was ist denn passiert?“ Sie spürte wie Sam zu weinen anfing und drückte sie deswegen noch fester an sich.

„Sind sie Melanie Carter?“ Eine Krankenschwester kam lächelnd auf sie zu und wartete dann gespannt auf die Antwort.

„Ja, bin ich.“ Melanie wollte sich von Sam lösen, doch diese klammerte sich nur noch mehr an ihr fest, weswegen sie ihr sanft über das Haar fuhr. Fragend sah sie zur Krankenschwester hoch, die ihr zunickte.

„Samantha war bei ihrer Nachbarin, die unglücklicherweise auf der Treppe ausgerutscht ist. Sie hat sich den Oberarm gebrochen und muss heute noch operiert werden.“ Erklärte sie mit einem ruhigen Tonfall in ihrer Stimme. „Wir können den Vater nicht erreichen, weil er auf einer Geschäftsreise ist und Samantha hatte dann nach ihnen verlangt.“

„Verstehe.“ Tief durchatmend strich Melanie Sam weiterhin über die Haare. Sie fühlte mit dem kleinen Mädchen mit, weil es kein schöner Anblick sein musste, wenn jemand so schwer stürzte, dass er ins Krankenhaus musste. „Kann ich sie jetzt mitnehmen?“

„Sie müssen der Form halber ausweisen.“ Erwiderte die Krankenschwester mit einem mitfühlenden Lächeln. „Wobei ich keinen Zweifel habe, wenn ich mir Samanthas Reaktion auf sie ansehe.“

Melanie nickte ihr verständnisvoll zu, wandte sich dann aber an Samantha. „Kannst du mich kurz loslassen, damit ich meinen Ausweis aus der Tasche holen kann?“ Schniefend ließ das Mädchen von ihr ab, griff aber sofort nach Melanies Jacke. Seufzend richtete sich Melanie auf und zog ihren Geldbeutel hervor, um den Ausweis heraus zu holen, den sie dann auch sofort der Krankenschwester zeigte. „Wie geht es denn eigentlich der Nachbarin?“

„Es ist nicht so schlimm, aber sie wird ein paar Tage hier bleiben müssen. Morgen früh kann sie bestimmt schon Besuch empfangen.“ Informierte die Schwester, nachdem sie sich den Ausweis genau angesehen hatte. Danach beugte sie sich zu Sam hinunter und strich ihr sanft über die Wange. „Du kannst richtig stolz sein, weil du alles richtig gemacht hast und deiner Nachbarin geht es bald wieder besser.“

Sam nickte ihr schweigend zu während Melanie sie wieder fester an sich drückte. „Dann fahren wir jetzt besser.“ Die Schwester nickte ihr noch einmal zu, dann verschwand sie wieder in der wuselnden Menge der Krankenhausmutarbeiter. Da Melanie die Notaufnahme noch immer nicht ganz geheuer war und sie vor allem Sam nicht länger als nötig dem Gedränge aussetzen wollte, versuchte sie schnell wie möglich das Krankenhaus zu verlassen.

Der Weg nach Hause war recht still, da Sam kaum Antwort gab, sondern nur hier und da nickte oder den Kopf schüttelte, was Melanie ihr nicht wirklich verübelte. Als sie vor der Haustür angekommen waren, beobachtete sie wie das kleine Mädchen mit zittrigen Fingern nach dem Wohnungsschlüssel griff. Beruhigend legte sie eine Hand auf Sams Schulter, die daraufhin neugierig nach oben blickte. Da Melanie ihr ein warmherziges Lächeln entgegen brachte, atmete Sam tief durch und schaffte es dann ohne Mühe die Tür zu öffnen.

Mit einem beklemmenden Gefühl betrat Melanie hinter Sam die Wohnung. Das letzte Mal, dass sie durch die Tür ging, hatte sie mit Andy Schluss gemacht. Seufzend sah sich um. Zu ihrer Erleichterung fand sie keinerlei Hinweise darauf, dass eine weitere und vor allem weibliche Person mit in der Wohnung lebte. Da sie etwas hinter Sam hinterher blieb, kam diese wieder zu Melanie zurück.

„Wo bleibst du denn?“ Fragte Sam nach während sie ihren Kopf leicht zur Seite neigte, was Melanie an Andy erinnerte.

„Ich… nichts.“ Melanie schüttelte lächelnd den Kopf und hing dann ihre Jacke an einen Haken bevor sie dem Mädchen weiter in die Wohnung folgte. „Wo sind eigentlich deine Tante oder dein Onkel?“

„Bei irgendeiner Hochzeit, glaube ich.“ Das Mädchen zuckte gleichgültig mit der Schulter. „Kann ich Eis haben?“ Sam eilte in die Küche und öffnete dort den Kühlschrank. Da sie aber nicht an das obere Eisfach heran kam, ging sie zu einem Stuhl, mit dem sie sich Zugang verschaffen wollte, doch Melanie war bereits da und versperrte ihr den Weg. „Es ist Schokoladeneis.“ Stellte Sam klar, da sie sich schon immer fragte, warum die Erwachsenen nicht um die Bedeutung dieser Sorte wussten.

„Lecker. Aber zuerst essen wir etwas vernünftiges.“ Melanie strich Sam über den Kopf und verkniff sich ein Lächeln als sie deren gerümpfte Nase als Antwort erhielt. Allerdings würde sie hier nicht klein bei geben.

„Aber ich will lieber Eis.“ Beteuerte Sam schmollend. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und schob ihre Unterlippe weit vor.

„Keine Widerrede. Dein Dad wäre nicht sehr glücklich, wenn er wüsste, dass ich mich nicht richtig um dich kümmere.“ Daraufhin drehte sich Melanie zum Kühlschrank und durchsuchte ihn nach Essen, was schnell zu zubereiten war. Als sie eine Schachtel mit Fischstäbchen im Kühlfach fand, atmete sie erleichtert auf.

„Bist du wegen mir weg?“ Flüsterte Sam hinter ihrem Rücken leise, so dass Melanie es fast nicht verstanden hatte. Erstaunt drehte sie sich um und sah in das mit Tränen verschmierte Gesicht des Mädchen. Sofort legte Melanie die Fischstäbchen wieder weg und ging zum Tisch hinüber, wo sie sich auf einen Stuhl setzte. Sie zog Sam zu sich und half ihr dabei auf ihren Schoß zu klettern.

„Sam, du bist nicht der Grund.“ Versicherte Melanie ihr ehrlich während sie die vielen Tränen von der kleinen Wange wischte. Sie drückte das Mädchen fest an sich, die auch sofort ihre Arme um Melanies Hals warf.

„Daddy hat gesagt, dass ihr gestritten habt.“ Sam löste sich wieder und sah dann zu Melanie auf. „Wenn er sich entschuldigt. Kommst du dann wieder zurück?“

Melanie atmete tief durch. Obwohl sie Sam die ganze Zeit über vermisst hatte, war ihr nie bewusst gewesen, dass sie auch unter der Trennung litt. „Ich fürchte, dass es nicht so einfach ist. Zumal er nichts getan hat, weswegen er sich entschuldigen müsste.“

„Und wenn du dich dann entschuldigst?“ Hakte Sam sofort weiter nach. Für sie war der Erwachsenenkram schon immer zu anstrengend gewesen. Sie hoffte, dass sie sich nicht auch einmal so kompliziert verhalten würde. Denn bei ihr und ihrer Freundin Amy war es so, dass sie sich mal stritten, dann entschuldigten und sofort wieder die besten Freunde waren. Ganz einfach eben.

„Es ist nicht ganz so einfach.“ Seufzend strich Melanie dem Mädchen über den Rücken. Sie hätte ihr gerne eine ausführliche Erklärung abgegeben, doch wusste sie selber nicht wie sie es wieder gerade biegen konnte. „Außerdem hat dein Vater eine neue Freundin.“

„Shelly.“ Sam verdrehte genervt die Augen und rutschte dann wieder von Melanies Schoß herunter. „Die ist voll doof.“

Melanie wusste nicht was sie darauf sagen sollte. Es wäre nicht ganz so gut, wenn sie ihr Recht geben würde. Andererseits wollte sie auch nicht andeuten, dass Andy noch länger mit dieser Tentakel-Lady zusammen sein würde. Sie entschied sich schließlich für ein mitfühlendes Lächeln als sie wieder aufstand. „Ich werde dann Fischstäbchen machen und hinterher gibt es das Eis.“

„In Ordnung.“ Murmelte Sam leise. Sie sah betrübt zu Boden und seufzte dann laut auf bevor sie wieder nach oben sah. „Meg? Ich hab…“ Tief ausatmend sah sie wieder zu Boden.

Melanie ging vor Sam in die Hocke und nahm sie dann an den Händen. „Was wolltest du sagen?“

„Ich hab dich immer noch lieb.“ Gestand das kleine Mädchen ihr offen, wobei sie ihren Blick noch immer nach unten gewandt hatte.

„Ich hab dich auch lieb, Sam.“ Melanie strich ihr sanft mit dem Zeigefinger über die Wange, so dass das Mädchen aufsah.

„Und Daddy?“ Fragte Sam flüsternd nach.

„Den auch.“ Melanie nahm Sam erneut in die Arme und seufzte dabei leise. Spätestens jetzt wusste sie zu 100 Prozent, dass sie eine Lösung für das Problem hätte suchen müssen. Einfach weggehen hatte ihr und auch all den anderen nichts gebracht. Allein schon wegen dem Mädchen, das sich fest an sie drückte, war sie gewillt nach der Lösung zu suchen.

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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:52

Melanie wurde in Sams Bett wach nachdem laute Stimmen an ihr Ohr gedrungen waren. Zunächst war sie sich nicht sicher, warum sie in einem viel zu kleinen Bett lag, doch dann erinnerte sie sich daran, dass Sam sie darum gebeten hatte. Schläfrig richtete sie sich auf und sah sich in dem Kinderzimmer um. Doch als sie Andys Stimme wahrnahm, sprang sie aus dem Bett auf, um sich anzuziehen. Denn sie wollte nicht mit herunter gelassener Hose vor ihm stehen. Nachdem sie sich mit ihren Fingern zumindest halbwegs ihre wilden Haare zurecht gerückt hatte, öffnete sie die Tür, um Andy entgegen zu treten. Womit sie nicht gerechnet hatte war, dass dieses blonde Tentakel-Haar-Wunder neben ihm stand. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn nur er da gewesen wäre. Denn so hatte er die Wahl zwischen diesem Model-Klischee und ihr. Melanie. Eine einfachere Wahl gab es nicht.

Als Andy zu ihr aufsah, versuchte sie sich an einem Lächeln. „Hey.“

„Hey.“ Andy schüttelte fassungslos den Kopf. „Sag mal was soll das? Warum bekomme ich keine Nachricht, dass es meiner Tochter gut geht?“ Fuhr er sie mit lauter Stimme an während seine Augen verärgert funkelten.

„Was?“ Irritiert sah Melanie von Sam auf Andy und dann zu Shelly. „Ich fasse es nicht.“ Jetzt war sie es, die fassungslos den Kopf schüttelte. Da hatte sie die ganze Nacht auf seine Tochter aufgepasst während er sich mit seiner Freundin vergnügte und dann machte er ihr Vorwürfe. All ihre Pläne, wie sie es wieder gut machen wollte, verwarf sie augenblicklich. Zumal sie ohnehin mehr daran interessiert war, vor der Blondine nicht noch zu weinen.

„Ein Anruf hätte genügt.“ Machte Andy ungerührt weiter, wurde dann aber von Sam gestoppt, die ihm am Arm zog. Verwundert sah er zu seiner Tochter hinunter, die Tränen in den Augen hatte.

„Hör auf, Daddy.“ Sam drückte sich daraufhin von ihrem Vater ab und lief zu Melanie, die bereitwillig ihre Arme ausbreitete, um sie aufzufangen.

„Ist schon gut.“ Beruhigte Melanie das Mädchen. Sie drückte Sam kurz an sich, löste sich aber schnell wieder. Mit dem Zeigefinger wischte sie eine Träne von der Wange. „Wenn etwas ist, dann kannst du mich jederzeit anrufen. Egal wann und egal was es ist.“ Sie wartete bis Sam zustimmend mit dem Kopf genickt hatte. „Am besten gehst du jetzt in dein Zimmer und räumst ein wenig auf. Ich muss noch was mit deinem Daddy besprechen.“

„Ist gut.“ Sam atmete tief durch und verschwand dann schnell in ihrem Zimmer.

Melanie sah ihr noch einen Moment hinterher. Dann sah sie zu Andy hinüber und schüttelte den Kopf. Wortlos ging sie an ihm vorbei, griff sich ihre Jacke und schulterte anschließend ihre Tasche bevor sie die Wohnung wieder verließ. Sie hatte es aber gerade ein paar Meter geschafft, sich von Andy zu entfernen, als sie am Arm gepackt wurde. Verwundert sah sie auf.

„Entschuldige, Meg.“ Begann Andy ehrlich und stellte sich ihr dann in den Weg. Dieses Mal wollte er sie nicht so schnell weg lassen. „Ich hatte eine Nachricht aus dem Büro gekommen, dass ich mich wegen Sam im Krankenhaus melden soll. Und die wussten nicht, wo sie war.“ Seufzend fuhr er sich durch das Gesicht. „Ich war krank vor Sorge. Aber das rechtfertigt nicht mein Benehmen.“

„Da hast du Recht.“ Bestätigte sie kopfnickend, die Arme fest vor ihrer Brust verschränkt. „Vor allem nicht, wenn du dich mit der da vergnügst, während deine Tochter sich in der Notaufnahme fürchtet.“

„Es war etwas geschäftliches. Shelly hilft nur bei dem einen Projekt. Deswegen war sie auch gar nicht mit mir gefahren.“ Erklärte er sofort, da er keine Missverständnisse aufkommen lassen wollte. Nach seinem Auftreten von eben hatte er ohnehin schon einiges wieder bei ihr verloren. Dabei war er sich noch nicht einmal sicher, warum er überhaupt wollte, dass sie ihn noch mochte. Immerhin hatte sie einen Freund.

„Oh. Dann ist ja gut.“ Murmelte Melanie vor sich hin. Sie wollte nicht die Erleichterung zeigen, die sie augenblicklich verspürte. „Ich meine. Es ist gut, dass du Hilfe hast. Bei dem Projekt.“ Sie wandte ihren Blick ab, da sich ihr Gesicht inzwischen rot färbte.

„Natürlich hast du das gemeint.“ Andy lehnte sich gegen die Wand, ein breites Grinsen auf dem Gesicht. „Und wie geht es diesem Paul?“

„Der ist bei den Dinosauriern.“ Gestand sie ihm offen. Warum leugnen, dass sie mit Paul Schluss gemacht hatte, was ihr nicht sonderlich schwer gefallen war.

„Gut. Und ich meine gut.“ Er wartete gespannt auf ihre Reaktion, die in einer gehobenen Augenbraue und einem amüsierten Grinsen bestand. Erleichtert atmete Andy durch, da ihm dieser Paul tatsächlich schlaflose Nächte bereitet hatte. Zwar wusste er, dass Melanie irgendwann wieder ausgehen würde, doch sie tatsächlich mit jemand anderem zu sehen war schmerzhafter als er gedacht hatte.

„Ja ist es.“ Bestätigte sie ihm kopfnickend. Sie entspannte sich allmählich wieder und genoss es, Andy wieder einmal alleine vor sich zu sehen. Ohne diese Tentakel um ihn herum. Als sie ihm in die Augen sah, spürte sie wie ihre Selbstbeherrschung immer mehr sank. Ebenso wie ihre Augen, die inzwischen auf seinen Lippen ruhten. Räuspernd wandte sie sich von ihm ab bevor sie sich zu etwas hinreißen ließ, was sie später bereuen würde. „Ich sollte dann jetzt mal gehen.“

„Musst du nicht.“ Warf Andy sofort ein und trat einen Schritt auf sie zu. Allerdings kam ihm schnell die Absurdität in den Sinn, dass er nicht seine Freundin und die andere Frau an einen Frühstückstisch bringen sollte. Wobei es ja mehr seine Exfreundin und die andere Frau war. Seufzend rieb er sich mit der Hand durch das Gesicht. „Allerdings haben wir am Montag eine wichtige Verhandlung und du willst dich bestimmt vorbereiten.

„Ja. Ich will mich noch einmal vorbereiten.“ Sie versuchte ihm zum Abschied noch einmal anzulächeln, was ihr aber nicht wirklich gelang. Denn sie wollte sich nicht verabschieden. Mit letzter Willenskraft ging sie an ihm vorbei. „Wir sehen uns dann am Montag. Und viel Glück.“

„Dir auch.“ Andy steckte seine Hände in die Hosentaschen, damit er nicht der Verführung erlag, sie an sich zu reißen, was vermutlich nicht ganz angebracht erschien. Als sie sich jedoch ein paar Meter von ihm entfernt hatte, lief er ihr nach und hielt sie abermals am Arm fest. „Ich wollte mich noch einmal bedanken. Wegen Sam. Es hat mir viel bedeutet, dass du für sie da warst. Also… Danke.“

„Hab ich gerne gemacht.“ Sie griff nach seiner anderen Hand und drückte diese leicht. „Du solltest vielleicht jetzt besser zu ihr gehen.“ Nachdem er ihr zugenickt hatte, ließ sie seine Hand los und wandte sich lächelnd von ihm ab. Ihre Furcht, dass ein erneutes Aufeinandertreffen in einem Desaster enden könnte war zumindest schon mal aus dem Weg geräumt. Allerdings hatte sie noch immer keine Lösung für ihr Problem gefunden, wie sie mit Andy wieder zusammen finden konnte.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:53

Kapitel 31: Angst vor dem Treffen


Melanie sah ungeduldig auf die Uhr. In weniger als 22 Stunden würde sie auf ihn treffen. Allerdings wuchs ihre Angst proportional mit jeder weiteren Minute, die verstrich. Deswegen hatte sie längst ihrer besten Freundin ein Notsignal geschickt und wartete jetzt darauf, dass Karen endlich bei ihr auftauchte. Mit dem nächsten Blick auf die Uhr waren es nur noch 21 Stunden und 59 Minuten, was dazu führte, dass sich ihr Magen krampfend zusammenzog. Tief durchatmend begann sie in ihrer Wohnung auf und ab zu gehen, was aber auch nicht wirklich zu helfen schien. Denn neben den Magenschmerzen wurde ihr jetzt auch noch schlecht. Sie stoppte vor ihrer Couch und ließ sich keuchend darauf nieder. Während eine Hand auf ihrem Bauch lag, ertastete sie mit der anderen nach ihrem Puls am Hals. Eindeutig zu schnell. Und dabei hatte sie noch 21 Stunden und 58 Minuten zu überstehen. Als sie endlich ihre Wohnungsklingel hörte, sprang sie auf, um die Tür zu öffnen.

„Also wehe das ist nicht wichtig.“ Karen schob sich an Melanie vorbei und baute sich dann voller Erwarten vor ihrer Freundin auf, die sie fragend ansah. Mit den Augen rollend, stemmte Karen ihre Faust in die Seite. „Schwiegereltern. Die sind bei mir zu Besuch. Das hatte ich dir doch gesagt.“

„Die können dich doch leiden.“ Konterte Melanie irritiert. Die Schwiegereltern ihrer Freundin konnten sogar sie leiden und dabei war sie noch nicht einmal entfernt mit Karen verwandt.

„Noch.“ Gab Karen sofort zu Bedenken, auch wenn sie sich sicher war, dass Ricks Eltern ihr nicht nachtragend sein würden. Dennoch war sie etwas gereizt, weil sie im schlimmsten Fall das letzte Probeessen vor der Hochzeit verpassen könnte, was ihr alles andere als Recht war. Sie hatte schon zähneknirschend auf Melanies Anwesenheit verzichtet, weil sie sich bewusst war, dass diese am heutigen Tag ohnehin anderes zu tun hatte als sich mit einer Menuabfolge zu beschäftigen. Da sie aber schon in der Wohnung ihrer Freundin war, wollte sie jetzt wissen, warum die panisch hin und her tigerte. „Also schieß los.“

Melanie blieb stehen als sie die Stimme ihrer Freundin hörte und sah dieses dann niedergedrückt an. „Ich habe wegen morgen Angst.“ Gab sie schließlich zu und bahnte sich wieder einen Weg zu ihrer Couch, auf die sie sich seufzend fallen ließ.

„Du bist gut vorbereitet. Am Ende liegt es ohnehin an diesem Miyagi.“ Karen hatte ihre Stirn in Falten gezogen während sie ihre Freundin begutachtete.

„Mihong.“ Korrigierte Melanie sofort, schüttelte dann aber energisch den Kopf. „Und von dem rede ich nicht.“ Sie sah betreten zu Boden, weil sie wusste, dass sie ein heikles Thema angesprochen hatte und machte sich deswegen darauf gefasst, zum wiederholten Male den Kopf gewaschen zu bekommen.

„Andy.“ Bestätigte Karen sofort Melanies Gedanken. Mit einem frustrierten Seufzer setzte sich Karen neben ihre Freundin. Für einen Moment ging sie die möglichen Gründe durch, was zu dieser erneuten Andy-Krise geführt haben könnte. Sie gab es aber schnell auch wieder auf, da sie sich sicher war, nicht dahinter zu kommen. Kopfschüttelnd drehte sie sich zu ihrer Freundin um. „Meg, wo ist denn jetzt schon wieder das Problem?“

„Er ist immer noch mit dieser Shelly zusammen.“ Platzte es Melanie sofort heraus. Sie wartete gespannt auf das entsetzte Aufschreien ihrer Freundin, dass zu ihrer großen Überraschung ausblieb.

„Und?“ Karen hatte abgewartet, ob noch mehr folgte. Doch der fragende Blick von Melanie machte ihr schnell deutlich, dass das alles war. Was wiederum dazu führte, dass sie das Problem nicht erkannte.

„Ich… es ist… Wie soll ich das morgen machen?“ Stammelte Melanie vor sich hin. Inzwischen noch mehr verzweifelt, weil sie nicht die erhoffte Unterstützung erhielt.

„Ganz einfach. Du gehst rein, besorgst dir den Deal und hinterher tröstest du Andy.“ Karen setzte ein breites Grinsen auf. Was sich noch mehr ausweitete als sie sich ihre Freundin näher betrachtete.

„Versuchst du gerade witzig zu sein? Wenn ja. Du bist es nicht.“ Melanie wandte sich empört ab und lehnte sich anschließend auf der Couch zurück.

„In Ordnung. Gehen wir das ganze rational an.“ Räuspernd tippte sich Karen gegen ihre Nasenspitze. Als sie spürte, dass sie wieder die volle Aufmerksamkeit ihrer Freundin hatte, nahm sie tief Luft. „Du gehst rein, besorgst dir den Deal, redest mit Andy und tröstest ihn dann.“ Sie weichte lachend einem Kissen aus und griff dann hinter sich, um ihrerseits eines in Richtung Melanie zu werfen, die sie erbost ansah. „Was denn Meg. Das willst du doch.“

„Ich will was anderes.“ Melanie fing das Kissen von Karen ab und legte es sich anschließend auf den Schoß. Seufzend vergrub sie ihr Gesicht in den Händen.

„Und was wäre das?“ Hakte Karen inzwischen sichtlich amüsiert nach. Neugierig wartete sie darauf, was Melanie ihr als Ausrede präsentieren würde. Zumindest würde diese mit etwas kreativem kommen müssen, denn Karen war sich absolut sicher, was die Gefühle ihrer Freundin betraf.

Melanie schnappte ein paar Mal nach Luft bevor sie sich ihrer Freundin zuwandte. „Ich will… also… Aber nicht so wie du es darstellst.“ Schmollend lehnte sie sich zurück und ließ ihre Freundin neben sich lauthals lachen. Würde es hier nicht um ihr Liebesleben gehen, hätte sie vielleicht sogar mitgelacht.

„Natürlich nicht. Pack ein Kerzen auf den Tisch und mach einen auf romantisch.“ Karen klopfte ihrer Freundin auf die Schulter nachdem sie sich mehrere Tränen von der Wange wischen musste.

„Du bist nicht hilfreich.“ Trotzig rollte Melanie mit den Augen. Sie rieb sich mit ihren Fingerspitzen ihre Schläfen während ihr wie schon den ganzen Tag tausend Gedanken durch den Kopf schossen. Vornehmlich Horrorszenarien, die Andy mit der Blondine zeigten, in inniger Umarmung nachdem sie den Deal an Land gezogen hatten.

Karen beruhigte sich schnell wieder nachdem sie sich Melanie betrachtet hatte. „Tut mir Leid.“ Sie legte eine Hand auf Melanies Arm, die ihr jetzt dankbar zunickte. Schweigend lehnte sich Karen zurück. Sie wusste nicht wie sie ihrer Freundin behilflich sein konnte, was sie anfing zu frustrieren.

Nach einer Weile drehte sich Melanie wieder zu Karen um. „Du heiratest nächste Woche.“ Seufzend fiel ihr Blick auf den Verlobungsring ihrer Freundin.

„Sofern meine Schwiegereltern es Rick nicht gerade ausreden, nachdem ich einfach so aufgesprungen bin.“ Schmunzelnd dachte Karen an ihren abruptem Aufbruch, bei dem sie ihren Schwiegervater fast umgeworfen hatte.

„Tut mir Leid.“ Melanie ließ ihre Schultern hängen. Zwar wusste sie, dass ihre Freundin nur Spaß machte. Andererseits wollte sie nicht wirklich noch dafür verantwortlich sein, dass sie mit Ricks Eltern noch in Streit geriet. Allerdings weckte die Tatsache, dass Karen bald offiziell Schwiegereltern haben würde bei ihr auch die Wehmut, dass sie mehr als weit davon entfernt war. Traurig sah sie zu Karen auf. „Ich will nicht alleine zur Hochzeit kommen.“

„Ich dachte, du kommst mit Andy.“ Mit einem schelmischen Grinsen stieß Karen gegen Melanies Schulter. Sie räusperte sich dann laut, allerdings nur um ihr Lachen zu unterdrücken, da ihre Freundin sie ansah als ob sie ihr Lieblingsspielzeug verloren hätte. „Womit er hiermit offiziell eingeladen ist.“

„Und wenn er nicht kommen will, weil er eine Freundin hat?“ Entgegnete Melanie sofort und sprang von der Couch auf. Allein bei dem Gedanken an diese Blondine mit Tentakeln wurde ihr ganz anders. So langsam hegte sie die Vermutung, dass sie Andy hypnotisiert hatte, womit zu erklären wäre, warum er überhaupt mit ihr zusammen war.

Karen legte nachdenklich ihre Stirn in Falten. „Woher weißt du überhaupt, dass er noch mit ihr zusammen ist. Hast du ihm heimlich aufgelauert?“

„Nein. Ich habe auf Sam aufgepasst.“ Erwiderte Melanie seufzend während sie sich wieder auf die Couch setzte.

„Du warst ihr Babysitter während er sich mit seiner Freundin vergnügt hat?“ Hakte Karen jetzt sichtlich überrascht nach. Entweder Andy war doch ein Schwein oder ihr fehlten eindeutig mehrere Details. Sie hoffte um Andys Willen auf letzteres, denn sollte er sich ihrer Freundin gegenüber schäbig verhalten, dann würde sie nicht davor zurückschrecken, Rick noch im Nachhinein auf ihn zu hetzen.

„Natürlich nicht. Er war geschäftlich weg und Sams Nachbarin hatte einen Unfall. Ich musste Sam vom Krankenhaus abholen und habe dann auf sie aufgepasst bis er am nächsten Morgen zurück gekommen ist.“ Erklärte Melanie ruhig, obwohl es in ihrem Inneren ganz anders aussah.

„Stopp.“ Karen stand von der Couch auf begann durch das Wohnzimmer zu gehen. Sie ging im Kopf die neuen Informationen immer wieder durch, doch noch immer verstand sie nur die Hälfte, weswegen sie sich vor ihrer Freundin aufbaute. „War diese Modepuppe mit ihm mit?“

„Nein, er war alleine weg.“ Seufzend lehnte sich Melanie zurück und schloss für einen Moment die Augen. Erst als sie den fragenden Blick Karens auf sich spürte, sah sie wieder auf.

„Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Woher wusstest du eigentlich, dass Sam im Krankenhaus war?“ Karen hatte ihre Stirn noch tiefer in Falten gezogen während ihr Kopf zu rauchen begann. Irgendetwas ergab für sie keinen Sinn, doch sie konnte nicht sagen was es war.

„Sam. Sie hat mich angerufen. Oder besser das Krankenhaus, aber Sam hat ihnen die Telefonnummer gegeben.“ Antworte Melanie ohne zu zögern. Mit leichter Verwunderung registrierte sie wie sich Karens Gesichtsausdruck veränderte und diese sie jetzt verärgert ansah.

„Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch. Aber du hast einen Knall. Zuerst jammerst du rum, dass er mit dir Schluss machen könnte, sollte Sam sich nicht an dich gewöhnen und jetzt jammerst du schon wieder?“ Frustriert und auch genervt warf Karen die Hände in die Luft. Ihre Stimme hatte sich fast überschlagen, was dazu führte, dass sie nach Luft rang.

„Weil er eine Freundin hat.“ Konterte Melanie sofort. Noch immer starrte sie verwundert ihre Freundin an, die sie nur sehr selten so wütend gesehen hatte und bislang war sie auch nie der Grund gewesen.

„Die Sam nicht leiden kann.“ Gab Karen zu Bedenken, nach sie wieder zu Luft gekommen war.

„Und?“ Melanie zuckte mit der Schulter während sie Karen neugierig ansah und darauf wartete, dass diese ihr erklärte, was sie so aufgeregt hatte.

„Und?“ Leicht verzweifelt schüttelte Karen den Kopf. „Warum machst du es dir so kompliziert?“

„Ich habe Angst, dass er nicht mehr das für mich empfindet, was ich noch immer für ihn empfinde.“ Erklärte ihr Melanie mit hängenden Schultern. Seufzend fuhr sie sich mit der Hand durch das Gesicht.

„Dann ist ja alles in Ordnung.“ Aus Karens Stimme konnte man den Hauch von Sarkasmus spüren. Dabei wollte sie Melanie gar nicht verhöhnen, sondern sie vielmehr aus der Reserve locken.

„Gar nichts ist in Ordnung.“ Melanie schüttelte verzweifelt den Kopf und sah mit Erstaunen wie Karen aufsprang. „Wo gehst du hin?“

„Meine Schwiegereltern sind zu Besuch.“ Erwiderte Karen trocken als während sie ihre Jacke überzog und nach ihrer Handtasche griff. Jetzt war ihr klar geworden, was sie eben so verwirrt hatte. Es war ihre blinde und begriffsstutzige Freundin gewesen. Bevor sie sich aber bei ihrer Trauzeugin unbeliebt machte, wollte sie lieber so schnell wie möglich aus der Wohnung gehen.

„Karen.“ Melanie hielt ihre Freundin am Arm fest und wirbelte sie zu sich herum.

Seufzend schüttelte Karen den Kopf. Sie wusste nicht wie sie ihrer Freundin klar machen sollte, dass sie nichts zu fürchten hatte außer sich selbst. Nachdem sie ein paar Mal tief durchgeatmet hatte, legte sie ihre Hände auf deren Schulter und sah sie eindringlich an. „Meg, du siehst Andy morgen. Sag ihm was du empfindest. Kauf aber vorher Kerzen.“

„Du verstehst mich nicht.“ Melanie stieß die Hände von ihren Schultern und wandte sich frustriert ab.

„Doch. Du hast Angst zurück gewiesen zu werden.“ Karen trat um ihre Freundin herum, so dass sie ihr dabei in die Augen sehen konnte. Natürlich hatte sie Verständnis, dass Melanie sich davor fürchtete. Aber auf der anderen Seite konnte sie sich nicht vorstellen, dass die Angst ihrer Freundin begründet war. „Ich habe es schon mal gesagt. Ich glaube nicht an Unfälle und er hat dich mehr als einmal umwerfend gefunden.“

„Das war früher.“ Entgegnete Melanie traurig. Sie wollte sich nichts vormachen. Immerhin hatte sie die Beziehung beendet, weswegen sie ihm keinen Vorwurf machen konnte, wenn er ihr nicht mehr vertraute.

„Wenn du hinterher wieder zu Atem gekommen bist, dann kannst du ihn fragen, ob Sam vielleicht Lust hat, Blumenmädchen zu sein.“ Karen konnte sich ihr Lächeln nicht verkneifen als sie in Melanies Gesicht sah.

„Karen, ich meine es ernst.“ Melanie zog an den Armen ihrer Freundin während ihre Verzweiflung immer weiter anstieg.

„Melanie, bereite dich auf morgen vor. Und ich meine den Deal, denn bei Andy wirst du dich nicht anstrengen müssen.“ Noch immer lächelnd ging Karen zur Wohnungstür, drehte sich dann aber wieder zu Melanie um. „Meg, ich meine es auch ernst. Wenn du nichts riskierst, dann wird sich morgen nichts ändern.“

Melanie nickte ihrer Freundin zu, die daraufhin aus der Wohnung ging und die Tür hinter sich zuzog. Tief durchatmend lehnte sie sich gegen die Wand und schloss die Augen. Vermutlich hatte Karen Recht. Und selbst wenn nicht. Selbst wenn er sie abweisen würde, wäre es immer noch besser als in dieser Ungewissheit zu leben.
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:53

Kapitel 32: Der Tag der Wahrheit – Geld oder Liebe


Melanie hatte die ganze Nacht wach gelegen. Und es war eindeutig nicht die Arbeit die sie am Schlaf gehindert hatte. Vielmehr war es ihre Angst und zugleich auch Vorfreude, ihn wieder zu sehen. Um es zu präzisieren, hatte sie Angst davor ihm zu sagen, was sie empfand und der damit verbundenen Hoffnung, dass er ihre Gefühle noch immer erwiderte. Jetzt spielte es aber ohnehin keine Rolle mehr, da sie an einem langen Konferenztisch saß und sich ihrem größten Vertragsabschluß gegenübersah. Seufzend sah sie auf die Uhr. Eigentlich hätte die Verhandlung längst anfangen sollen, doch von Andy oder einem anderen Vertreter seiner Firma war noch immer nichts zu sehen.

„Wenn ihr Konkurrent sich noch mehr Zeit lässt, dann werden sie den Auftrag bekommen.“ Riss die dunkle Stimme eines asiatisch aussehenden Mannes Melanie aus ihren Gedanken. Er hatte seine dunklen Augen auf sie gerichtet während er auf seine Armbanduhr deutete.

„Ich… Wir sollten warten.“ Entgegnete Melanie verlegen. Sie spürte wie die Anwälte ihrer Firma sie mit einem skeptischen Blick bedachten, was sie aber nicht weiter störte. Ihr ging es darum, dass man Andy nicht die Chance auf seine Beförderung nahm.

„Eigentlich sollten sie froh sein.“ Der Asiat hob erstaunt seine Augenbraue.

„Ich möchte nichts geschenkt bekommen.“ Erklärte sie mit einem Anflug eines Lächelns, mit dem sie hoffte überzeugend zu wirken. Doch die skeptischen Blicke neben ihr wurden nicht von ihr genommen, weswegen sie nervös mit ihrer Mappe zu spielen begann.

„Sie sind pünktlich erschienen. Im Gegensatz zu Mr. Gordon.“ Gab er jetzt zu Bedenken, sein Blick starr auf Melanie gerichtet. Er machte den Eindruck, als ob er sich nicht mehr sicher war, die richtige Gesprächspartnerin vor sich zu haben.

„Er wird bestimmt gleich kommen.“ Versicherte Melanie mit einem Kopfnicken und hoffte, Recht zu behalten. Inzwischen auch schon, weil die Anwälte ihrer Firma zu tuscheln begannen, was in der Regel kein gutes Zeichen war. Als die Tür geöffnet wurde, sah sie zunächst erleichtert nach oben. Doch ihr Blick trübte sich schnell wieder.

„Entschuldigen sie die Verspätung, aber wir mussten die Unterlagen noch abholen.“ Ein Mann, den Melanie nicht kannte, ging auf den Asiat zu und reichte ihm zur Begrüßung die Hand. „Mein Name ist Dean Smith und ich bin ein Mitarbeiter von Mr. Gordon.“

„Wo ist Mr. Gordon?“ Nur widerwillig gab der Asiat ihm die Hand und beobachtete wie sich eine kleine Delegation am Tisch nieder ließ.

„Er lässt sich entschuldigen, aber er kann wegen eines familiären Notfalls nicht anwesend sein. Ich habe ihm während des gesamten Prozesses geholfen und bin mit jedem einzelnen Punkt vertraut.“

„Ein familiärer Notfall?“ Fragte Melanie erschrocken nach und sah von dem Mann, der sich als Dean Smith vorgestellt hat zu Shelly hinüber, die nur ungerührt mit den Schultern zuckte.

„Ich verhandle nur mit Mr. Gordon.“ Kopfschüttelnd sah der Asiat zu seinen Anwälten, die ihm schweigend zunickten und dann eine von zwei Akten reichten.

„Mr. Mihong, ich versichere ihnen, dass ich mich mit allem ebenso gut auskenne.“ Warf Dean sofort ein, wobei er aber erneut mit dem Kopfschütteln seines Verhandlungspartners konfrontiert war.

„Nein. Ich verhandle nur mit Mr. Gordon.“ Der Asiat wandte sich von Dean ab und sah dann zu Melanie hinüber. „Sie dürfen sich freuen. Sie haben den Auftrag. Können wir dann die Einzelheiten durchgehen?“ Er öffnete die Akte und wartete dann auf Melanies Reaktion.

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Zuletzt von IwantPD am Mi 15 Apr 2009, 00:22 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:54

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Andy strich Sam sanft über die Wange, da er sie nicht wecken wollte. Mit großer Erleichterung stellte er fest, dass ihr Gesicht langsam wieder eine rosige Farbe annahm und sie nicht mehr so leichenblass wie noch am Morgen aussah. Seufzend setzte er sich auf dem Stuhl zurück, ohne dabei die kleine Hand seiner Tochter los zu lassen. Er beobachtete wie eine Infusion langsam vor sich hin tropfte und dabei fiel sein Blick auf eine Uhr. Die Konferenz war vermutlich schon vorbei. Wobei das für ihn nur noch eine geringfügige Bedeutung hatte.

Als die Tür geöffnet wurde, sah er auf. Eine Krankenschwester kam lächelnd in das Zimmer und überprüfte die Werte von Sam. Zufrieden nickte sie Andy zu, der alles mit genaue beobachtet hatte.

„Draußen wartet eine junge Frau. Sie würde gerne nach ihrer Tochter sehen.“ Durchbrach die Schwester die Stille im Zimmer. Nachdem Andy ihr zunickte wandte sie sich von ihm ab und öffnete die Tür wieder. Gespannt wartete er, wer nach seiner Tochter sehen wollte.

„Hey.” Melanie betrat vorsichtig das Zimmer, da sie sich nicht sicher war, ob Andy sie wirklich bei Sam haben wollte. Da er aber keinen Ton von sich gab, ging sie weiter auf das Bett zu und setzte sich auf den Rand. Ohne auf Andy zu achten, nahm sie die andere Hand des kleinen Mädchens in ihre und strich sanft mit dem Daumen über den Handrücken. „Wie geht es ihr?“

„Besser. Sie muss noch zur Beobachtung hier bleiben.“ Erklärte Andy erleichtert, was sich auch in dem entspannten Lächeln zeigte.

„Was ist eigentlich passiert? Deine Assistentin wollte nicht so wirklich mit der Sprache herausrücken.“ Sie sah von Sam zu Andy hoch. Auch ihre Gesichtszüge wirkten entspannter, jetzt wo sie wusste, dass es Sam besser geht.

„Eine Mitschülerin hat Geburtstag gefeiert und deswegen einen Kuchen mit in die Schule gebracht. In dem waren Nüsse. Sam hatte es zu spät gemerkt.“ Die Erinnerungen an den Morgen schossen Andy sofort wieder in den Kopf, was dazu führte, dass er sich traurig von ihr abwandte. Er strich seiner Tochter über die Wange, fast als ob er sich so daran erinnern wollte, dass alles überstanden war und es ihr bald wieder besser gehen würde.

„Ihre Nussallergie.“ Murmelte Melanie vor sich hin, was aber von Andy gehört wurde und er sie beeindruckt ansah.

„Du kannst dich erinnern?“ Fragte er sofort mit einem Lächeln nach.

„Natürlich erinnere ich mich.“ Entgegnete Melanie betroffen, da sie solche eine wichtige Sache natürlich nicht vergessen würde. Immerhin konnte eine Allergie lebensbedrohlich sein und so wie es aussah, hatte Sam auch keine kleine allergische Reaktion gezeigt.

„Mmh.“ Er nickte ihr noch lächelnd zu, wandte sich dann aber wieder seiner schlafenden Tochter zu. Vermutlich hätte er sich die ganzen schlaflosen Nächte in den vergangenen Wochen erspart, wenn er mehr auf Sams Bauchgefühl gehört hätte. Und alles nur wegen des Jobs. Er zog seine Stirn nachdenklich in Falten und sah dann wieder zu Melanie auf. „Da sich noch keiner bei mir gemeldet hat. Darf ich dir gratulieren?“

„Wozu?“ Sie sah verwundert zu ihm auf.

„Für den Vertragsabschluss.“ Erklärte er seine Beweggründe, wenngleich er etwas erstarrte nachdem sich ihre Gesichtsfarbe merklich veränderte.

„Oh.“ Melanie biss sich verlegen auf die Unterlippe und wandte ihren Blick von ihm wieder ab. „Nein. Ich darf dir gratulieren.“ Murmelte sie leise, so dass er es kaum verstehen konnte. Sie strich Sam mit dem Daumen über den Handrücken, um sich selber zu beruhigen. Es war nicht ihre Niederlage, die sie beschämte, sondern vielmehr die Tatsache was sie zur Einsicht gebracht hatte, eine große Dummheit begangen zu haben.

Andy schüttelte erstaunt den Kopf. „Moment. Smith ist ein fähiger Mann, aber gegen dich hat er keine Chance.“ Zwar vertraute er seinen Mitarbeitern, dennoch hatte er am Morgen ein ungutes Gefühl gehabt, nur seine Vertreter zu schicken. Denn er hatte gleich zwei Bedenken. Erstens war Mihong ein eigensinniger Geschäftsmann und dann war da noch Melanie, die er längst besser einstufte als sich selbst. Was vielleicht auch an seinen Gefühlen für sie lag, aber nichts desto trotz war sie eine harte Verhandlungspartnerin.

„Hatte er ja auch nicht.“ Bestätigte sie seine Gedankengänge mit einem leichten Schulterzucken. Noch immer konnte sie ihn nicht ansehen und konzentrierte sich vielmehr auf die Gesichtszüge seiner Tochter.

„Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.“ Gab nach einer Weile des Schweigens ehrlich zu. Entweder er war ihr tatsächlich hoffnungslos unterlegen oder ihm fehlten derzeit einige wichtige Steine, um das Puzzle fertig stellen zu können.

Erneut biss sich Melanie auf die Unterlippe, doch sein fragender Blick brachte sie dazu, ihn wieder anzusehen. Tief durchatmend versuchte sie die richtigen Worte zu finden, um das zu erklären, was vorgefallen war. „Ich habe… Ähm…“ Sie brach seufzend ab und zuckte dann mit der Schulter während sie ihren Blick absenkte und auf die Bettdecke starrte.

Andy sah sie für ein paar Sekunden schweigend an. Dann stand er von seinem Stuhl auf und ging um das Bett herum, um sich neben sie zu stellen. „Meg, was ist passiert?“

„Er hat mir den Auftrag geben wollen, weil dir Sam wichtiger war.“ Antwortete sie kaum hörbar, wobei sie noch immer seinen Blick mied.

„Erneut. Ich verstehe rein gar nichts.“ Seufzend schüttelte er den Kopf. Für ihn ergaben die Informationen kombiniert mit ihrem Verhalten keinen Sinn. Er griff nach ihrer Hand während er sie weiterhin mit einem fragenden Blick bedachte, so dass sie endlich zu ihm hoch sah.

„Ich habe Mihong gesagt, dass meine Firma eine solche Denkweise nicht vertritt und deswegen habe ich zurückgezogen.“ Berichtete sie mit einem leichten Ziehen in ihrer Magengrube. Nur ungern erinnerte sie sich an den Morgen zurück als sie einfach vom Verhandlungstisch aufgesprungen war und diesem Mihong die Meinung gesagt hatte. Mit dem Hinweis, dass wenn er überhaupt einen Abschluss suche, sich besser an Andys Firma halten sollte. Ihrem Ausbruch folgte dann schnell der ihres Chefs, von dem ihr noch immer die Ohren klingelten. Doch sie stand zu ihrer Entscheidung und er zu seiner.

„Mmh.“ Er ließ sich die neuen Informationen durch den Kopf gehen und kam dann nur zu einem möglichen Schluss gekommen. „Deiner Firma ist es doch egal, wie Mihong denkt.“

„Ist es.“ Kopfnickend stimmte sie ihm zu während sie ihre Schultern hängen ließ und betrübt zu Boden sah.

„Meg?“ Er hob mit seinem Zeigefinger ihr Kinn an, so dass sie ihn wieder ansehen musste.

„Du hast Recht. Meiner Firma ist es egal und mein Boss hat mir das auch ausdrücklich mitgeteilt.“ Gab sie mit einem leisen Seufzen zu. Allerdings fand sie schnell Trost als sie in seine Augen blickte und es spielte keine Rolle mehr, was am Morgen passiert war. Deswegen nahm sie noch einmal Luft, um Andy auch die letzte Information zukommen zu lassen. „Zusammen mit meiner Kündigung.“

Er atmete tief durch und zog sie vom Bettrand zu sich. „Warum hast du das gemacht?“

„Weil er deinem Mitarbeiter noch nicht einmal die Chance geben wollte und du hattest so lange daran gearbeitet wegen der möglichen Beförderung. Es war nicht fair.“ Erklärte sie ihm ihre Beweggründe. Dabei ließ sie aber aus, dass sie so auch gehofft hatte, schneller ins Krankenhaus kommen zu können, was letztendlich nur durch ihre Unterredung mit ihrem Chef vereitelt wurde.

„Du hast aber auch lange und hart gearbeitet.“ Konterte Andy sofort. Er sah sie dabei mitfühlend an, weil er wusste wie wichtig die Arbeit für sie war. Immerhin war es der Grund gewesen, warum sie die Beziehung mit ihm beendet hatte.

„Sam ist wichtiger.“ Erwiderte Melanie zu seiner Überraschung. Seufzend lehnte sie sich gegen ihn während ihr Blick auf Sam fiel, die noch immer friedlich schlief. Für Melanie fühlte sich in diesem Augenblick alles richtig an und die letzten Zweifel an ihrer Entscheidung vom Vormittag waren verflogen.

Andy legte seine Arme um sie während auch sein Blick auf seine Tochter fiel. Nach einer Weile drückte er Melanie von sich und sah ihr dann tief in die Augen. „Dir ist die Arbeit damals nicht wichtiger gewesen.“

„Nein.“ Bedrückt senkte sie ihren Blick ab.

Er atmete tief durch und nickte dann mit dem Kopf. Erneut legte er seinen Zeigefinger unter ihr Kinn, um ihren Kopf anzuheben. „Es tut mir Leid.“

„Was?“ Sie sah ihn irritiert an, da es aus ihrer Sicht nichts gab wofür er sich entschuldigen müsste.

„Sie hat gesagt, dass ich mich entschuldigen soll.“ Er deutete lächelnd auf seine Tochter bevor er sich wieder zu ihr wandte und dabei leicht den Kopf zur Seite neigte. „Und es tut mir Leid. Ich hätte nicht so einfach aufgeben sollen. Aber du warst ziemlich überzeugend.“

„Überzeugend zu sein gehört zu meiner Jobbeschreibung.“ Sie nickte ihm lächelnd zu, verdrehte dann aber seufzend die Augen. „Oder hat zu meinem Job gehört, den ich nicht mehr habe.“

„Da ich hoffentlich meine Beförderung bekomme.“ Er straffte seufzend seine Schultern. „Ich brauche eine fähige Assistentin.“ Ihr zuzwinkernd drückte er sie fester an sich, damit keine Zweifel aufkommen sollten, wen er im Sinn hatte.

„Du hast doch eine.“ Entgegnete sie schmollend, auch wenn sie ihm nicht wirklich zutraute, dass er noch immer mit dieser Shelby oder Shelly zusammen war. Zumal diese ihr am Morgen einen eher verächtlichen Blick zugeworfen hatte, vermutlich weil sie ihre Tentakel-Arme nicht mehr um Andy wickeln durfte.

„Hatte.“ Bestätigte er ihr auch sofort mit einem ernsten Blick. „Und ich sagte, dass ich eine fähige brauche und keine, die sich nur hoch schlafen will.“

„Das hatte ich noch nie nötig.“ Sie biss sich auf die Unterlippe nachdem er seine Augen an ihrem Körper entlang gleiten ließ und sie anschließend anlächelte. Zwar wäre sie ihm am liebsten um den Hals gefallen, doch die Tatsache, dass sie sich noch immer im Krankenzimmer von Sam befanden, hielt sie davon ab.

„Dann erfüllst du alle Kriterien.“ Er zwinkerte ihr lächelnd zu und beugte sich dann zu ihr nach unten. „Ich erwarte deine Bewerbung.“

„Andy.“ Sie wollte ihren Protest noch mehr untermauern, aber er ließ sich nicht davon abhalten, seine Lippen auf ihre zu pressen. Danach war ihr Widerstand schnell gebrochen und sie vertiefte den Kuss. Vielleicht hätte sie ihm mehr Gegenwehr leisten können, wenn es nicht schon so lange her gewesen war, dass sie sich so wohl gefühlt hatte. Nur widerwillig löste sie sich wieder von ihm als sie wieder zu Luft kommen musste. Aber dankbar dafür, dass er sie weiterhin fest in seinen Armen hielt.

„Dieses Mal werde ich nicht so einfach aufgeben.“ Gab er ihr mit einem Kopfnicken zu verstehen während er ihr tief in die Augen sah.

„Du willst also wirklich, dass ich für dich arbeite?“ Fragte sie mit unsicherer Stimme nach, wobei sie auch noch immer von dem Kuss leicht benebelt war und sie sich derzeit gar nichts sicher war.

„Ich will dich. Ich will mit dir zusammen sein. Und wenn das heißt, dass wir zusammen arbeiten müssen. Dann ja, ich meine es mit dem Angebot ernst.“ Versicherte er ihr bevor er sich erneut zu ihr beugte, um ihre Lippen sanft mit seinen zu umschließen. Er drückte sie fest an sich, um ihr zu beweisen, dass er nicht gewillt war, sie jemals wieder gehen zu lassen. Als er sich wieder von ihr löste, lächelte er sie an und wartete mit pochenden Herzen auf ihre Antwort.

„Ich bin ehrgeizig und werde dir deine Stelle streitig machen.“ Gab sie ihm gehobener Augenbraue zu Bedenken.

„Egal. Hauptsache wir sind zusammen.“ Er ließ seine Lippen nur sachte über ihre streifen bevor er ihre Nasenspitze küsste und ihr anschließend in die Augen sah. Nach den vergangenen Wochen würde er keine weiteren Ausflüchte ihrerseits zulassen und er war gewillt, um sie zu kämpfen, was in seinem Blick auch deutlich zu sehen war.

„Du meinst es wirklich ernst?“ Sie beobachtete mit einer gewissen Genugtuung sein Kopfnicken und legte dann ihre Arme um seinen Nacken. „Du bekommst meine Bewerbung.“

„Jetzt muss ich fast dankbar sein, dass Sam ausgerechnet heute etwas passiert ist.“ Er sah kurz zu seiner schlafenden Tochter bevor er sich wieder Melanie zuwandte.

„Ich glaube nicht an Unfälle.“ Murmelte diese leise während sie sich von ihm zu seinem Stuhl mitziehen ließ. Zufrieden lehnte sie sich gegen ihn, nachdem sie sich auf seinen Schoß gesessen hatte, um mit ihm zusammen über Sam zu wachen.



The End
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BeitragThema: Re: Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog)   Don’t believe in accidents (complete - mit Epilog) - Seite 2 Icon_minitimeMo 29 Dez 2008, 23:54

Epilog


Melanie seufzte leise während sie ihren Blick durch den geschmückten Saal gleiten ließ. Zwar hörte sie das laute Lachen, sowie das Reden der anderen Gäste, doch sie schenkte dem ganzen nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit. Da war es für sie schon mehr interessant, dass Sam sich mit strahlenden Agen mit ihrer Cousine unterhielt. Vermutlich ging es mal wieder um ihr Kleid, was in den letzten Tagen ihr Hauptgesprächsthema war. Sehr zum Leidwesen von Andy, da Sam darauf bestand, dass sie an ihrer Hochzeit ein ebenso tolles Kleid tragen wollte. Nur war ihr Vater nicht so begeistert darüber, seine Tochter irgendwann einmal mit einem anderen Mann teilen zu müssen.

Lächelnd biss sich Melanie auf die Unterlippe und lehnte sich an Andy an, der sofort seinen Arm um sie legte, sich aber weiter angestrengt mit David unterhielt. Noch immer konnte sie es nicht fassen wie sich ihr Leben nach der geplatzten Verhandlung verändert hatte. Abgesehen davon, dass er noch immer ihr härtester Konkurrent war. In der Firma, in der Küche, im Bett. Und sie wollte es auch gar nicht anders haben.

Ihr Blick fiel auf die Tanzfläche auf der sie Karen und Rick unter all den anderen Paaren ausfindig machen konnte. Sie sah den beiden zu bis der Song zu Ende war und die beiden lachend auf sie zukamen. Mit einem Lächeln beobachtete Melanie wie die Hand ihrer Freundin auf ihrem deutlich gewölbten Bauch lag.

„Weißt du was das beste an der eigenen Hochzeit ist?“ Fragte Karen ihre beste Freundin als sie sich neben sie hinsetzte. „Man kommt definitiv nicht alleine.“

„Stimmt.“ Seufzend schloss Melanie für einen Moment die Augen bis sie einen sanften Stoß gegen ihre Schulter verspürte. Als sie wieder aufsah, blickte sie direkt in die blauen Augen von Andy.

„Alles in Ordnung?“ Er strich ihr sanft mit dem Daumen über die Wange während er sie besorgt ansah.

„Mir geht es gut. Vielleicht etwas müde, aber das wird schon wieder.“ Sie legte ihre Fingerspitzen gegen sein Kinn und beugte sich dann zu ihm. Als sich ihre Lippen trafen, spürte sie, dass noch immer ein wohliger Schauer über ihren Rücken lief, kaum dass er sie berührte. Sie fuhr mit ihren Fingern durch seine Haare und vertiefte den Kuss immer mehr. Erst ein lautes Räuspern von David brachte sie dazu, sich von ihm zu lösen. Und schon im nächsten Moment spürte sie das leichte ziehen an ihrem Kleid. Sie drehte sich zur Seite und sah zu ihrer Überraschung in Sams Augen.

„Mom?“ Erneut zog Sam an Melanies Kleid, deren Herz deswegen einen kleinen Freudensprung machte. „Du und Daddy fahrt doch in Urlaub. Ich will nicht, dass ihr mir einen kleinen Bruder mitbringt.“ Dabei sah sie schmollend zu Melanie auf.

„Wie kommst du darauf?“ Fragte Melanie amüsiert nach, auch wenn sie bereits eine Vermutung hatte wie Samantha auf die Idee gekommen war. Doch noch mehr amüsierte es sie, dass Andy neben ihr unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte. Ohne ihren Blick von ihrer Stieftochter zu wenden, legte sie zu seiner Beruhigung ihre Hand auf seinen Oberschenkel.

„Die Eltern von Amy sind weggefahren und jetzt hat sie einen Bruder.“ Sam verdrehte dabei ihre Augen und schüttelte anschließend seufzend den Kopf. „Und Amy hat gesagt, dass kleine Brüder doof sind. Ich will deswegen keinen Bruder.“ Zur Untermauerung nickte sie mit dem Kopf und verschränkte anschließend ihre Arme vor der Brust. Es war ihr ernst. Erst letztens war sie bei ihrer besten Freundin zu Besuch gewesen und alles was der kleine Bruder von Amy konnte war weinen. Nebenbei hat er auch noch unangenehm gerochen, weswegen er dann wieder geweint hatte. Nein, sie wollte keinen kleinen Bruder und sie wollte dies gleich klar machen.

„Ich bin mir sicher, dass nicht alle kleine Brüder doof sind, Sam.“ Melanie lächelte Sam mitfühlend an, da sie sich vorstellen konnte, dass zu viele Veränderungen verwirrend sein konnten. Und bei ihrer besten Freundin hatte sich so einiges geändert. Selbst bei ihnen hatte sich vieles geändert, nachdem sie in eine größere Wohnung umgezogen waren.

„Doch sind sie.“ Warf Andy ein und schielte dabei mit einem süffisanten Grinsen in Davids Richtung, der empört aufschnaubte. Lediglich der harte Schlag gegen seine Brust hielt ihn davor ab, nicht auch noch laut los zu lachen.

„Nicht hilfreich.“ Melanie sah ihren frisch getrauten Mann verärgert an, da er ihr mit seinem nicht allzu geistreichen Beitrag ihre Bemühungen zunichte machte.

„Aber ältere Geschwister sind auch doof.“ David fing laut an zu lachen und deutete schadenfroh auf Andy, der sich noch immer von dem Hieb erholen musste. Erst als er Melanies verärgerten Blick auf sich spürte, räusperte er sich lautstark und wandte sich von ihr ab.

Melanie schüttelte fassungslos den Kopf. Da sie sich aber bewusst war, in was für eine Familie sie einheiraten würde, hatte sie keinen Grund sich darüber zu beschweren. Zumal sie mit Sophie eine mitfühlende Schwägerin gefunden hatte. Zumindest konnte sie aus ihren Augenwinkeln heraus sehen, wie deren Hand an Davids Hinterkopf landete. Seufzend wandte sie sich wieder Sam zu, die sie noch immer fragend ansah. „Auch wenn dein Vater und dein Onkel keine guten Beispiele darstellen. Geschwister sind was tolles.“

„Amys Bruder ist nur nervig.“ Erwiderte Sam mit einem Schmollmund. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass an einem kleinen Bruder etwas toll sein soll. Immerhin würde er doch auch ein Junge sein und die waren definitiv doof. Eine Ausnahme war da vielleicht ihr Dad, aber selbst der konnte doof sein, vor allem wenn er ihr mal wieder das Eis verweigerte.

„Er ist jetzt noch klein und braucht viel Aufmerksamkeit. Das legt sich wieder.“ Versuchte Melanie das Gemüt ihrer Stieftochter zu schlichten. Doch diese schüttelte nur den Kopf.

„Ich will trotzdem keinen kleinen Bruder.“ Sam nickte erneut mit dem Kopf, um ihre Einstellung zu verdeutlichen. „Ihr dürft deswegen nicht in Urlaub fahren.“

„Sam, das hat nichts mit dem Urlaub zu tun.“ Brachte sich Andy in das Gespräch mit ein und lächelte dabei seine Tochter an, die daraufhin ihre Stirn in Falten zog.

„Das haben Amys Eltern auch zu Amy gesagt. Wie sind sie denn sonst zu Amys Bruder gekommen?“ Mit noch immer gerunzelter Stirn wandte sich Sam von Melanie ab und hin zu Andy, der hart schluckte.

Melanie beobachtete mit gehobener Augenbraue wie sich aus Andys Gesicht langsam die Farbe entfernte. Schmunzelnd tätschelte sie ihm den Oberschenkel und sah dann wieder zu Sam. „Das erklären wir dir nach dem Urlaub.“

„Versprochen? Amy hat nämlich nichts von ihren Eltern erfahren.“ Skeptisch blickte sie von ihrem Vater zu Melanie die ihr zunickte.

„Versprochen.“ Melanie nickte mit ihrem Kopf und hörte dann neben sich, wie Andy erleichtert ausatmete. Da Sam sie allerdings noch immer fragend ansah, atmete jetzt auch sie tief durch. Normalerweise hatte sie nichts gegen die Fragen ihrer Stieftochter, doch in diesem Fall wollte sie nicht weiter herumstochern. „Ist noch was, Sam?“

„Also ihr fahrt in Urlaub, aber danach bekomme ich keinen Bruder? Ich will nämlich wirklich keinen haben.“ Samantha sah mit einem bittenden Blick zu Melanie, die tief durchatmete.

„Ich fürchte, dass es dafür schon zu spät ist.“ Kam es von David, der dabei augenzwinkernd zu Sam sah. Als er Melanies Blick auf sich spürte, sah er erschrocken zu seinem Bruder, der erneut sämtliche Farbe verloren hatte.

„Was meinst du damit, Onkel David?“ Sam wollte zu ihrem Onkel hinüber gehen, wurde aber von Melanie gestoppt.

„Sam, jüngere Brüder sind wirklich doof.“ Seufzend fuhr sich Melanie mit der Hand durch das Gesicht. Sie straffte aber schnell die Schultern und deutete zu Karen hinüber, die sich auf die Lippen biss, um nicht laut los zu lachen. „Geh doch mal zu Tante Karen. Vielleicht bewegt sich ihr Baby und du kannst es fühlen.“

Sam hatte den Stimmungswechsel bei Melanie schnell bemerkt und wusste inzwischen, dass sie ohnehin nichts mehr aus ihrer Stiefmutter herausbekomme würde. Deswegen nickte sie mit dem Kopf bevor sie sich umdrehte und zu Karen lief, die eine Hand aushielt, die Sam sofort ergriff.

Melanie sah ihre Freundin dankbar an. Immerhin hatte diese schon vor Wochen bekundet, dass ihr das ständige anfassen und nachfragen gehörig auf die Nerven ging. Doch jetzt legte sie Sams Hand auf eine bestimmte Stelle ihres geschwollenen Bauches. Tief durchatmend wandte sich Melanie von dem Anblick ab und drehte sich zu Andy um, der sie mit offenem Mund anstarrte. „Lass uns tanzen gehen.“ Sie stand von ihrem Stuhl auf und steckte ihm die Hand hin, die er erst nach einigem Zögern entgegen nahm.

Erneut konnte Melanie aus ihrem Augenwinkel heraus erkennen wie Sophies Hand auf Davids Hinterkopf landetet. Mit pochendem Herzen zog sie ihn hinter sich her auf die Tanzfläche. Dabei hatte sie gehofft, dass sie spätestens nach der eigentlichen Trauung nicht mehr so nervös sein musste. Zumindest hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt keinen Grund zu klagen gehabt. Andy hatte sie bei weitem nicht so lange warten lassen wie damals Karen auf Ricks Frage hatte warten müssen. Statt zehn Jahren waren es weniger als zwei gewesen. Jetzt beschlich sie jedoch das ungute Gefühl, dass sie ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag ein Problem bekommen könnten.

Zu ihrer Erleichterung legte er seine Arme um ihre Taille, um sie näher an sich zu ziehen. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und schloss ihre Augen während sie begannen, sich zum Takt der Musik zu bewegen. Nach ein paar Sekunden sah sie zu ihm auf. Da er sie mit einem nicht zu deutenden Gesichtsausdruck ansah, hob sie ihren Kopf wieder an. „Sag was. Irgendwas.“

Da Andy sie weiterhin anschwieg, seufzte sie laut auf. Nachdenklich biss sie sich auf ihre Unterlippe bevor sie tief ausatmete. „Ich weiß es erst seit kurzem und es sollte eine Überraschung sein.“ Sie verzog ihren Mund zu einem schiefen Grinsen. „Überraschung.“

Doch noch immer sah er sie ohne ein Wort zu sagen an. Da er auch keine Regung zeigte, legte sie ihre Arme um seinen Hals, um so zumindest zu verhindern, dass er ihr davon laufen könnte. Sie wollte nicht eine noch kürzere Ehe haben als eine Britney Spears. Fieberhaft überlegte sie, was ihn genau stören könnte. Ihr Blick fiel auf David, der sich in einer angeregten Unterhaltung mit Sophie und deren Mann befand. Sie wandte sich wieder Andy zu. „Karen war dabei als ich den Test gemacht habe.“ Begann sie mit ihrer Erklärung, was zu ihrer Freude eine erste Regung bei Andy hervorrief. „Und David hat es herausgefunden als ich letzte Woche Panik bekommen hatte.“

Aus Andys nicht zu deutenden Gesichtsausdruck entwickelte sich jetzt ein erschrockener Blick, weswegen Melanie energisch den Kopf schüttelte. „Nicht wegen der Hochzeit oder dem Baby.“ Versuchte sie ihn zu beruhigen, was ihr nur mäßig gelang, da seine Gesichtsfarbe jetzt zum dritten Mal aus seinem Gesicht verschwand. „Es war wegen der Überraschung. Oder besser dem Zeitpunkt. Ich wollte es dir später sagen. Mit einem Geschenk.“ Frustriert lehnte sie ihren Kopf gegen seine Brust, da ihr die richtigen Worte nicht einfallen wollten. Nachdem sie sich wieder gesammelt hatte, sah sie wieder zu ihm auf und atmete dabei tief durch. Als sie zu einer neuen Erklärung ansetzte, spürte sie seine Lippen auf ihren. Schnell verspürte sie wie ihr schwindelig wurde, was sie dieses Mal eindeutig nicht auf ihre Schwangerschaft schieben konnte. Vielmehr lag die Schuld darin, dass er ihr wie immer den Atem raubte.

Als er sie nach Ende des Liedes wieder zu Luft kommen ließ, brauchte Melanie einige Sekunden um wieder klar zu sehen. Dabei fielen ihr als erstes seine blauen Augen auf, die inzwischen strahlten. „Du bist mir also nicht böse?“ Fragte sie verunsichert nach.

„Weswegen sollte ich?“ Er strich ihr sanft mit dem Daumen über ihre Wange bevor er sie sanft auf die Stirn küsste. „Ich musste erst einmal alles verarbeiten. Heiraten und wieder Vater werden ist ein klein wenig viel gewesen.“

„Und jetzt hast du es verarbeitet?“ Sie entspannte sich immer mehr zumal er sie inzwischen mit einem breiten Lächeln ansah.

„Gib mir noch ein paar Minuten, dann werde ich auf den Tischen tanzen.“ Mit einem Augenzwinkern zeigte er ihr an, dass er es nicht ganz ernst meinte, wenngleich sie zur Sicherheit ihre Arme fester um ihn schloss. Seufzend lehnte Andy seine Stirn gegen ihre und schloss die Augen. Er nahm im Hintergrund einen anderen Song war. Auch konnte er das freudige Gerede der anderen Hochzeitsgäste hören. Dennoch fühlte er sich mit ihr allein auf der Tanzfläche. Er öffnete die Augen um dies zu überprüfen, doch um sie herum waren noch andere Paare unterwegs. Lächelnd sah er Melanie in die Augen. „Du bist also schwanger.“

„Schon seit ein paar Wochen.“ Bestätigte sie mit einem Kopfnicken.

„Das wird dir sämtliche Chancen nehmen, mich in der Firma abzulösen.“ Er hob amüsiert eine Augenbraue an, war doch seine Lieblingsbeschäftigung, ihr ständig unter die Nase zu reiben, dass er ihr Vorgesetzter war. Zumindest auf ihrer Arbeitsstelle. Zuhause hatte er längst aufgegeben und ihr den Chefsessel überlassen.

„Da siehst du mal, wie sehr ich dich liebe. Gebe dir ein paar Monate Vorsprung, damit du zumindest eine kleine Chance hast gegen mich zu bestehen.“ Sie unterdrückte ihr Lachen, da sie ihm nicht mitten auf einer Tanzfläche die Hosen ausziehen wollte. Das war für später geplant.

„Mmh.“ Er neigte seinen Kopf zur Seite während er sie amüsiert betrachtete. Nur zu gut kannte er Melanie inzwischen und er wusste, dass er sie damit nervös machen konnte. Sie begann auch schnell in seinen Armen unruhig zu werden, weswegen er schmunzelnd seinen Kopf schüttelte. „Dann beweise ich dir meine Liebe, indem ich den Vorsprung nicht nutzen werde.“

„Dein Pech.“ Entgegnete sie mit einem Schulterzucken, wenngleich ihre Augen mit seinen mitlachten.

„Eher mein Glück.“ Murmelte er leise bevor er sich wieder ihren warmen Lippen näherte und diese sanft mit seinen umschloss. Da sich in ihm allmählich ein Verlangen breit machte, ihre Hochzeitsnacht schon am späten Nachmittag beginnen zu lassen, löste er sich vorsichtshalber wieder von ihr. Immerhin war seine Tochter anwesend und die sollte nicht Zeuge werden, wie sie zu ihrem Geschwisterchen gekommen ist. Allerdings brachte ihm das auch schnell eine Sorgenfalte auf die Stirn, weswegen er Melanie mit einem ernsten Gesichtsausdruck ansah. „Im Übrigen wirst du Sam erklären wie das passiert ist.“

„Oh das ist einfach. Durch einen Unfall.“ Sie lehnte ihren Kopf wieder gegen seine Schulter und ließ sich mit geschlossenen Augen von ihm führen.

„Schwache Erklärung.“ Er drückte sie fester an sich während er seinen Kopf gegen ihren lehnte. „Und außerdem glaube ich nicht an Unfälle. Nicht bei uns. Das ist Bestimmung.“
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